Baugewerbe | Viel Gerede, keine Taten

Baumeisterverband fährt Regierung an den Karren

Alain Métrailler, Präsident des Walliser Baumeisterverbandes wünscht sich rascheres Handeln seitens der Regierung.
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Alain Métrailler, Präsident des Walliser Baumeisterverbandes wünscht sich rascheres Handeln seitens der Regierung.
Foto: Walliser Bote

Quelle: WB 10.06.16 0
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An der heutigen Generalversammlung des Walliser Baumeisterverbandes fanden Präsident Alain Métrailler und Direktor Serge Métrailler harsche Worte an die Walliser Regierung. Die Unternehmer seien sich gewohnt, dass den Worten Taten folgen. Dies sei innerhalb der Politik und des Staatsapparats nicht immer der Fall. Dass die Beträge für den Unterhalt der Strassen drastisch gekürzt worden sind, obwohl das Walliser Parlament dies verhindern wollte, stiess den Baumeistern besonders sauer auf.

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An der GV des Walliser Baumeisterverbandes (WBV) fanden sich zahlreiche prominente Persönlichkeiten ein. Unter anderem Staatsrat Jacques Melly, Edmond Perrouchoud, Präsident des Kantonsparlaments sowie die Nationalräte Viola Amherd, Roberto Schmid, Jean-Luc Addor und Yannick Buttet. Auch Benedikt Koch, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbandes fand den Weg ins Wallis.

"Der Staatsapparat ist aufgrund seiner Grösse sehr träge. Wir stellen fest, dass der Informationsfluss gestört ist und dass gewisse Verpflichtungen, die von den Entscheidungsträgern eingegangen werden, keinerlei Auswirkung vor Ort haben", monierte Präsident Alain Métrailler. Als Beispiel nannte er die Winterarbeitslosigkeit, die einen ihrer Hauptgründe in der Konzentration der Auftragsvergaben durch den Staat in den Monaten März bis Juni hat. "Eine Weisung aus dem Jahr 2006 ist den Gemeinden und den Dienststellen des Staates zugestellt worden. Darin hat sich der Kanton verpflichtet, die Auftragsvergaben auf das ganze Jahr zu verteilen. Die Statistiken zeigen jedoch klar, dass diese Weisung bis heute nie umgesetzt worden ist". Es sei deshalb völlig unannehmbar, dass heute eine eidgenössische Verwaltung, das SECO, mit dem Finger auf die Walliser Bauwirtschaft zeige, obwohl das Problem nicht neu ist und Lösungen, die vor Jahren gefunden worden sind, von anderen kantonalen und kommunalen Verwaltungen nicht umgesetzt wurden.

Für das Jahr 2016 hätte der Kanton aufgrund der bugetierten Elemente und der Jahresrechnung der Vorjahre den Unterhalt der Strasse geopfert und damit die Sicherheit der Bürger und einen Wirtschaftszweig, der ohnehin bereits unter Druck stehe, nämlich das Baugewerbe, gefährdet. Besonders ärgert sich Serge Métrailler, der Direktor des Verbandes, darüber, dass dier WBV sich bei der Abstimmung über die Zusatzfinanzierung der 3. Rhonekorrektion besonders stark engagiert hätte. "Nur um anschliessend festzustellen, dass die Tätigkeiten der Bauwirtschaft aus Spargründen geopfert und gleichzeitig Branchen, die Referenden lancieren und damit gegen die Regierung kämpfen, praktisch noch belohnt werden. Für die Landwirtschaft werden zum Beispiel 200 Millionen Franken investiert".

Dass gleichzeitig die Beamten beim PAS 2 keinen Beitrag zur Senkung der Kantonsausgaben beitragen müssen, führte Métrailler ebenfalls ins Feld. Er argumentierte dabei auf der gleichen Schiene wie bereits Vincent Riesen von der Walliser Handelskammer, der eine Sparpotenzial von 50 Millionen Franken darin sieht, wenn der Kanton die Pensionskassen-Zahlungen an die Praxis in der Privatwirtschaft angleicht. Aus diesen Gründen sei das Budget des Staats aus Sicht der Baumeister alles andere als zufriedenstellend und auch nicht kohärent. "Die falschen Einsparungen zulasten der Sicherheit insbesondere im Bereich der Strassen werden künftig noch höhere Ausgaben verursachen, mit denen die Verschuldung für die kommenden Generationen zunimmt.

Unzufrieden zeigen sich die Baumeister auch mit dem öffentlichen Beschaffungswesen. Bei dessen Einführung im Jahre 1998 hätte man noch von einer grösstmöglichen Öffnung gesprochen, damit möglichst viele Unternehmen Zugang zu den Märkten haben. Damit sollte auch die Konkurrenz erhöht und der attraktivste Preis im Verhältnis Qualität/Leistung gewährleistet werden. Der Preis sei das massgebende Element. "Hier muss aber eine Gewichtung stattfinden. In der Analyse "Leistung-Preis" müssen andere Elemente an Bedeutung gewinnen. Der Preis muss der Realität des Marktes entsprechen, damit das Bauwerk fachgerecht erstellt, die Gesamtarbeitsverträge und andere zwingende Bestimmungen eingehalten werden und Dumping-Preise sowie ein systematischer Rückgriff auf Subunternehmen verhindert wird", forderte Serge Métrailler.

An der GV fanden auch Wahlen statt. Nach zwölfjähriger Tätigkeit als Vorstandsmitglied trat Egon Grünwald zurück. An seine Stelle wurde Urs Burgener, Geschäftsführer der Anthamatten+Burgener ABA Bautec AG aus Saas Balen in den Vorstand gewählt.

wek
10. Juni 2016, 14:30
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