Busunglück Siders | Belgischer Journalist behauptet in seinem Buch «1 Pille, 28 Tote»:

«Busunglück in Siders war Verzweiflungstat des Chauffeurs»

Am 13. März 2012 starben in Siders 28 Menschen – darunter 22 Schulkinder – in einem belgischen Reisebus, der auf der A9 in eine Tunnelwand prallte.
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Am 13. März 2012 starben in Siders 28 Menschen – darunter 22 Schulkinder – in einem belgischen Reisebus, der auf der A9 in eine Tunnelwand prallte.
Foto: Swiss Press Photo, Laurent Gilliéron

Ort des Unglücks im Gerundentunnel.
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Ort des Unglücks im Gerundentunnel.
Foto: zvg

Das Busunlgück von Siders jährt sich zum dritten Mal.
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Das Busunlgück von Siders jährt sich zum dritten Mal.
Foto: 1815.ch

Quelle: 1815.ch 07.03.16 2
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Vier Jahre nach dem schlimmen Busunglück im Gerundentunnel in Siders, bei dem 28 Menschen starben, stellt ein belgischer Journalist in seinem heute vorgestellten Buch die These, dass das fürchterliche Unglück ein Unfall war, infrage.

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  • Im Gedenken an die Opfer des Busunglücks

Das Unglück geschah am 13. März 2012. Im Gerundentunnel prallte ein belgischer Reisebus frontal in eine Wand einer Autobahnnische der A9. 28 Menschen fanden dabei den Tod, darunter 22 Schulkinder und der Chauffeur. Nach jahrelangen Untersuchungen konnte die Ursache, die zum Unglück führten, nie eindeutig festgestellt werden. Die Walliser Untersuchungsbehörden kamen zum Schluss, dass «Unaufmerksamkeit oder ein Schwächeanfall des Chauffeurs» als wahrscheinlichste Ursache anzusehen ist.

Das stimmt nicht, sagt der belgische Journalist Douglas De Coninck im «Morgen». Diese These stellt er in seinem am Montag vorgestellten Buch ein «1 Pille, 28 Tote» auf. Er ist überzeugt, dass der Chauffeur den Bus mit Absicht in die Tunnelnische gesteuert hat. Michiels, der das Antidepressivum Seroxat eingenommen hatte, soll eine Verzweiflungstat begangen haben.

De Coninck konstruiert in seinem Buch die Unglücksfahrt anhand der letzten SMS, die der Chauffeur verschickte, der Auswertung des Fahrtenschreibers und der Aussagen der Überlebenden. Zudem zieht er eine Studie heran, die auf gefährliche Nebenwirkungen von Seroxat hinweist. Der Chauffeur war vor seinem Tod dabei, das Antidepressivum allmählich abzusetzen. «Wenn man alle Elemente zusammenstellt, wird deutlich, dass hier etwas anderes als Zufall im Spiel ist»,.

Der Buchpräsentation wohnten auch Angehörige von Opfern bei. Von den Schweizer Untersuchungsbehörden hätte man nie befriedigende Antworten zum Unfallhergang erhalten. Das Erscheinen des Buches empfinden sie als Erleichterung. Sie hoffen nun, dass nochmals eine Untersuchung des Unfalls eingeleitet werde.

Den Chauffeur will eine Mutter eines Opfers dennoch nicht als Schuldigen hinstellen. «Er ist genauso ein Opfer wie unsere Kinder. Was wir aber wirklich brauchen, ist eine Erklärung, warum dieses Busunglück geschehen konnte. Die Antworten, die die Schweizer Justiz nicht geben konnte oder sogar unterdrückt hat, gibt Douglas De Coninck.»

zen
07. März 2016, 20:40
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Kommentare

  • Peter - vor 9 Jahre ↑67↓6

    So viele Leid geprüfte Familien und jetzt einer der versucht mit einem Buch, basierend auf Annahmen, viel Geld zu verdienen. Hoffentlich verkauft er null dieser Bücher!

    antworten

  • NaJa - vor 9 Jahre ↑43↓4

    Habe mich echt schon gewundert, wieso man solange nichts mehr von den Belgiern gehört oder gelesen hat. Ein Freund von mir ist vor 7 Jahren in Belgien ums Leben gekommen, weil ihn bei einem Spaziergang ein betrunkener Automobilist umgefahren hat. Vielleicht sollte ich ja auch ein Buch schreiben, aber ich glaube, das würde sich nicht verkaufen. Die Eltern meines Freundes sind nicht mehr am Leben und wären auch nie so scharf auf Geld gewesen, wie es bei denen da drüben nach wie vor der Fall ist.

    antworten

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