300 Jahre - unvergessene Katastrophe
Derborence gedenkt verheerendem Bergsturz

Mont à Cavouère oberhalb von Derborence (Symbolbild).
Foto: zvg
In der Derborence im Wallis stürzten vor drei Jahrhunderten gewaltige Felsmassen zu Tal - dem verheerenden Bergsturz widmete Charles-Ferdinand Ramuz einen bekannten Roman. Im Sommer gedenkt die Region dem Bergsturz mit verschiedenen Anlässen.
Die Felsmassen stürzten am 23. September 1714 zu Tal, begruben 55 Chalets und bedeckten eine Fläche von fünf Quadratkilometern. Die Naturkatastrophe riss 15 Menschen in den Tod und überrollte rund 100 Kühe. Drei Jahrhunderte danach ist das Leben in der einzigartigen Natur der Derborence nicht verschwunden. Im Gegenteil: der See sowie die Lärchen- und Bergföhrenwälder ziehen zahlreiche Touristen und Wanderer an.
Für das 300-jährige Jubiläum soll der Roman von Charles-Ferdinand Ramuz als Höhepunkt der Festlichkeiten vom 15. und 16. August von Mathieu Bertholet auf die Bühne gebracht werden. Er wird "Derborence" mit der Gruppe MuFuThe als Freilichtspiel aufführen, mit der Natur als Kulisse.
Zufall verteilt die Rollen
Wie Derborence durch einen Zufall getroffen wurde, werden auch unter den Schauspielern die Hauptrollen per Zufall aufgeteilt. In jeder Aufführung sollen die Hauptfiguren von anderen Interpreten gespielt werden. Mathieu Bertholet will auch lange Passagen aus dem Romans von Ramuz übernehmen. Das Stück wird zudem alltägliche Arbeiten wie Gras mähen oder Dachschindeln schneiden zeigen.
Zum Jubiläum soll den Besuchern auch die Natur näher gebracht werden. Durch die abgelegene Lage und die schwierige Zufahrt blieb die Landschaft beinahe unberührt. Von Juni bis September werden geführte Themenwanderungen angeboten.
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