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Fackelmarsch für Ruhe und Stille
Mit dem ersten «Marche pour le Silence» will mountain wilderness auf die Bedeutung von Ruhe und Stille aufmerksam machen. Knapp 30 Teilnehmer haben sich dem Fackelmarsch im Lötschental angeschlossen.
Gemäss Bundesamt für Umwelt BAFU fühlen sich zwei Drittel der Einwohner der Schweiz zumindest zeitweise durch Lärm gestört. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet für Westeuropa Lärm als das zweitgrösste Umwelt-Gesundheitsrisiko überhaupt.
Die volkswirtschaftlichen Schäden belaufen sich allein in der Schweiz auf mehr als eine Milliarde Franken pro Jahr.
Erholungsräume, in welchen der Mensch auch Stille und die natürliche Geräuschkulisse der Natur erfahren kann, gewinnen daher an Stellenwert und sind für viele Tourismusgebiete ein bedeutender Standortfaktor.
Doch «naturstille» Gebiete sind immer stärker bedroht: Sei es durch die Zunahme an motorisierten Freizeitsportarten wie der touristischen Gebirgsfliegerei oder Schneetöff- und Quadfahrten, oder auch durch sommerliche Passfahrten mit knatternden Töffs. Viele dieser Lärmarten treten saisonal gehäuft auf und werden mit dem aktuellen Vorgehen zur Festlegung von Immissionsgrenzwerten nicht erfasst.
Unwille von Verwaltung und Bundesrat
Obwohl das Problem bekannt ist, fehlen griffige Massnahmen, die dazu beitragen, Ruhe und Stille auch in Hochgebirgslandschaften zu erhalten. Dafür ist laut mountain wilderness auch das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL verantwortlich.
Mit seiner Interessenspolitik für die zivile Luftfahrt habe es in den letzten Jahren nicht nur eine wirksame Lösung zur Schaffung von Landschaftsruhezonen verhindert. Mit der neuen Aussenlandeverordnung werde zudem eine Verordnung geschaffen, die vor allem Ausnahmen schaffe, statt die bisher nur ungenügend geregelten Aussenlandungen zu begrenzen.
Auch der bundesrätliche Abbruch des Überprüfungsverfahrens für die Gebirgslandeplätze zeuge von einem mangelnden Interesse, Lösungen zu finden. Für mountain wilderness ist die Diskussion noch nicht beendet: Die Alpenschutzorganisation behält sich rechtliche und politische Schritte vor.
Mit dem «Marche pour le Silence» fordert mountain wilderness Politik und Verwaltung dazu auf, die Lärmproblematik auch in ländlichen Gebieten endlich ernst zu nehmen.
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Kommentare
Löreli - ↑0↓0
Französisch im Lötschental! Zum schmunzeln! Lavinen können auch durch Lärm ausgelöst werden; man darf ja nicht einmal einen Echo antworten. C'est beau le silence sous la voie lactée.
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Leetschär - ↑1↓0
Mein Gott. Hört doch mit solchem Blödsinn auf. Das ist mehr als lächerlich
Was sagt denn da unser Naturbursche und Wildhüter dazu? Wurde er überhaupt um Erlaubnis gefragt odet ist er etwa sogar der Initiator?
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Joggo - ↑1↓0
Wir lassen uns von diesen Oekofundamentalisten die Freude am Bergsport nicht nehmen !
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Kritikus - ↑1↓0
Eine solche Aktion ist doch nichts anderes als "nächtliche Ruhestörung" und gehört verboten.
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