Hochwasser | Einstündiger Unterbruch bei Grande-Dixence-Anlagen im Mattertal

Blitzschlag legt Pumpen lahm

Kraft. Diese Pumpe beispielsweise jagt 4250 Sekundenliter den Berg hoch. Sie braucht dafür mehr Energie als ganz Zermatt.
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Kraft. Diese Pumpe beispielsweise jagt 4250 Sekundenliter den Berg hoch. Sie braucht dafür mehr Energie als ganz Zermatt.
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Quelle: 1815.ch 30.07.19 0
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Zermatt | Letzten Freitag drohte der Triftbach in Zermatt erneut über die Ufer zu treten. Hinzu kam ein Ausfall der Pumpen bei der Grande Dixence. Nicht nur in Zermatt, auch im übrigen Vispertal herrschte Alarmbereitschaft. Der Evakuationsplan der Gemeinde Täsch stiess derweil teilweise auf Kritik.

Melanie Biaggi

Am Mittwochabend der ver­gangenen Woche war der Triftbach in Zermatt über die Ufer getreten und auch am darauffolgenden Freitag drohte sich die Situation zu wiederholen. Wie der «Walliser Bote» berichtete (Ausgabe vom 27. Juli), waren die Behörden in Alarm­bereitschaft. Sämtliche Zugänge zum Triftbach und auch
die Brücke im Dorf wurde gesperrt, Feuerwehr und Polizei waren auf Platz. Der Ernstfall trat aber nicht ein und dies, obwohl eine wichtige Hochwasserschutzmassnahme von Zermatt, die Pumpen der Grande Dixence, über eine Stunde ­ausfielen.

Gemeinden informiert

«Die Wasserkraftanlagen der Grande Dixence spielen bei der Hochwasser-Entlastung für unsere Region und die Vispa eine massgebliche Rolle. Der Unterbruch bei der Grande Dixence führte am Freitag dazu, dass die Seitenbäche zeitweise mehr Wasser führten. Wir haben dementsprechend ein grosses Dispositiv aufgeboten. Nach einer Stunde war zum Glück der Schaden aber wieder behoben», so die Zermatter Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser. Führen die Bäche in Zermatt zu viel Wasser, fliesst dies alles in die Vispa. «Wenn Zermatt viel Wasser hat, hat das ganze Vispertal viel Wasser», so Biner-Hauser weiter. Nach Eingang der Meldung über den Unterbruch bei der Grande Dixence wurden deshalb unverzüglich die gefährdeten Gemeinden informiert.

«Wenn Zermatt viel Wasser hat, hat das ganze Vispertal viel Wasser»

300 Millionen
Kubikmeter Wasser

Im Kessel von Zermatt kommen gemäss Heinrich Imboden, Betriebsleiter der Grande- Dixence-Anlage im Mattertal, 400 Millionen Kubikmeter Wasser zusammen. Davon werden 300 Millionen Kubikmeter über 40 Wasserfassungen und zwei Pumpstationen in den Grande-Dixence-Stausee abgeleitet. «In erster Linie über Pumpen wird das Wasser abgeleitet, und diese brauchen natürlich Strom. Am Freitagabend fielen die sieben Hauptpumpen durch einen Blitz­einschlag in der Hochspan-
nungsleitung aus», erklärt Imboden. Die einzelnen Bäche hätten zwar zeitweise mehr Wasser geführt, aber weil der Schaden innerhalb einer Stunde behoben werden konnte, seien die Wassermengen in einem verträglichen Rahmen gewesen.

SMS-Informationssystem blieb stumm

Alarmiert wurde am Freitagabend auch die Gemeinde Täsch, die unverzüglich die nötigen Evakuationen in die Wege leitete. Wie auf der Facebook-Seite der Gemeinde zu lesen ist, lässt deren Informationspolitik für den ehema­ligen Gemeindepräsidenten Chris Imboden zu wünschen übrig. Er schlägt ein Informations- und Warnsystem für die Be­völkerung vor. Technisch sei heute vieles möglich und die meisten hätten heute auch ein Smartphone. Das vorhandene SMS-Informationssystem der Gemeinde sei bei der angespannten Situation am Freitagabend stumm geblieben. Dazu Mario Fuchs, Gemeindepräsident von Täsch: «Über das SMS-System gehen nur Informa­tionen raus, welche die gesamte Täscher Bevölkerung direkt betreffen. Am Freitag haben wir die wenigen Betroffenen jeweils telefonisch informiert.»

Bereits zum zweiten Mal musste auch der Camping in Täsch evakuiert werden. Am Freitag betraf dies rund 150 Personen. Die meisten von ihnen schlugen ihre Zelte nach der Entwarnung wieder auf, anderen wurde ein Hotelzimmer zur Verfügung gestellt. Der ehemalige und der amtierende Gemeindepräsident sind sich in einer Sache einig: Bes-
ser einmal zu viel evakuieren als einmal zu wenig, und es ­passiert ein Unglück. Wie dem ­Eintrag von Imboden auf Facebook zu entnehmen ist, gibt
es für ihn aber noch ein paar offene Fragen. Unter anderem etwa, wie die Evakuations-
pläne des Matterhorn Termi-
nal aussehen. «Das Matter-
horn Terminal hat seine eigenen Notfallpläne und organisiert sich dementsprechend selbst. Nötige Massnahmen wurden auch ergriffen», so Fuchs.

meb
30. Juli 2019, 04:00
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