Grossraubtiere | Chancen für erfolgreichen Abschuss schwinden

«Keine Anhaltspunkte zum Verbleib des Augstbord-Wolfs»

Der Wolfsrüde M59 in der Fotofalle im Augstbord-Gebiet im Juni 2016.
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Der Wolfsrüde M59 in der Fotofalle im Augstbord-Gebiet im Juni 2016.
Foto: Gruppe Wolf Schweiz

Quelle: 1815.ch 29.06.16 30
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Seit 14 Tagen ist in der Augstbord-Region ein Wolf zum Abschuss freigegeben. Weil der grösste Teil der Schafe im Abschussperimeter abgezogen ist, wird das Unterfangen für Berufswildhüter immer schwieriger.

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  • Mehr Hirten und Schutzhunde zur Wolfsabwehr im Turtmanntal

Seit dem Entscheid von Staatsrat Jacques Melly vom 14. Juni nach mehreren Dutzend getöteter Nutztiere zwischen Zeneggen und Ergisch einen der Wölfe im betroffenen Gebiet abschiessen zu lassen, ist es in der Region zu keinen Rissen mehr gekommen. «Im Augstbord-Gebiet haben wir in den letzten beiden Wochen keine Anhaltspunkte über den Verbleib der beiden Wölfe M59 und F14 feststellen können», sagt der Walliser Jagdchef Peter Scheibler am Mittwoch auf Anfrage von 1815.ch.

Nacht für Nacht auf der Lauer

Diese Feststellung machte eine «recht grosse Anzahl Berufs-und Hilfswildhüter», die dem Wolf seit der Abschussverfügung jeweils nachts innerhalb eines Dispositivs mit ausgewählten Posten bislang vergeblich auf das Auftauchen des nachtaktiven Beutegreifers warteten. Posten, die gemäss Abschussentscheid in der direkten Perpherie herdenschutzkonform geschützter Herden liegen müssen.

Ein Grund für das Abtauchen könnte darin liegen, dass die Dienststelle für Landwirtschaft parallel zur Abschussverfügung der Herdenschutz GmbH den Auftrag erteilt hat, dafür zu sorgen, dass im Riss-Gebiet rasch und umfassend Herdenschutzmassnahmen umgesetzt werden. Gleichzeitig aber sind mittlerweile bis auf einige wenige Herden in der Landwirtschaftszone alle Schafe und Ziegen zur Sömmerung auf Alpen beispielsweise im Turtmanntal oder ins Val d’Anniviers gebracht worden.

Keine Schafe, kein Abschuss

Und das mit unmittelbaren Auswirkungen für die Berufswildhüter. «Laut Abschussentscheid darf der Wolf nur dort geschossen werden, wo sich dieser in der direkten Umgebung von korrekt geschützten Schafen in landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Region zwischen Bürchen und Ergisch blicken lässt. Gleichzeitig ist der Entscheid an das mögliche Schadenspotenzial gebunden. Ein Abschuss muss auch dazu dienen, mögliche weitere Schäden zu vermeiden.» Sobald sich im eng definierten Abschussperimeter keine Schafherden mehr in geschützten Weiden aufhalten, ist ab diesem Zeitpunkt ein Abschuss nicht mehr möglich.

Der eingeschränkte Perimeter ist damit zu erklären, dass bei 15 Rissen auf Frühjahrsweiden von Anfang April bis Anfang Juni zwischen Zeneggen und Ergisch lediglich in fünf Weiden in Bürchen, Unterbäch und Ergisch der Herdenschutz genügend war. Von gesamthaft in dieser Zeitspanne getöteten 53 Tieren konnten nur gerade 16, also eines mehr als nötig, für den Abschuss gezählt werden.

Gilt Abschussverfügung für Risse auf Alpen?

Die Abschussverfügung für einen Augstbord-Wolf gilt 60 Tage. In dieser Zeit könnten die Wölfe mit zunehmender Schneeschmelze ihre Beute in höher gelegenen Gebieten machen und dort schon bald bei Schafalpen auftauchen. «Sollte es nun zu Rissen auf Alpen kommen, muss das Abschussdossier neu beurteilt werden. Es muss dann auch die Frage geklärt werden, ob es eine neue Abschussverfügung braucht oder die aktuelle auf Gebiete im Alpperimeter ausgedehnt werden kann», so Scheibler.

zen
29. Juni 2016, 18:30
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Kommentare

  • M59 - vor 9 Jahre ↑24↓6

    Hallo Kommentatores

    Bin im Vaterschaftsurlaub. Deshalb bin ich derzeit schwer erreichbar. Locker bleiben und nicht unnötig aufregen. :))

    antworten

  • lynx - vor 9 Jahre ↑6↓18

    Ein kleiner Hinweis dazu – weshalb müssen wohl die anwesenden "Spezies" ständig entweder via Fotos (welche jedoch nicht immer eindeutig sind), durch "Kot-" oder "Speichelproben" identifiziert werden, wenn sie "gechipt" wären ??????

    antworten

  • lynx - vor 9 Jahre ↑12↓33

    Übrigens komme ich mir hier im Wallis vor wie im "Wilden Westen" über einen solchen "Grossaufmarsch von kant. Wildhütern und "Hilfssheriffen" vor Ort, "Jagd auf die Bösen Gangster - den Bösen Wolf", einfach lächerlich (die Schildbürger lassen grüssen).
    Anstatt die Präsenz eines "Wolfsrudels" versuchen touristisch zu vermarkten - wäre doch eine Idee ????

    antworten

    • Liliane - vor 9 Jahre ↑12↓2

      @lynx hätte eine frage die Sie mir beantworten könne habe ihre kommentare verfolgt; wegen den Subventionen wieviel erhält man für 50 Tiere und spielt das Alter eine rolle ?

    • lynx - vor 9 Jahre ↑6↓16

      Ich bin sowohl Walliser, als auch Schäfer und Jäger.....tun sie das, wenn es ihnen Freude bereitet.....;.))))

    • Jopi - vor 9 Jahre ↑16↓4

      Sie sind weder Walliser, noch Schäfer, noch Jäger! Oder soll ich Sie beim Namen nennen?

    • lynx - vor 9 Jahre ↑7↓15

      an "jopi": offenbar nerve ich dich, weil ich als Walliser endlich einmal die Tatsachen auf den Tisch lege......

    • Jopi - vor 9 Jahre ↑19↓7

      Von Ihren Kommentaren habe ich, und wahrscheinlich alle anderen auch, langsam genug!
      Ich beobachte Ihre Kommentare schon länger. Sie wiedersprechen sich oft. Lassen sie es endlich bleiben! Sie nerven!

  • lynx - vor 9 Jahre ↑9↓33

    Offenbar nützt der nun endlich, mit Hilfe der Herdenschutz Gmbh, erstellte notwendige Schutz der noch vorhandenen Schafgruppen in dieser Region. Doch selber war man dazu nicht fähig. Man hat seine Tiere lieber auf dem "Servierteller, ungeschützt“ präsentiert um eine Abschussbewilligung zu erwirken.
    Nun ist sie da, doch wo ist nun der "Böse Wolf" ???
    Das Rätselraten geht los, über "gechipt, eingefangen, umgesiedelt….“ bis wer weiss wozu…
    Unseren Wildhütern/Jagdaufsehern sind wohl die "vielleicht erlernten Grundlagen der Wildbiologie“ entfallen ????
    Weshalb ist es wohl im Calandagebiet bis jetzt noch nicht gelungen, einen "Bösen Wolf“ einzufangen und zu besendern ????
    Ich lasse euch selbst raten, die Erklärung dazu habe ich schon einmal in einem Kommentar bezüglich "Risse im Lötschental" abgegeben.

    antworten

  • Hagi - vor 9 Jahre ↑34↓15

    Sobald eine abschussbewilligung da ist, kein wolf mehr, wir kleinbauern werden nur mehr verscheissert oder ist es ein märchen was der blick geschrieben hat.
    An der tschechisch,österreichischen grenze am27.06.2016 . kleintransporter mit 5 betäubten wölfen angehalten.

    antworten

  • Nino - vor 9 Jahre ↑4↓39

    Statt froh zu sein das es keine Risse mehr gab. Bleiben die Zahlungen aus? Muss man jetzt länger arbeiten muss um das Feriengeld zu finanzien?

    antworten

  • Tom - vor 9 Jahre ↑11↓39

    Wie heissen die Schildbürger der CH? Richtig Walliser.

    antworten

  • petschi - vor 9 Jahre ↑18↓3

    Jetzt jubelt der Moderator wieder der WOLF IST WIEDER DA. Sonst was NEUES?

    antworten

  • Theo - vor 9 Jahre ↑42↓15

    Wir schaffen das ohne Wolf zu leben , unsere Väter und Grossväter schafften das auch ,auf ihre Art, machen wir esi hnen nach !!!

    antworten

    • Peter Imsand - vor 9 Jahre ↑14↓40

      Bist ein rechter Held. Nenn doch bitte deinen vollen Namen. Oder macht sich der Held die Hosen voll? Grosse Sprüche klopfen ist echt keine Kunst. Im Gegensatz zu den Vätern betreibst du nur ein staatlich finanziertes Hobby. Wenn überhaupt.

  • Theo - vor 9 Jahre ↑45↓14

    Da muss nun was geschehen, nötigenfalls machen wir es wie unsere Väter, und Grossväter , die noch den Mut hatten, ein Lebensraum hier ohne Wolf zu gestallten !!!

    antworten

    • nardo - vor 9 Jahre ↑6↓5

      Vielleicht wäre es besser wieder Lebensräume ohne Menschen und Nutztiere zu schaffen. Die Natur und die Beutegreifer waren vorher da. Der Mensch ist in ihren Lebensraum eingedrungen.

    • Rolf - vor 9 Jahre ↑15↓7

      Das wäre das Beste !!!

  • martin - vor 9 Jahre ↑30↓11

    Nachgedacht " Probleme über Probleme " Ueber Intelligenz oder Schlauheit lässt es sich bekanntlich Streiten. Der gute Wolf macht uns unsere einst so geliebte Heimat streitig und Frisst uns sogar die Schafe vor der Nase weg. Jeden Tag werden von uns lieben Menschen irgend wo auf diesem Planeten im Sekundentakt Menschen von Menschen getötet und gedemütigt...

    antworten

    • Wolf - vor 9 Jahre ↑12↓30

      Wir Tiere sind nicht minderwertiger als ihr Menschen, wer einst auf diesem Planeten Erde überleben wird, wird sich noch zeigen. Jedenfalls wurde bis ins heutige Jahrtausend Besitzansprüche und Habgier immer auf irgend eine Art Bestraft. Also Menschen nehmt Euch in Acht..

    • Naturfreund - vor 9 Jahre ↑15↓42

      Der Wolf wird zum Grossraubtier ab-gestempelt, Sie Martin haben recht das grösste Grossraubtier auf der Erde ist und bleibt der Mensch

  • Baer - vor 9 Jahre ↑69↓13

    Wer hat da wohl Fluchthelfer gespielt?

    antworten

    • Nino - vor 9 Jahre ↑7↓51

      @Bear: Macht das eigentlich weh?

  • Bimo - vor 9 Jahre ↑94↓7

    Das ist klar das der böse Wolf nicht mehr auffindbar ist . Immer wenn es zum Abschuss kommen sollte , verschwindet das schlaue Tierchen !

    antworten

  • Pierre Chapelain - vor 9 Jahre ↑33↓145

    Der Wolf ist ein schlauer Fuchs. Er lässt sich nicht so einfach abknallen und das ist gut so. Ohne freilaufende und nicht behütete Schafe gibt es anscheinend auch kein Wolfsproblem mehr.

    antworten

    • contre le loup - vor 9 Jahre ↑39↓3

      Wenn Sie bloss recht hätten... Sobald der Wolf merkt wo die Schafe sind wird er dort wieder auftauchen und das ganze Spiel beginnt wieder von vorne....

    • Anwohner - vor 9 Jahre ↑99↓13

      Ich würde mal Sagen lasst ihn das ganze Jahr über jagen,dann hsben unsete Tiere Ruhe und nicht nur die 60 Tage!!!Mit Schlauheit hat das wohl nicht viel zu tun!!!!!!Würde eher sagen es wird dafür gesorgt dss er nicht in die Nähe der Schafe während der Abschussbewiiligung kommt

    • Mage co - vor 9 Jahre ↑42↓21

      Lies doch den Bericht nochmal.

  • hugo - vor 9 Jahre ↑154↓28

    Die Frage ist wohl wo wurde der Wolf nach dem Einfangen wieder ausgesetzt. Die denkbar beste Variante wäre, wenn man den Wolf bereits erledigt hätte.

    antworten

    • AM - vor 9 Jahre ↑18↓2

      jetzt könnten mal wieder die Gommertäler drankommen.

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