Tierwelt | Der beliebteste Fisch der Schweiz steht dieses Jahr im Zentrum des Interesses

Die Forelle ist Fisch des Jahres

Quietschfidel. Die Forelle schwimmt und schwimmt – wenn der Lebensraum stimmt.
1/2

Quietschfidel. Die Forelle schwimmt und schwimmt – wenn der Lebensraum stimmt.
Foto: zvg

Variantenreich. Die Forelle trifft man eigentlich in der ganzen Schweiz an; hier die Verbreitung der fünf wichtigsten Arten.
2/2

Variantenreich. Die Forelle trifft man eigentlich in der ganzen Schweiz an; hier die Verbreitung der fünf wichtigsten Arten.
Foto: Grafik zvg

Quelle: 1815.ch 02.01.20 0
Artikel teilen

Die Forelle ist der beliebteste und einer der häufigsten Fische der Schweiz. Doch er ist stark gefährdet, weil ihm Lebensgrundlagen zu schaffen machen. Darum hat ihn der Schweizerische Fischerei-Verband SFV zum Fisch des Jahres 2020 erkoren.

Wer in der Schweiz an einen Fisch denkt, hat vor seinem inneren Auge das, was die Forelle ausmacht: stromlinienförmiger Körper, kräftige Flossen, grosses Maul und farbenfrohe Haut mit Punkten. Die Forelle schwimmt in reissenden Bächen im Gebirge, in den Voralpenflüssen oder in den Mittellandseen. Kurz: Die Forelle ist so vielfältig wie die Schweiz!

Fünf Hauptarten, viele lokale Formen

Die landläufige Unterscheidung «Seeforelle» und «Bachforelle» war gestern. Die neue Fischsystematik nennt aufgrund genetischer Analysen fünf Hauptarten: Atlantische Forelle (Einzugsgebiet Rhein/Obere Rhone/Genfersee), Donauforelle (Einzugsgebiet Inn/Bündnerland), Doubs- oder Zebraforelle (Einzugsgebiet Doubs und Rhone), Marmorataforelle und Trota Fario (Einzugsgebiet Etsch und Po/Tessin). Alle Hauptarten haben viele lokale Formen.

Forellen sind Lachsfische (Salmoniden), deren erste Vertreter bereits zu Zeiten der Dinosaurier in Europas Flüssen geschwommen sind. Bis ins 20. Jahrhundert gab es in vielen Regionen der Schweiz Forellenfischer, die mit der Rute einen Teil ihres Lebensunterhalts verdient haben. Die Tradition prägte die Freizeitfischerei, die sich lange auf die Forelle konzentriert hat, auch weil sie kulinarisch sehr wichtig war und ist. Aber die Fangerträge sind von 1,2 Millionen Fischen in den 70er-Jahren auf heute knapp 300'000 Fische zurückgegangen.

Sieben Todsünden der Zivilisation

«Es muss uns zu denken geben, dass ausgerechnet dieser starke, anpassungsfähige und beliebte Fisch vom Aussterben bedroht ist», sagte Stefan Wenger, ehemaliger Präsident des Walliser Fischereiverbandes. Mit der Wahl zum Fisch des Jahres weist der SFV auf die sieben Todsünden der Zivilisation hin. «Dort, wo die Forelle bedroht ist, dort sind wir als SFV aktiv und da stehen auch Zivilgesellschaft und Politik in der Verantwortung», betonte Roberto Zanetti, Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes SFV. Aus Sicht der Fischer sind die sieben Todsünden gegenüber dem beliebtesten Schweizer Fisch der Lebensraumverlust, weil inzwischen ein Viertel aller Bäche und Flüsse kanalisiert, gestaut und verbaut sind. Durch Wasserentnahmen und das Phänomen des Sunk/Schwall sowie wenig Restwasser werden zudem Laichplätze verhindert. Die dritte Sünde betrifft die Gewässerverschmutzung infolge Einlass von Gülle, Pestiziden und Medikamenten. Aber auch der Klimawandel trägt infolge zu warmen Wassers und ausgetrockneten Gewässern sowie Hochwassern zum Verschwinden der Forelle bei. Wärmebedingte Krankheiten durch Pilze und Bakterien machen den Fischen vermehrt zu schaffen. Hinzu kommt der starke Schutz von fischfressenden Vögeln wie Kormoran, Gänsesäger und Graureiher, deren Schutzstatus die Fischer am liebsten reduziert sähen. Als siebte Todsünde wird die falsche Bewirtschaftung durch künstlichen Besatz mit atlantischen Forellen genannt, der in den letzten Jahren ursprüngliche Forellenarten und lokale Formen verdrängt hat.

Ein Wein als Hommage an die Forelle

Natürliche Gewässerräume und Wildfang sollen Freude machen – genauso wie die Gaumenfreude mit einem guten Wein. Mit der Forelle als einem der beliebtesten Speisefische präsentiert der Schweizerische Fischerei-Verband einen köstlichen Wein zum Fisch des Jahres: Es handelt sich um einen Chardonnay der Walliser Kellerei «Cave du Rhodan» aus Salgesch mit einer speziell gestalteten Etikette der Walliser Künstlerin Helga Zumstein.

wek
02. Januar 2020, 18:00
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Feierliche Prozessionen im Oberwallis
  2. Lebendige Traditionen
  3. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  4. Bester Gebäudetechnikplaner
  5. Ebener folgt auf Bellwald
  6. Fällt die Fronleichnamsprozession in einigen Gemeinden aus?
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Valea ImfeldTena MatijevicMartín Stephan
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Die Forelle ist Fisch des Jahres | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Wallis
    • Aktuell
    • Die Forelle ist Fisch des Jahres

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich