Zermatt | Maskottchen ‚Bubby’ ersetzt Foto-Bernhardiner auf Gornergrat

«Meinen sechs Bernhardinern geht es gut»

Bild aus der Vergangenheit: Bernhardiner bei einem der umstrittenen Einsätze im Skigebiet von Zermatt.
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Bild aus der Vergangenheit: Bernhardiner bei einem der umstrittenen Einsätze im Skigebiet von Zermatt.
Foto: STS

Quelle: 1815.ch 06.05.15 3
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Die Bernhardiner der Familie Carvalho von Foto Fast in Zermatt sind wohlauf bei neuen Besitzer. Sie sind keinesfalls eingeschläfert worden, wie dies Schweizer Tierschützer in deutschen Medien vermuten.

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Das «Morgenjournal» der ARD widmete sich am Montag dem Geschäft mit den Model-Bernhardinern in Zermatt. Im Beitrag äusserte Julika Fitzi vom Schweizer Tierschutz den Verdacht, dass die Familie Carvalho von Foto Fast die Hunde eingeschläfert hätte. Von den Hunden fehle nach dem Verbot der Gemeindebehörden von Zermatt nämlich jede Spur.

«Absurde Äusserungen des Tierschutzes»

Der Verdacht entbehrt jeglicher Grundlage, wie Yolanda de Carvalho, Besitzerin von Foto Fast gegenüber 1815.ch erklärt. «Das ist eine absurde Vermutung des Tierschutzes. Ich liebe unsere Bernhardiner. Nie im Leben könnte ich sie einschläfern lassen. Zwei von ihnen leben nun nach der Aufgabe der Unterkunft in den Schweigmatten bei uns zu Hause in Zermatt. Die restlichen vier Hunde haben die Besitzer gewechselt und sind in der Heimtierdatenbank ANIS neu registriert.»

Sie kenne die neuen Besitzer alle persönlich, weil sie so weiterhin mit den Hunden Kontakt pflegen könne. «Den Bernhardinern geht es an ihrem neuen Zuhause gut.»

Vier Vollzeitstellen gestrichen

Für ihr Geschäft in Zermatt hatten die Negativschlagzeilen in den Medien fatale Auswirkungen. «Seit Beginn der Pressekampagne des Schweizer Tierschutzes im Januar 2015 mussten wir einen Umsatzrückgang von 70 Prozent hinnehmen. Für den kommenden Sommer haben wir vier von elf Vollzeitstellen streichen müssen. Viele Tour-Operators, die nicht zuletzt auch wegen den Bernhardinern nach Zermatt reisten, haben ihre Aufträge annulliert», so Yolanda de Carvalho weiter.

Nun sucht Foto Fast nach neuen Geschäftsmodellen. «Ab dem 1. Juni bieten wir Touristen auf Gornergrat ein Fotoshooting mit dem Bernhardiner-Maskottchen ‚Bubby’ an. Es trägt den Namen meines Lieblings-Bernhardiner. Gleichzeitig wird Foto Fast bei den Gornergrat Bahnen engagiert. «Touristen können sich im Jubiläumsjahr 150 Jahre Erstbesteigung Matterhorn mit Kleidern aus dem vorletzten Jahrhundert ablichten lassen.» Die Fotos sind Bestandteil des Fahrpasses auf Gornergrat.

Weiter werden in Zukunft auch Souvenir-Fotos mit Alphorn-Bläsern von Foto Fast angeboten. «All diese Angebote werden sicher nicht die in aller Welt beliebten Fotos mit unseren Bernhardinern ersetzen können. Sie sollen aber helfen, die Geschäftseinbussen möglichst wettzumachen.»

Verständnis für Behörden, keines für den Tierschutz

Für die Behörden und die Tourimuskreise in Zermatt, die wegen der Negativschlagzeilen ihre Hunde vom Berg holen wollen, hat Yolanda de Carvalho Verständnis. «Sie mussten sich dem Druck der Presse beugen, um weiteren Schaden für Zermatt abzuwenden. Was aus meiner Sicht nicht korrekt ist, dass uns die Tierschützer wegen der Haltung der Bernhardiner anprangerten. Wir haben unseren Tieren immer gut geschaut. Dies wurde uns immer wieder bei Kontrollen des kantonalen Veterinäramts bestätigt.»

Lob vom Veterinäramt

Diese Aussage bestätigt Denise Affolter, Mitarbeiterin des Kantonstierarztes Jérôme Barras. Sie hält in diesem Zusammenhang fest, dass die Haltung der Bernhardiner von Foto Fast wohl immer wieder zu Beanstandungen des Veterinäramts geführt hatten. «Die Besitzer waren in jedem Fall sehr kooperativ und setzten die verfügten Massnahmen jeweils in kürzester Zeit um und informierten das Veterinäramt jeweils von sich aus über die Umsetzung», lobt sie die Hundehalter.

Nach Jahren der Polemik über Sinn und Unsinn des Geschäftsmodells mit den Bernhardinern in der Zermatter Bergwelt hat Gemeindepräsident Christoph Bürgin nach schweizweiten Negativschlagzeilen und einer Anzeige des Schweizer Tierschutzes gegen Foto Fast vor Kurzem die Notbremse gezogen. Zusammen mit der Burgergemeinde, den Gornergrat Bahnen und in Gesprächen mit den Besitzern hat er spätestens für die kommende Wintersaison ein Verbot für die Foto-Bernhardiner im Skigebiet von Zermatt angekündigt.

zen
06. Mai 2015, 07:00
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Kommentare

  • Hans Lüdi - vor 10 Jahre ↑22↓13

    Bernhardiner dürfen nicht fotografiert werden, Menschen aber schon. Sind jetzt Tiere mehr wert als Menschen?

    antworten

    • Sven Brigger - vor 10 Jahre ↑14↓19

      So einen stumpfen Kommentar habe ich in Online-Portalen nocht selten gelesen.....

  • Anna Fuhrer - vor 10 Jahre ↑24↓20

    Dann hoffen wir jetzt, dass sich der Tierschutz und die Zermatter Behörden für das Wohl der armen Kutschenpferde (Zermatterhof und Mont Cervin) einsetzen. Motto: keine Arbeitstiere in Zermatt. Es ist eine Schande für Zermatt und den Tourismus, dass diese Pferde stundenlang ohne Wasser und Futter in der Sonne stehen müssen.

    antworten

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