Wirtschaft | In Österreich werden Fahrräder mit «Oberwalliser» Markennamen produziert

Wie kommt der Simplon aufs Fahrrad?

Seit Jahrzehnten verlassen im österreichischen Hard nicht ohne Grund Velos der Marke Simplon die Fabrik.
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Seit Jahrzehnten verlassen im österreichischen Hard nicht ohne Grund Velos der Marke Simplon die Fabrik.
Foto: zvg

Quelle: WB /pmo 08.02.18 0
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Der Simplon ist nicht nur für sein ­malerisches Erscheinungsbild und seine lange Geschichte bekannt. Er kommt auch als Markennamen von österreichischen Fahrrädern um die Welt. Und damit ­wieder zurück in die ­Simplonstadt.

In zahlreichen Ländern werden hochwertige Fahrräder der Marke Simplon feilgeboten. Hergestellt werden sie in Österreich. Doch wie kommt der heimische Bergpass als Schriftzug auf die Drahtesel? Der «Walliser Bote» hat sich im östlichen Nachbarland schlaugemacht. «Es gibt tatsächlich eine Geschichte hinter der Namensgleichheit. Wir haben einen starken Bezug zur Simplonregion», bestätigt Stefan Vollbach, Geschäftsführer der Produktionsfirma. Das 1930 in der österreichischen Bodenseegemeinde Hard gegründete Unternehmen beschäftigt mittlerweile rund 80 Mitarbeitende. Jährlich werden 11 000 Räder in fünf verschiedenen Kategorien, die von Rennrädern bis hin zu E-Mountainbikes reichen, produziert. Auch die Designfindung und die Entwicklung der Rahmen erfolgen vor Ort. Der Markenname selbst hat ebenfalls eine lange Tradition: Seit 1961 benennt sich das Unternehmen bereits nach dem Bergpass.

Gründer am Simplonpass unterwegs
«Der Name ist mit Bedacht gewählt worden», erklärt Vollbach die Hintergründe. Er gehe zurück auf die Familie Hämmerle, die das Unternehmen seinerzeit auf die Beine stellte. «Unsere Gründer waren begeisterte Rennradler, die gerne auch am Simplonpass unterwegs waren und die Gegend gut kennen. Gleichzeitig spielte zu der Zeit der Gedanke mit, ein Stückchen Schweiz in den Namen einfliessen zu lassen. Immerhin liegt der Firmensitz in Vorarlberg ja nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt.» Damals seien die Fahrräder zum grössten Teil aus Schweizer Komponenten und Rahmen zusammengebaut worden und noch heute würden enge Geschäftsverbindungen mit Unternehmen in der Eidgenossenschaft bestehen. Nach wie vor spielt dabei der hohe Qualitätsanspruch, den man der Schweiz laut Vollbach anrechnet, eine wichtige Rolle.

Die Besonderheit der Simplon-Fahrräder liegt neben den hohen Ansprüchen in der Individualität – jeder Kunde kann sein Bike aus nicht weniger als 100 000 Optionen zusammenstellen. «Da wir hochwertige Produkte mit entsprechenden Preisen erzeugen, gelten wir nicht als Massenanbieter. Man findet uns vor allem bei Rad-Enthusiasten», so Vollbach. In der Schweiz sei das Unternehmen deshalb hauptsächlich in am­bitionierten Radfahrerkreisen bekannt, sagt der Geschäftsführer. Wegen des Namens hat man in Österreich bislang zwar keine Nachrichten aus dem entfernten Wallis erhalten. Einen direkten Draht ins Oberwallis gibt es aber trotzdem: Unweit des Passes nämlich werden Velos der Marke verkauft. Wie könnte es anders sein, trägt der entsprechende Bike-Laden ebenfalls den Namen des ­stolzen Bergpasses: Bike Sport Simplon.

Verwechslungsgefahr nicht ausgeschlossen
Seit Eröffnung seines Geschäfts in Brig-Glis im Jahr 2002 setzt der in der Region bekannte Radfahrer Michael Walker bewusst auf den Verkauf der österreichischen Simplon-Drahtesel. «Für mich war von Anfang an klar, dass wir die Marke im Angebot haben müssen», sagt der Geschäftsinhaber von Bike Sport Simplon im Gespräch mit dem WB. Allein schon vom Namen her gebe es für ihn kein besseres Produkt, ergänzt er lachend. Durch die zahlreichen Details setze sich die Marke Simplon von anderen ab, so Walker, der die Produktionsstätte im österreichischen Hard bereits selbst besichtigt hat. Dass Laden- und Markenname identisch sind, birgt indes auch eine gewisse Verwechslungsgefahr. «Es kommt häufig vor, dass Leute meinen, die Fahrräder würden bei uns im Geschäft produziert. Das wäre aber nicht ohne Weiteres machbar», beteuert er.

Philipp Mooser
08. Februar 2018, 17:32
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