Schneeschmelze lässt Flüsse im Wallis anschwellen
Gewitterfront lässt Pegel nochmals ansteigen

Der Galdikanal westlich von Niedergesteln führt Mittwochabend aufgrund der Schneeschmelze viel Wasser.
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Hochwasserschleuse bei Niedergesteln.
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Die erste Hitzewelle dieses Sommers soll am Donnerstag mit einer Gewitterfront abrupt enden. Trotz hoher Pegelstände der Bäche und Flüsse im Wallis wird die Gefahr von Hochwassern als mässig eingestuft.
Die Bruthitze der letzten Tage hat die Abflüsse in Bächen und Flüssen im Wallis überall markant ansteigen lassen. Kein Wunder, denn 35 Prozent der Fläche des Wallis sind nach dem langen Winter noch mit Schnee bedeckt, der bei einer Nullgradgrenze bei über 4000 Meter dahinschschmolz wie Butter an der Sonne.
Die Pegelstände könnten in den Walliser Gewässern am Donnerstag mit Gewittern nochmals steigen. Mit der süd- bis südöstlichen Höhenströmung sind am Walliser Alpenhauptkamm am Donnerstag länger anhaltende und von Gewittern durchsetzte Niederschläge möglich, heisst es im Naturgefahrenbulletin des Bundes von Mittwoch. Dabei liegt die Schneefallgrenze anfangs auf etwa 3500 Metern und sinkt bis am Abend langsam gegen 3000 Meter ab. Dabei sind innert 24 Stunden stellenweise 40 bis 70 mm Regen zu erwarten.
Hochwasseralarm aber ist nicht angesagt. So führte am Dienstagabend die Lonza bei Gampel-Steg vor der Einmündung in die Rhone 65 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Zum Vergleich: Beim Hochwasser im Oktober 2011, bei dem die Lonza beinahe über die Ufer trat, erreichte sie eine Spitze von über 130 Kubikmeter pro Sekunde.
Die grosse Schneeschmelze
Im Wallis liegt die Schneelagengrenze bei rund 2300 bis 2400 m. Damit sind noch rund 35 Prozent des Wallis schneebedeckt. Die Schneedecke ist bis in hohe Lagen vollständig durchfeuchtet. Die mittlere Nullgradgrenze lag am Mittwoch bei rund 4400 Meter und fällt in den folgenden Tagen etwas. Im Wallis betrugen die Schmelzraten am Mittwoch rund 35 bis 40 Millimeter pro Tag.
An der Rhone zwischen Brig und Genfersee sind durch die intensive Schneeschmelze der letzten Tage hohe Abflüsse zustande gekommen. Die Abflussspitzen des Tagesganges erreichten jeweils die Gefahrenstufe 2 (mässig).
Kurzfristig hohe Pegel
Aufgrund der starken Schneeschmelze sowie der möglichen Gewitter werden an der Rhone zwischen Brig und Genfersee bis am Freitag hohe Wasserstände erwartet. Die Abflüsse werden voraussichtlich im Tagesverlauf jeweils bis in die Gefahrenstufe 2 ansteigen. Allgemein ist in allen höher gelegenen Gebieten mit starker Schneeschmelze zu rechnen. Aufgrund der prognostizierten Gewitter ist auch in kleineren und mittleren Gewässern mit kurzzeitig hohen Abflüssen zu rechnen, insbesondere in den Gebieten, wo die Gewitter auf schneebedeckte Einzugsgebiete treffen.
Mehr zum Thema im «Walliser Boten» vom Donnerstag
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