Altgold-Ankauf
«Es gibt sehr viele schwarze Schafe in der Branche»

Beim Verkauf von Gold ist Vorsicht geboten.
Foto: zvg
Diese Tage finden im Wallis verschiedene Altgold-Ankaufstage statt. Beim Verkauf von Gold ist allerdings Vorsicht geboten: In der Branche gibt es viele schwarze Schafe.
Potenzielle Kunden werden schon in Zeitungsinseraten vor unseriösen Anbietern gewarnt: «Seien Sie vorsichtig, wem Sie Ihr Gold und Silber anvertrauen» heisst es oder die Goldschmiede betonen direkt, dass es sich um «seriösen Altgoldankauf» handle.
Dies ist laut Raphael Meyer vom Raphael Meyer Goldschmiede Team aus Zug, die im Wallis Altgold-Ankaufstage veranstalten, nötig: Es gebe nämlich sehr viele schwarze Schafe in der Branche.
Seit am 1. Januar 2009 das Gesetz zum Handel mit Gold aufgehoben wurde, entdecke man immer wieder Altgold-Ankäufe per Inserat in der Zeitung. Unglücklicherweise sei zusätzlich noch der stetig steigende Goldpreis hinzugekommen.
«Das hat ganz klar die schwarzen Schafe auf den Plan gerufen und dieses Desaster mit Lug und Betrug ausgelöst», erklärt Raphael Meyer. Ein Walliser Goldschmied bestätigt dies: Beim Verkauf von Gold solle man sehr vorsichtig sein.
95 Prozent nicht von der Branche
95 Prozent der sogenannten Goldhändler seien zudem nicht im Entferntesten von der Schmuck- oder Gold-Branche. «Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass diese 95 Prozent alle unseriös arbeiten. Es ist wirklich Vorsicht geboten, wenn man kein Geld verlieren will», so Meyer.
Der Walliser Goldschmied schliesst sich diesem Urteil an: Vielen «Altgold-Ankäufern» würden die nötigen Sachkenntnisse fehlen. Für den Kunden sei dies beim Verkauf von Altgold relativ schwer ersichtlich.
Tipps für Kunden
Wie aber erkennt man einen seriösen Anbieter? Zu hundert Prozent habe dieser einen nachvollziehbaren Geschäftssitz und werbe nicht nur mit einer Handy-Nummer auf Flyern oder in Inseraten, meint Meyer. Als Kunde solle man zudem immer erstmals verschiedene Angebote vergleichen – und zwar am besten vor Ort bei einem Händler. Denn viele würden mit Preisen werben, die sie schlussendlich nie bezahlen.
«Wir empfehlen den Kunden, wie sie das auch sonst tun würden, ins 'Geschäft ihres Vertrauens' zu gehen», so der Walliser Goldschmied, da der persönliche Kontakt und das Vertrauen beidseitig sehr wichtig sei. Da sollte den Kunden auch erklärt werden, wie es sich mit den Preisen und den verschiedenen Feingehaltsstempeln verhält. «Der Händler sollte auch eine unverstellbare Waage besitzen, die alle zwei Jahre vom Eichmeister geeicht wird.»
Die Kunden müssten ausserdem unbedingt darauf achten, dass ihnen das «unechte Gold» und die Edelsteine unaufgefordert zurückgegeben werden. Diese würden bei den unseriösen Händlern nämlich gerne mal behalten, da der Aufwand zu gross sei.
Die Nachfrage nach Altgold-Verkauf sei dank dem hohen Goldpreis immer noch da, nehme nun aber allmählich ab, da bereits viele ihr Gold verkauft hätten. Man schätze aber, dass in den Schweizer Haushälten immer noch mehrere Tonnen «Altgold» in den Schubladen liege.
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