Pro Natura und Stiftung Landschaftsschutz Schweiz | Umsetzung des Raumplanungsgesetz
Heikle Gebiete in Gampel ausfindig gemacht

Ein besonders heikles Gebiet befindet sich laut Pro Natura und SL etwa in Gampel.
Foto: WB

Landschaftssensible Bauzone (orange) in der Gemeinde Gampel-Bratsch VS, Ortsteil Jeizinen: Kein Siedlungszusammenhang. Ferienhauszonen (Obri-Bord) mit Quartierplanpflicht, Bedarf muss aufgrund der Zweitwohnungsgesetzgebung in Frage gestellt werden.
Foto: swisstopo, Pro Natura 2015
Kantone sind durch das revidierte Raumplanungsgesetz verpflichtet, überdimensionierte Bauzonen zu verkleinern. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und Pro Natura fordern, dass diejenigen Bauzonen als erstes ausgezont werden, die in Schutzgebieten von nationaler Bedeutung liegen oder landschaftlich besonders heikel sind.
Es herrscht ein grosser und dringlicher Handlungsbedarf bei der Verkleinerung von überdimensionierten Bauzonen, so Pro Natura und Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) in einer Mitteilung. Das revidierte Raumplanungsgesetz verpflichtet alle Kantone, überdimensionierte Bauzonen dem tatsächlichen Bedarf anzupassen.
Allein in den vier Kantonen mit den grössten Bauzonenreserven – Jura, Neuenburg, Schaffhausen und Wallis – würden sich rund 100 noch leerstehende Bauzonen mit einer geschätzten Fläche von rund 500 Fussballfeldern (339 Hektaren) mit nationalen Schutzgebieten überschneiden. Diese sollen als erstes und dringend vor Erschliessungen und Teilüberbauungen geschützt werden. Sogar um ein Vielfaches grösser sind die Bauzonenreserven, die aufgrund von Landschaftskonflikten ebenfalls dringlich überprüft werden müssten.
Eigens entwickelte Methode
Um die besonders heiklen Gebiete ausfindig zu machen, haben die SL und Pro Natura in den vier Kantonen mit dem grössten Bauzonenüberschuss eine eigens entwickelte Analysemethode angewendet. Die Resultate wurden den kantonalen Planungsämtern präsentiert und mit ihnen besprochen. Im Wallis wurden etwa Bauzonen in der Gemeinde Gampel-Bratsch als besonders landschaftssensibel eingestuft.
Die SL und Pro Natura fordern alle Kantone auf, die Bauzonen mit Schutz- oder Landschaftskonflikten rasch zu eruieren und bei der Rückzonung zu priorisieren.
pd/map
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