Politik | Mit der Wahl Amherds in den Bundesrat steht die Partei vor dritter Rochade in einer einzigen Legislatur

Walliser C-Delegation würde 50 000 Stimmen «verlieren»

Viola Amherd. Gewählt mit 29 256 Stimmen...
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Viola Amherd. Gewählt mit 29 256 Stimmen...
Foto: KEYSTONE

...Philipp Matthias Bregy könnte für Amherd nachrücken, 13 694 Stimmen.
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...Philipp Matthias Bregy könnte für Amherd nachrücken, 13 694 Stimmen.
Foto: KEYSTONE

Roberto Schmidt. Gewählt mit 27 425 Stimmen...
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Roberto Schmidt. Gewählt mit 27 425 Stimmen...
Foto: KEYSTONE

...Thomas Egger, für Schmidt nachgerückt mit 11 620 Stimmen.
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...Thomas Egger, für Schmidt nachgerückt mit 11 620 Stimmen.
Foto: KEYSTONE

Yannick Buttet. Gewählt mit 43 585 Stimmen...
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Yannick Buttet. Gewählt mit 43 585 Stimmen...
Foto: KEYSTONE

...Benjamin Roduit, für Buttet nachgerückt mit 22 629 Stimmen.
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...Benjamin Roduit, für Buttet nachgerückt mit 22 629 Stimmen.
Foto: KEYSTONE

Quelle: WB /dab 20.11.18 0
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Buttet, weil er musste. Schmidt und – wer weiss – auch Amherd, weil sie wollen. Drei von vier Walliser C-Nationalräten könnten vor Ende dieser Legislatur ihren errungenen Sitz bereits wieder verlassen haben. Ein schleichender Wegfall von mehr als 50 000 Stimmen. Und ein Problem für die Walliser CVP für die nationalen Wahlen in einem Jahr?

Was haben die drei Politiker Roberto Schmidt, Yannick Buttet und Viola Amherd gemeinsam? Drei Sachen, mindestens: Sie wurden im Herbst 2015 für die CVP in den Nationalrat gewählt. Dies mit Spitzen-Resultaten. Und alle drei – so sieht es derzeit aus – beenden die jetzige Legislatur nicht auf ihrem errungenen Sitz in der grossen Kammer.

Die Gründe für die Rochaden könnten derweil unterschiedlicher nicht sein. Buttet verhielt sich unflätig gegenüber einer Ex-Geliebten und musste aufgrund des öffentlichen Drucks seinen Platz räumen. Schmidt ging freiwillig, er wurde im März 2017 mit einem Bomben-Resultat in die Walliser Kantonsregierung gewählt. Und Amherd steht vor noch höheren Weihen. Am 5. Dezember könnte die Vereinigte Bundesversammlung die Oberwalliser Nationalrätin in den Bundesrat wählen.

«Gelbe» setzten auf Egger und hoffen auf Wellig

Wenn die drei Nationalräte gehen, nehmen sie – theoretisch betrachtet – mehrere Zehntausend Stimmen mit. Denn ihre Nachfolger, die jeweils Zweitplatzierten auf den Listen, vereinten bei den Wahlen 2015 nicht mal die Hälfte ihrer Stimmen. Thomas Egger rutschte für Roberto Schmidt nach (minus 15 805 Stimmen), Benjamin Roduit ersetzte Yannick Buttet (minus 20 956 Stimmen), und auf Viola Amherd könnte Philipp Matthias Bregy folgen (minus 15 562 Stimmen). Zusammengezählt macht das gut 50 000 Stimmen weniger. Was rund eine Handvoll Prozentpunkte an Stimmenanteil weniger und somit den Verlust des vierten, historisch wackligen C-Sitzes ausmachen würde. Zur Erinnerung: Hätten die welschen Sozialdemokraten ihre Rechenaufgaben gemacht und die Liste «Graines de Futur» in ihren Listenverbund genommen, wäre der vierte C-Sitz bereits 2015 ins linke Lager gewechselt. Lässt man den Konjunktiv beiseite und wechselt ins Futur, stellen sich die Fragen: Schafft es die Walliser CVP ohne ihre Aushängeschilder, bei den nationalen Wahlen 2019 die vier Sitze zu verteidigen? Und wer wird die Listen ziehen?

Die Rochaden in Bundesbern hat man natürlich auch in den hiesigen Parteivorständen bemerkt. Die Ausgangslage bei den «Nationalen 2019» werde wohl offener sein als auch schon, gesteht Serge Métrailler, Parteipräsident der CVP Unterwallis. «Aber gemeinsam mit den ‹Gelben› und den ‹Schwarzen› im Oberwallis werden wir wie die Wilden dafür kämpfen, die gut 40 Prozent Wähleranteil zu halten.» Man sei bereits daran, starke Listen «mit genügend interner Konkurrenz» aufzubauen. Métrailler glaubt, dass der Wegfall der Stimmen-Maschine Buttet sehr wohl abgefedert werden könnte.

Auch im Oberwallis gibt man sich kämpferisch. Das Ziel der CSPO ist klar, nämlich «Thomas Egger durchzubringen», sagt Alex Schwestermann. Der CSPO-Präsident ist überzeugt, dass man mit Egger als «Spitzenkandidaten» den vierten C-Sitz, der seit jeher zwischen dem C-Block und den Minderheitsparteien SP oder FDP hin und her wandert, verteidigen wird. Bei den «Gelben» hofft man derweil auf Diego Wellig, Altgrossratspräsident und Natischer Gemeinderat. «Über eine Kandidatur Welligs würde ich mich natürlich freuen», sagt Schwestermann. Mit Wellig und anderen möglichen Kandidaten seien derzeit Gespräche im Gang.

Breite statt Spitze

Bei der CVPO müssen die Planspiele für die Wahlen 2019 warten. Derzeit sei man mit den Verfassungsratswahlen beschäftigt, sagt die Präsidentin Franziska Biner. Und dann die Bundesratskandidatur von Viola Amherd, natürlich. Der Agenda-Fokus der «Schwarzen» ist im Moment klar. Gleichwohl ist sich die junge Parteipräsidentin bewusst, dass nach den Wahlen vor den Wahlen ist, und die nächsten schon sehr bald vor der Tür stehen. Sie zeigt sich besonders ob der demografischen Entwicklung besorgt und hofft, dass das Oberwallis seine Sitze im Nationalrat halten kann und nicht welche ans Unterwallis abtreten müsse. Wenn mit Amherd aber eine Wahllokomotive wegfalle, müsse man eben in der Breite umso besser aufgestellt sein, sagt Biner. Entsprechende Kandidaten seien vorhanden, so die Präsidentin. Sie denkt dabei etwa an den Grossrat Aron Pfammatter. Und an Philipp Matthias Bregy.

Der CVPO-Fraktionschef könnte von ein paar Monaten Vorsprung profitieren, dann nämlich, wenn Amherd den Sprung in den Bundesrat schafft und er ab dem neuen Jahr in den Nationalrat nachrücken würde. Zurzeit gehe es einzig und allein darum, Amherd zu unterstützen, sagt Bregy. Er selbst habe sich mit diesem Szenario und einem allfälligen Nationalratsmandat noch gar nicht beschäftigt. Das ist dem Natischer Vollblutpolitiker nun wirklich ganz schwer zu glauben.

David Biner
20. November 2018, 17:16
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Klatsche für Marchand-Balet

Géraldine Marchand-Balet, vierte Walliser CVP-Nationalrätin, sorgt derzeit für Gesprächsstoff; weit weg von Bundesbern, in der Gemeinde Grimisuat, die sie präsidiert. Die Migros wollte dort eine kleine Filiale eröffnen. «GMB», wie die 47-Jährige im Unterwallis genannt wird, und der Gemeinderat lehnten das entsprechende Baugesuch jedoch ab. Die Initianten des Projekts zogen diesen Entscheid daraufhin weiter und der Staatsrat ist nun zum unverblümten Entschluss gekommen, dass die Absage falsch war – so ziemlich in jedem Punkt.

Die Gemeinde hätte nicht nur positive Vormeinungen von Dienststellen des Kantons missachtet. Auch eines ihrer Hauptargumente sei völlig aus der Luft gegriffen. Seine Absage begründete der Gemeinderat nämlich mit einer Bedürfnisklausel, wonach der bereits vorhandene Coop ausreiche, um die 3000-Seelen-Gemeinde am Südhang oberhalb von Sitten zu versorgen. Eine Begründung, die nicht nur die Regierung stutzig machte. So hat der «Nouvelliste» herausgefunden, dass gleich mehrere Personen, die das bestehende Coop-Gebäude verwalten, der CVP-Nationalrätin sehr nahe stehen. Grimisuat will den Staatsratsentscheid trotzdem anfechten. Und «GMB» wird 2019 wohl wieder kandidieren. Ob sie von der Partei die gleiche Unterstützung erhält wie 2015?

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