Wohnungsmieten | Walliser zahlen am meisten in Zermatt
2'700 Franken für eine 4-Zimmerwohnung

Deutlicher Anstieg der Mietpreise. Im Matterhorndorf sind die Mieten seit 2000 um 65 Prozent, in Täsch und Randa gar um 90 Prozent gestiegen.
Foto: Michael Portmann
Im Wallis sind die Mieten seit 2000 teils um über 100 Prozent gestiegen. Die derzeit höchsten Preise fallen in Zermatt an, während Wohnungen in Embd und Niederwald am billigsten zu haben sind.
Die höchsten Mieten in der Schweiz werden am Genfersee, im Grossraum Zürich und im Engadin überwiesen. In diesen Regionen fallen Mietpreise von über 2'700 Franken für eine mittlere 4-Zimmerwohnung an, wie Daten des Immobilienberaters Wüest & Partner zeigen. Im Wallis werden die höchsten Mieten aktuell in Zermatt fällig. Wohnungsmieter am Fusse des Matterhorns zahlen monatliche Mietzinsen von 2'401 bis 2'700 Franken für vier Zimmer. Das ist kantonsweit Spitze, noch vor der Gemeinde Bagnes mit der Destination Verbier und der Region um Montana.
Saas-Fee und Täsch hinter Zermatt
Im Oberwallis folgen hinter Zermatt die Gemeinden Saas-Fee und Täsch, wo die monatlichen Ausgaben zwischen 1'801 bis 2'100 Franken liegen. Etwas weniger mit 1'501 bis 1'800 Franken kosten die Wohnungen in den drei grossen Talgemeinden Naters, Brig-Glis und Visp oder in der Region Raron. Aber auch zahlreiche Tourismusorte liegen im selben Preissegment, so Obergoms, Fiesch, Saas-Grund, Randa, Grächen, Simplon, Riederalp, Bettmeralp oder das Gebiet um Leukerbad.
In den übrigen Oberwalliser Gemeinden sind 4-Zimmerwohnungen billiger zu haben. Die Mietpreise liegen wie in Gampel-Bratsch oder Leuk bei 1'201 bis 1'500 Franken. Gleichzeitig zeigen die Daten von Wüest & Partner aber auch, dass in nur zwei Gemeinden weniger als 1'200 Franken auf den Tisch geblättert werden müssen: in Embd und in Niederwald. Das entspricht etwa den Mietpreisen im Kanton Jura, der günstigsten Region mit zahlreichen Gemeinden unter 1'000 Franken.
Starker Anstieg am Aletschgletscher
Die Mietpreis-Daten von Wüest & Partner belegen bei einem Vergleich seit 2000 schweizweit teils extreme Anstiege. So sind die Kosten etwa in der Genfer Gemeinde Carouge seither um ganze 170 Prozent angestiegen. Und auch im Engadin sind im letzten Jahrzehnt nicht nur die Hauspreise nach oben getrieben worden, sondern gleichzeitig auch die Mieten. Nach einem Höhepunkt im Jahr 2012 sind sie laut eines Berichts des «Tagesanzeiger» zur Datenerhebung inzwischen aber wieder um zehn Prozent gesunken. Mögliche Gründe dafür seien die sinkende russische Nachfrage, der starke Franken und die Kontrollen im Rahmen der Weissgeldstrategie.
Im Oberwallis selbst lassen sich seit dem Jahr 2000 ebenfalls deutliche Mietpreisanstiege feststellen, etwa in den drei grossen Talgemeinden. In Naters sind die Mieten um 85 Prozent, in Visp um 75 Prozent und in Brig-Glis um 65 Prozent angestiegen. Dasselbe Bild in den Tourismusorten: Während die Kosten in Zermatt um 65 Prozent zugenommen haben, kletterten sie in Täsch und in Randa um jeweils 90 Prozent nach oben. Besonders hoch ist der Anstieg auf der Riederalp und der Bettmeralp, mit 110 beziehungsweise 100 Prozent. In Saas-Fee hingegen fällt er mit einem 35-Prozent-Plus eher moderat aus.
400'000 Mieterwechsel im Jahr
Bei der Erhebung von Wüest & Partner wird ein Grossteil der jährlich rund 400'000 Mieterwechsel in der Schweiz berücksichtigt. Dabei fliessen alle im Internet oder per Inserat ausgeschriebenen Wohnungen in die Daten ein, was etwa 80 Prozent der Wechsel ausmacht. Nicht enthalten sind unter der Hand oder via Warteliste vergebene Wohnungen. Für eine bessere Vergleichbarkeit sind die Daten auf eine mittlere Vierzimmerwohnung mit 110 Quadratmetern normiert.
pmo
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