Xamax-Pleite | Tschagajew in Neuenburg vor Gericht

Tschagajew bedauert Konkurs von Neuchâtel Xamax

Der ehemalige Präsident des Fussballclubs Neuchâtel-Xamax, Bulat Tschagajew (links), erschien am Dienstag überraschend zum Prozess in Neuenburg. (Archivbild)
1/3

Der ehemalige Präsident des Fussballclubs Neuchâtel-Xamax, Bulat Tschagajew (links), erschien am Dienstag überraschend zum Prozess in Neuenburg. (Archivbild)
Foto: Keystone

Der ehemalige Präsident von Neuchâtel Xamax, Bulat Tschagajew, erscheint zum Prozess auf dem Schloss in Neuenburg
2/3

Der ehemalige Präsident von Neuchâtel Xamax, Bulat Tschagajew, erscheint zum Prozess auf dem Schloss in Neuenburg
Foto: Keystone

Wies alle Vorwürfe im Zusammehang mit der Xamax-Pleite zurück: Bulat Tschagajew am Dienstag in Begleitung seines Anwalts Dimitri Iafaev auf dem Weg an die Gerichtsverhandlung in Neuenburg.
3/3

Wies alle Vorwürfe im Zusammehang mit der Xamax-Pleite zurück: Bulat Tschagajew am Dienstag in Begleitung seines Anwalts Dimitri Iafaev auf dem Weg an die Gerichtsverhandlung in Neuenburg.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 23.08.16 0
Artikel teilen

Der tschetschenische Geschäftsmann Bulat Tschagajew hat am Dienstag vor Gericht alle Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Konkurs des Fussballclubs Neuchâtel Xamax zurückgewiesen. Der Prozess wird am 21. September fortgesetzt.

Zur grossen Überraschung der Medien, der Gläubiger und des Gerichts erschien Tschagajew am Dienstagmorgen in einer schwarzen Limousine mit Genfer Kennzeichen auf dem Schloss in Neuenburg, um seine Version der Vorgänge um den Fussballclub darzulegen.

Der Geschäftsmann gab als Wohnort Moskau an, wollte aber seine exakte Wohnadresse nicht laut aussprechen. Er schrieb sie für das Gericht auf ein Papier auf. Auch über seine derzeitige geschäftliche und finanzielle Situation wollte er keine Details preisgeben.

Tschagajew war aber sichtlich bemüht, seinen Ruf wiederherzustellen und um seine Glaubwürdigkeit zu kämpfen: "Glauben sie mir, ich habe dem Fussballclub helfen wollen, ich wollte niemals den Konkurs von Xamax, beteuerte Tschagajew in einem vorgezogenen Plädoyer, das vom Gerichtspräsidenten unterbrochen wurde.

Der zweite Angeklagte, der ehemalige Vize-Präsident Islam Satujew, erschien nicht zum Prozess. Tschagajew sagte, er habe keinen Kontakt mehr zu Satujew. Er wisse auch nicht, wo sich dieser zurzeit aufhalte. Dessen Rolle sei es gewesen, für Disziplin in der Mannschaft zu sorgen.

Unter der Führung der beiden Tschetschenen war der Schweizer Traditionsverein Neuchâtel Xamax am 26. Januar 2012 innerhalb von nur acht Monaten Konkurs gegangen. Zurück blieb ein Schuldenberg von 20,1 Millionen Franken, 359 Gläubiger gingen leer aus.

Die beiden Angeklagten müssen sich vor dem Regionalgericht des Littoral und des Val-de-Travers wegen Misswirtschaft, ungetreuer Geschäftsführung sowie wegen Hinterziehung der Quellensteuer in der Höhe von 1,5 Millionen Franken verantworten. Tschagajew wird zudem wegen einer mutmasslich gefälschten Garantie der Bank of America versuchter Betrug sowie Urkundenfälschung vorgeworfen.

Nachzahlungen versprochen

In der Gerichtsverhandlung wies Tschagajew alle Anklagepunkte zurück. Unabhängig vom Urteil kündigte er zudem an, einen Teil der noch ausstehenden Löhne der Spieler bis zum nächsten Gerichtstermin Mitte September zahlen zu wollen.

Sein Gewissen und der Prozess seien zwei verschiedene Dinge, sagte Tschagajew. Er fühle sich verantwortlich gegenüber den Spielern. Einer Richterin gegenüber schwor er zudem, auch einen Teil der unbeglichenen Quellensteuer bis in einem Monat begleichen zu wollen. Die Bereitschaft zu dieser Zahlung wollte er aber nicht als Schuldeingeständnis verstanden wissen.

Banken als Hauptschuldige

Den Konkurs des Fussballclubs schrieb er allen anderen als sich selber zu, vor allem den Banken, die seine vorgelegten Dokumente nicht akzeptiert hätten. Aus diesem Grund habe er keinen Zugriff mehr auf seine Konten gehabt und sei ab Juni 2011 nicht mehr in der Lage gewesen, die Löhne der Spieler zu bezahlen.

Die Banken und Sponsoren hätten ihm nicht mehr vertraut. Sie seien in der Folge an die Medien gelangt und hätten diesen gegenüber gesagt, dass sie nicht mehr mit ihm arbeiten wollten. Tschagajew sprach von Klüngelei und Vetternwirtschaft und beschuldigte den früheren Clubpräsidenten Sylvio Bernasconi und weitere Personen der Bereicherung.

Zoff mit Staatsanwalt

Umgekehrt wies Tschagajew den Vorwurf der Staatsanwaltschaft zurück, dass er mit Geldern von Sponsoren sowie des Unterstützungsclubs drei private Flüge nach Grozny bezahlt habe. Ausserdem behauptete Tschagaiew, er habe von der Existenz einer falschen Bankgarantie aus den Medien erfahren.

Er sei ein reicher Mann und habe solches nicht nötig. Dem Neuenburger Oberstaatsanwalt Pierre Aubert unterstellte Tschagajew falsche Anschuldigungen, worauf dieser sich empörte und den Angeklagten in die Schranken wies.

Der Prozess wird am 21. und 22. September mit den Plädoyers fortgesetzt. Das Gericht lehnte es ab, die Verhandlung gegen die beiden Angeklagten in zwei Prozesse zu trennen. Das Gericht wird Satujew erneut vorladen.

23. August 2016, 09:06
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Hotel Hirschen in Fiesch wird ein Raub der Flammen
  2. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  3. Neuer Vertrag bis 2022
  4. Hotel Belvédère bleibt geschlossen
  5. Art Furrer Hotel Alpenrose wechselt Besitzer
  6. Esther Waeber-Kalbermatten ist neue Regierungspräsidentin
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Antonella Nina JozicLaurin DirrenMateo Ewald Steiner
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Tschagajew bedauert Konkurs von Neuchâtel Xamax | 1815.ch
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Vermischtes
    • News
    • Tschagajew bedauert Konkurs von Neuchâtel Xamax

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich