Bildung | Tanja Fux heisst die Nachfolgerin von Marcel Blumenthal
«Agiere diplomatisch und taktvoll»
Sitten / Täsch | Der Staatsrat hat gestern die Nachfolge von Adjunkt Marcel Blumenthal geregelt. Die neue Adjunktin der Dienststelle für Unterrichtswesen ist für viele doch eher überraschend Tanja Fux, die stellvertretende Schulleiterin an der OS Zermatt.
Tanja Fux, Hand aufs Herz, haben Sie selber mit der Wahl gerechnet, die Konkurrenz für dieses wichtige kantonale Amt war ja doch sehr gross?
«Die Ernennung kam für mich nicht überraschend. Bei den verschiedenen Vorstellungsrunden hatte ich die Möglichkeit, meine Person und meine Arbeitsweise den Gremien zu präsentieren. Das anschliessende Assessment hat gezeigt, dass ich die nötigen Qualitäten für diese Position mitbringe, das Feedback hat auch mich in meiner Überzeugung gestärkt.»
Was ging Ihnen als Erstes durch den Kopf, als Sie vom für Sie positiven Entscheid gehört haben?
«Dass sich mein Leben mal wieder schneller verändert als gedacht.»
Der Frauenbonus hat laut Bildungsdirektor Christophe Darbellay bei Ihrer Wahl auch eine Rolle gespielt. Es sei nicht mehr zeitgemäss gewesen, in einer derart grossen Dienststelle keine Frau in einer führenden Position zu haben. Stört sie das?
«Meine Kandidatur und mein Dossier haben dem gesuchten Profil am besten entsprochen, dazu gehört auch meine Rolle als Frau und Mutter. Ich kann nachvollziehen, dass der Kanton diese Kaderposition mit einer Frau besetzen wollte.»
Was zeichnet Sie an Ihrem bisherigen Schaffensort in Zermatt/Täsch/Randa besonders aus?
«Ich bin präsent und mit meiner ganzen Energie bei der Sache. Ich habe stets versucht, den Ort Schule nach meinen Möglichkeiten als einen Ort zu gestalten, wo die Beteiligten gesehen, geschätzt und unterstützt werden.»
Welches sind Ihre grössten Stärken?
«Dazu gehören sicherlich meine Leadership-Qualitäten. Zudem ist meine analytische Denkweise schnell und ich agiere diplomatisch und taktvoll. In meiner Arbeit als Lehrerin und Schulleiterin sehe ich jeden Tag, wo die Herausforderungen liegen. Diese Nähe sehe ich als grosse Chance.»
«Diese Aufgabe eröffnet mir ganz neue Möglichkeiten. Die Veränderung ist für mich eine grosse Chance»
Tanja Fux, designierte Adjunktin der Dienststelle für Unterrichtswesen
Werden Sie das Unterrichten womöglich vermissen?
«Nein, obwohl ich immer sehr gerne im Klassenzimmer stand. Diese Aufgabe eröffnet mir ganz neue Möglichkeiten. Die Veränderung ist eine grosse Chance für mich. Als Adjunktin im Oberwallis bin ich sowohl für die Schulen der obligatorischen Schulzeit wie auch für die Berufsschulen verantwortlich und ich arbeite auch auf der Führungsebene der allgemein bildenden Mittelschulen wie Kollegium und OMS mit. Das macht die Aufgabe sehr vielseitig und spannend.»
Hier in dieser Zeitung stand zur Nachfolge des amtierenden Adjunkten, dass ein «Prellbock» gesucht werde. Sehen Sie sich künftig in der Rolle als Blitzableiterin?
«Bei so vielen Partnern treffen verschiedene Wünsche und Anliegen aufeinander und es ist unmöglich, alle Bedürfnisse abzudecken. Deshalb ist es Teil der Position, auch unliebsame Entscheidungen treffen zu müssen.»
Davor schrecken Sie nicht zurück?
«Nein, davor habe ich keine Angst.»
Auf was freuen Sie sich?
«Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Dienststelle, auf die uns gestellten Herausforderungen, Diskussionen und Entscheidungsfindungen zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen.»
Für was für eine Schule stehen Sie ein?
«Für eine Schule, die Kinder stark macht und sie gut vorbereitet auf die Aufgaben, welche ihnen die Gesellschaft und Wirtschaft stellen wird. Dies ist das Kerngeschäft, rundherum gilt es viele Wünsche und Forderungen zu koordinieren. Der Wandel der Zeit hat Einfluss auf uns und die Schule.»
Welche Schwerpunkte setzen Sie künftig?
«Die Schwerpunkte werde ich erst nach Stellenantritt setzen können. Hierzu braucht es eine vertiefte Einsicht in die verschiedenen Dossiers.»
Interview: Daniel Zumoberhaus
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