Walliser im Ausland | Familie Henzen-Megert in Chile

«Das tägliche Leben hier ist angenehm»

Die Familie Henzen Megert hat ihre Zelte für die nächsten Jahre in Chile aufgeschlagen.
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Die Familie Henzen Megert hat ihre Zelte für die nächsten Jahre in Chile aufgeschlagen.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 25.01.18 0
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Franziska Megert lebt mit ihrem Lötschentaler Mann Longinus Henzen und den beiden gemeinsamen Kindern seit neun Monaten in Chile – zwei weitere Jahre sollen folgen. Auf 1815.ch berichtet sie über den Alltag der Familie. Heute erklärt sie, warum aufwändiges Entsorgen und mühsames Suchen von Parkplätzen für sie passé ist.

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«Jetzt leben wir seit neun Monaten in Chile. Häufig fragen uns die Leute: ‚Gefällt es euch?’ Ich antworte immer ohne gross zu überlegen mit Ja. Danach frage ich mich aber, ob das auch wirklich stimmt. Warum kommt mir dieses ‚Ja’ so leicht über die Lippen?

Der Hauptgrund dafür ist wahrscheinlich, dass das tägliche Leben hier angenehm ist. Hier einige Beispiele:

Wir haben vis-à-vis von unserer Wohnungstüre einen Schacht, wo wir jederzeit den Abfall runterwerfen können. Ich erinnere mich an Abende in der Schweiz, an denen ich todmüde noch den Kehrichtsack runterbringen oder an Samstagen Glas, Alu, Papier und Karton entsorgen musste. Einen Windeleimer brauche ich hier nicht, da ich die Windeln immer gleich aus der Wohnung schaffen kann, sogar im Pyjama. Chile ist noch eine Wegwerfgesellschaft und das Recyceln erst in den Anfängen, aber diese Diskussion lassen wir jetzt mal aussen vor.

Im Supermarkt arbeiten Studenten, welche für ein Trinkgeld von 20 Rappen alle Einkäufe in Plastik- oder die mitgebrachten Säcke verpacken. Für ein paar Franken begleiten sie einen sogar mit dem Einkaufswägeli nach Hause. Ich habe dies noch nie in Anspruch genommen, da ich meistens mit dem Auto einkaufen gehe. Aber häufig sehe ich ältere Leute, die diesen Service nutzen. Ich wünschte mir, ein Migros-Angestellter würde meine 80-jährige Oma mit ihren Einkäufen nach Hause begleiten.

Beim Tanken muss man nie aussteigen. Ein Tankwart tankt, putzt die Scheiben und bringt das mobile Kartenlesegerät zum Fahrer.

Auf Parkplätzen und in Parkhäusern wird meist Autoreinigung angeboten. Während ich einkaufe, lasse ich also ab und zu das Auto putzen. Auf Parkplätzen gibt es häufig Einweiser. Ich muss mir keine Sorgen darüber machen, ob es noch freie Parkplätze hat. Der Einweiser regelt das für mich.

Man kann fast überall mit Karte bezahlen. Und wenn man doch einmal Bargeld braucht, muss man nicht unbedingt zum Bankomaten gehen. Im Supermarkt kann man an der Kasse Bargeld auszahlen lassen.

Jeder kommuniziert per Whatsapp, vom Arzt bis zum Sanitärinstallateur. Ich kann der Kinderärztin am Wochenende ein Foto vom Hautausschlag des Babys schicken und sie antwortet sofort. Die Hebamme schickt eine Sprachnachricht mit Anweisungen zum Verhalten bei Milchstau. Dem Gynäkologen schicke ich eine Nachricht, dass ich zehn Minuten Verspätung habe. Das alles kostenlos. Irgendwie sehr «gäbig».

Am jederzeit besetzten Empfang in unserem Gebäude können Lieferungen entgegen genommen oder Sachen zur Abholung hinterlegt werden. Ich muss nicht zu Hause sein, um zum Beispiel das frisch gebackene Brot vom deutschen Bäcker zu empfangen.

Dazu kommt natürlich, dass eine Putzfrau, eine sogenannte «Nana», für uns hier erschwinglich ist. Und die Nana putzt nicht nur, sondern räumt auf, wäscht, bügelt und kocht. Seit unser Töchterchen da ist, kommt sie sogar zweimal die Woche. Eine enorme Erleichterung. Ich stelle mir vor, wie ich in der Schweiz den ganzen Haushalt und die zwei Kinder tagsüber alleine meistern müsste. Da bin ich froh und dankbar, momentan in Chile zu sein.»

Auf 1815.ch und im «Walliser Boten» berichtet Franziska Megert in loser Reihenfolge aus dem Leben der Familie in Südamerika. Wir sind regelmässig auf der Suche nach Wallisern, die fernab der Heimat leben. Gehören Sie auch dazu oder kennen Sie jemanden? Dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht an info@1815.ch.

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25. Januar 2018, 07:00
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