Chemie | Gefahrenguttransporte im Visier dreier Gemeinden
Verbot für Chlor-Transporte nach Visp gefordert

In Daillens im Kanton Waadt entgleisten im April 2015 mehrere mit gefährlichen Säuren beladene Güterwagen.
Foto: Keystone
Die Chlor-Konvois in die chemischen Werke von Visp und Monthey sind drei Waadtländer Städten ein Dorn im Auge. Sie verlangen, dass das Gas nicht mehr per Eisenbahn transportiert werden darf.
Die drei Waadtländer Gemeinden Lausanne, Prilly und Renens meinen, dass bei der zur Zeit erfolgenden massiven Steigerung von Gefahrenguttransporten sowie der zunehmenden Besiedlung nahe der Risikozonen die Restrisiken von solchen Transporten nicht mehr verantwortet werden können. Deshalb verfassten die Städte ein entspechendes offizielles Schreiben zu Handen des Eidgenössischen Verkehrsdepartements, wie es auf dem Onlineportal von «Radio Rhone FM» heisst.
Jährlich queren 25'000 Tonnen Chlor die Schweiz über den Schienenweg, was etwa ein Wagen täglich zwischen Genf und Visp ausmacht. Die Stimmen gegen solche Transporte mehren sich: auch der Kanton Genf schlug schon ein Verbot massiver Chlor-Transporte vor. Eine Arbeitsgruppe hat sich der Problematik bereits angenommen. Ein erster Bericht dazu ist für anfangs 2016 vorgesehen.
pan
Artikel
Kommentare
Sempione - ↑5↓0
So was! Gefährliche Lastwagentransporte über den Simplonpass sind kein Problem, Chlortransport auf der viel sicheren Schiene dagegen schon ...
antworten
Hans - ↑6↓0
Interessant ist übrigens, dass dasselbe Departement von Doris Leuthard, welches der Mehrwert schaffenden und Steuer zahlenden Schweizer Industrie immer höhere Hürden und Abgaben aufbürdet, gerade beschlossen hat, dass die bereits hoch subventionierten Bauern wieder vermehrt Gülle ins Grundwasser/Trinkwasser pumpen dürfen und wenn sie's nicht tun, dann dafür hohe Entschädigungen erhalten. Eine verkehrte Welt....
antworten
thomas - ↑23↓5
Ja leider haben die Leute von Staat keine Ahnung oder Interesse von Raumplanung.Ueberall riesige Wohnzohnen und kein Platz für Industrie mehr!Riesige billige Landwirtschaftsflächen in Talgrund.Keine Strassenanbindung, keine Autobahn,Rottenkorrektion,teures Industrieland,viele Auflagen!Naherholung ist wichtiger, vor allem im Talgrund!Wo sollen den die Leute dann alle arbeiten?Auch im 2016 werden dadurch viele Arbeitsplätze abgebaut und ausgelagert!Tourismus wird auch weniger. Wir haben jetzt schon die 2 auf dem Rücken gegenüber dem Unterwallis!Unsere Politiker sind nur noch Juristen und Lehrer!Keine Ahnung was es heisst, sich täglich für seine Mitarbeiter einzusetzen und zu kämpfen um Aufträge!Wir bauen und schaffen uns so selber ab!
antworten
Ducrey - ↑33↓2
Die links regierten Städte Genf, Lausanne, Prilly und Renens wollen dem Wallis also den Lebenssaft abdrehen.
Natürlich kann man die Chemische Industrie auch nach Portugal verlagern, kein Problem. Käme den Lonza-Aktionären sogar noch entgegen. Dazu kein Risiko mehr und die Menschen sitzen dann, von der linken Sozialindustrielobby gefüttert, vor ihren Fernsehern und stellen definitiv kein Risiko mehr dar. Hübsch versorgt und stillgelegt. Wie zu kommunistischen Zeiten.
antworten