Bevölkerung | Bezirk Brig feierte 2015 am meisten Hochzeiten
Das verflixte 14. Ehejahr

Ausgeträumt. Letztes Jahr wurden im Wallis 16 Paare bereits im ersten Ehejahr wieder geschieden.
Foto: Keystone
Am Donnerstag hat das Bundesamt für Statistik die Zahlen zu den natürlichen Bevölkerungsbewegungen im Jahr 2015 veröffentlicht. Daraus lassen sich einige interessante Fakten zum Kanton Wallis ablesen.
Nicht eheliche Geburten, Vaterschaftsanerkennungen und Scheidungen haben 2015 schweizweit zugenommen. Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zum vergangenen Jahr zeigen zudem, dass die Zahl der Lebendgeburten von 85'300 im Jahr 2014 auf 86'600 im Jahr 2015 (+3,1 Prozent) gestiegen ist. Dieser Geburtenanstieg wird vom BFS allerdings nicht auf einen Babyboom zurückgeführt, sondern mit dem allgemeinen Bevölkerungswachstum erklärt. Denn die Geburtenziffer blieb bei 1,5 Kindern pro Frau auf unverändertem Niveau. In fast allen Kantonen gestiegen ist gleichzeitig die Zahl der Todesfälle, bedingt durch die Grippewelle Anfang 2015 und die Hitzeperiode im Juli.
Im Wallis wurden im vergangenen Jahr 2'561 Lebendgeburten von verheirateten Frauen und weitere 686 von unverheirateten Frauen verzeichnet. Damit waren im Kanton 79 Prozent der Frauen bei der Geburt verheiratet. Das sind nur unwesentlich mehr als im schweizerischen Schnitt, der bei 77 Prozent liegt. Im selben Zeitraum kam es im Wallis zudem zu 721 Anerkennungen einer Vaterschaft. Davon mussten Männer in acht Fällen per Gerichtsurteil zu ihrem Glück gezwungen werden, während bei den übrigen 713 Fällen die Kinder auf dem Zivilstandsamt anerkannten wurden. Die Zahl der Vaterschaftsanerkennungen ist in den letzten Jahren auch im Wallis stetig gestiegen. Im Jahr 2000 beispielsweise lag sie noch bei 220 Anerkennungen. Insgesamt wurden im Wallis ausserdem 19 Kinder adoptiert.
Etwas weniger Hochzeitsfeste
Der Blick in die Statistik zeigt weiter, dass im vergangenen Jahr im Wallis 1'496 Paare den Bund der Ehe eingingen. Davon waren bei 201 Ehen sowohl die Braut als auch der Bräutigam ausländischer Herkunft. Das sind insgesamt leicht weniger Heiraten als noch im Jahr zuvor, als 1’560 Ehen im Kanton registriert wurden. Im langjährigen Vergleich ist die Zahl der Heiraten insgesamt leicht abnehmend, aber immer noch höher als Mitte des letzten Jahrzehnts (2003: 1’369). Ein vorläufiger Höhepunkt wurde zwischen 2009 und 2011 verzeichnet, mit jeweils über 1'600 Hochzeiten. Ein Vergleich: Die ältesten verfügbaren Zahlen aus dem Jahr 1969 weisen 1'541 Heiraten aus, allerdings bei deutlich geringerer Bevölkerungszahl.
Demgegenüber wurden im Jahr 2015 in der Schweiz 16'960 Paare geschieden, wovon 694 Scheidungen auf den Kanton Wallis fielen. Das sind etwas mehr als im Vorjahr (653). Im Vergleich zum Jahr 2010 liegt die Zahl der Scheidungen aber deutlich tiefer. Damals liessen sich kantonsweit 819 Paare scheiden. Aufgegliedert nach Ehejahren trennten sich im Wallis im verstrichenen Jahr die meisten Paare zwischen dem zehnten und dem vierzehnten Ehejahr (126 Scheidungen) oder nach mehr als 25 Jahren (134). Gleich im ersten Jahr nach dem Ja-Wort liessen sich übrigens die wenigsten Walliser scheiden. Es waren aber immerhin doch nicht weniger als 16 frisch vermählte Paare.
Bister und Niederwald bleiben treu
Im Oberwallis standen sich im selben Zeitraum 393 Heiraten und 137 Scheidungen gegenüber. Die meisten Hochzeiten wurden im Bezirk Brig (147) gefeiert, gefolgt von den Bezirken Visp (131), beiden Raron (55), Leuk (41) und Goms (19). Am meisten Paare getrennt wurden im Bezirk Visp mit 45 Scheidungen, vor Brig (38), Leuk (23), beiden Raron (23) und Goms (8). Direkte Vergleiche sind aufgrund unterschiedlicher Bevölkerungszahlen jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Übrigens: Niederwald und Bister, die im letzten Jahr als einzige Schweizer Gemeinden ohne Scheidungen seit Beginn der Erfassung im Jahr 1969 gefeiert wurden, blieben sich erneut treu. 2015 kam es wiederum zu keiner Scheidung. Allerdings liegen die letzten Hochzeitsfeste laut Statistik in Niederwald (2011) und Bister (2002) auch bereits länger zurück.
pmo
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Kommentare
Petsch - ↑8↓2
Die Emanzipation und ICH-Gesellschaft fordert seine Tribute. Grundsätzlich: Drum prüfe, wer sich ewig bindet!
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Natischer - ↑4↓4
1.5 Kinder pro Frau? Das schreit geradezu nach Tragödien am Laufmeter!
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Nicht Schweizer - ↑8↓4
Natischer " jedenfalls der Bevölkerungszuwachs im Wallis und nicht nur im Wallis nimmt trotz 1 1/2 Kind ständig zu, ich denke da würde ein 1/2 Kind pro Familie reichen. Irgend wie muss man doch die Menschenplage auf unserm Planet Erde in den Griff bekommen.
Statistiker - ↑10↓5
Bitte um ein wenig Geduld, ist zur Zeit noch in Arbeit " Der Verbrauch von WC-Papier im Oberwallis ``
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