Medienpreise | Stiftung vergibt Schweizer Pressepreise

Swiss-Press-Hauptpreis für Parmelin-Recherche im "Blick"

Die Gewinner der Swiss Press Awards von rechts: Zalmai Ahad, Pauline Vrolixs, Alain Rebetez, Sylvain Besson, Joël Widmer, Christoph Lenz und Carlo Silini.
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Die Gewinner der Swiss Press Awards von rechts: Zalmai Ahad, Pauline Vrolixs, Alain Rebetez, Sylvain Besson, Joël Widmer, Christoph Lenz und Carlo Silini.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 26.04.17 0
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Christoph Lenz und Joël Widmer haben für ihre "Blick"-Recherche zur Bauland-Affäre von Bundesrat Parmelin den Swiss Press Award in der Kategorie Print gewonnen. In ihrer Reaktion kritisierten sie den Bundesrat für seine Entscheide zu Beschaffungswesen und NDB-Akten.

Die Auszeichnungen der Fondation Reinhardt von Graffenried sind am Mittwochabend in Bern verliehen worden. Sie sind pro Kategorie - neben Print sind dies Online, Radio und Video sowie der "Fotograf des Jahres" - mit 20'000 Franken dotiert. Print-Preisträger Lenz arbeitet inzwischen für den "Tages-Anzeiger".

In den anderen Kategorien waren durchs Band Journalistinnen und Journalisten aus der Westschweiz erfolgreich. So setzte sich im Bereich Online Sylvain Besson gegen die Konkurrenz durch. Auf dem Portal der Zeitung "Le Temps" zeigte er das Geschäft mit dem Schweröl auf - dem "dreckigen Blut der Globalisierung", wie er es nennt.

Von den nominierten Radiobeiträgen ist "Leben um jeden Preis" von Pauline Vrolixs bei der Jury am besten angekommen. Für das Westschweizer Radio RTS hat sie ein streng konservatives katholisches Paar mit sechs Kindern porträtiert, das Abtreibungen kategorisch ablehnt - und im Laufe der Gespräche mit der Journalistin zugibt, dass Ideologie und Realität im Alltag nicht übereinstimmen.

Alain Rebetez heisst der Sieger im Bereich Video. Für Fernsehen RTS warf er einen ungewohnten Blick hinter die Kulissen des Schweizer Parlamentsbetriebs.

"Selber denken und selber machen"

Die Print-Preisträger Christoph Lenz und Joël Widmer hätten "gegrübelt und nicht locker gelassen", sagte Jury-Präsident Fredy Gsteiger. Zur Erinnerung: Die Autoren deckten auf, dass sich Bundesrat Guy Parmelin dafür eingesetzt hatte, dass Bauern auf Gewinn aus dem Bauland-Verkauf keine Bundessteuer zahlen müssen. Bis kurz vorher war er selber Eigentümer einer Landwirtschaftsparzelle, die er rückwirkend seinem Bruder übertrug.

Die beiden Journalisten zeigten sich von der Auszeichnung überwältigt - um gleich weiter auf Themen hinzuweisen, die ihrer Ansicht nach journalistischer Begleitung und Recherche bedürfen.

So rief Lenz Bundeskanzler Walter Thurnherr dazu auf, seine an der Preisverleihung gehaltene Rede gelegentlich auch im Bundesratszimmer vorzutragen. Namentlich kritisierte Lenz die Entscheide des Bundesrats, einen grossen Teil der Dokumente zu Beschaffungen künftig nicht mehr zu publizieren und Nachrichtendienst-Akten 30 Jahre länger geheim zu halten.

Mit diesem Vorgehen, so Lenz, entziehe der Bundesrat den Medien als Vertretern der Öffentlichkeit die Möglichkeit, Vorgänge und Fakten selbst zu überprüfen. Damit sprach er auf Thurnherrs roten Faden in seiner Rede an: dem "selber" machen, selber denken und selber überprüfen. Schon kleine Kinder hätten diesen Drang - und er sei heute wichtiger denn je.

Allerdings brauche es dann auch den Mut, das zu sagen und zu schreiben, was man wirklich denke. Er, Thurnherr, sei überzeugt, dass die für die Demokratie sehr wichtige Medienvielfalt und damit Meinungsfreiheit sich nur erhalten lasse, "wenn selber denken und schreiben eine journalistische Tugend bleibt".

Bereits bekannt war der Gewinner des Lokalpreises: Carlo Silini schrieb im "Corriere del Ticino" über zwei Männer, die durch eine Leihmutter Eltern geworden sind. Auch er nahm die Auszeichnung am Mittwoch entgegen.

Bilder aus dem Dschungel von Calais

Den Titel "Photographer of the Year" - Fotograf des Jahres - trägt neu Zalmaï Ahad. Für das mittlerweile eingestellte Westschweizer Magazin "L'Hebdo" fotografierte er im Flüchtlingsdschungel im französischen Calais. Ahad habe präzis beobachtet und tief mitempfunden, argumentierte die Jury.

Zalmaï Ahad wurde in Kabul geboren und flüchtete im Jahr 1980. Ahad lebt in Lausanne und ist Schweizer Staatsbürger. Seine Fotografien sind in zahlreichen Publikationen erschienen - unter anderem im "New York Times Magazine", im "New Yorker Magazine", in "Newsweek" und in der "La Repubblica". Seine Werke wurden weltweit in Museen, Galerien und Universitäten ausgestellt und mit etlichen internationalen Preisen geehrt.

26. April 2017, 20:38
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