Zu teuer
Kein neues Spital fürs Oberwallis

Spital Visp
Foto: zvg
Im Oberwallis wird kein neues Spital gebaut. Dafür sollen alle Spitalaktivitäten sollen zukünftig am Standort in Visp oder Brig zentralisiert werden.
Im Anschluss an die Empfehlungen des Audits der Fédération hospitalière de France im Jahr 2011 und aufgrund eines Vorstosses im Walliser Parlaments hat das zuständige Departement Gesundheitsökonom Willy Oggier beauftragt, die verschiedenen Varianten der Spitalorganisation im Ober- und Mittelwallis zu analysieren.
Gutachten Oggier
Das Gutachten von Gesundheitsökonom Willy Oggier zielt darauf ab, unter Berücksichtigung der Entwicklung des Schweizer Spitalkontexts, die optimale Spitalorganisation für das Ober- und Mittelwallis zu ermitteln. Die Spitalorganisation im Unterwallis wurde bereits im Rahmen des neuen Spitals Riviera-Chablais Waadt-Wallis beschlossen.
Oggier kommt nach Analyse der verschiedenen Szenarien zur Spitalorganisation auf Grundlage zu folgendem Schluss: Im Oberwallis wäre die Zentralisierung der Akutsomatik, vorzugsweise der gesamten Spitalaktivität, in einen einzigen Standort optimal. Der Bau eines neuen Spitals hängt seiner Meinung nach von einem politischen Entscheid ab, da ein Neubau ungefähr 250 Millionen Franken kosten würde und nicht einzig über Tarife finanziert werden könnte. Ein Neubau würde somit zusätzliche kantonale Subventionen in einer Grössenordnung von 100 bis 150 Millionen Franken nach sich ziehen.
Im Mittelwallis ist die Entwicklung unterschiedlich, weil dort eine grössere Bevölkerungsanzahl versorgt werden muss. Die Zentralisierung der Akutsomatik im Standort Sitten mit Nachbehandlungen, der Medizin «betagte Menschen» und der Rehabilitation in Siders und Martinach wäre die optimale Lösung. Der Experte betonte ebenfalls die Notwendigkeit, die Operationssäle des Spitals Sitten so rasch wie möglich zu renovieren.
Gewähltes Szenario
Gemäss der geltenden kantonalen Gesetzgebung hat der Staatsrat den Rahmen der zukünftigen Spitalinfrastrukturen, deren Eigentümer der Kanton ist, festgelegt. Für das Oberwallis hat der Staatsrat die Option gewählt, die gesamten Spitalaktivitäten in einem der beiden Standorte (Brig oder Visp) zu zentralisieren. Unter Berücksichtigung der finanziellen Kapazität des Kantons und anderen anstehenden Investitionsprojekten sieht er vom Bau eines neuen Spitals ab und zieht den Umbau und die Renovierung einer der beiden bestehenden Standorte vor.
Im Mittelwallis spricht sich die Regierung für die Zentralisierung der gesamten Operationen im Standort Sitten mit Nachbehandlungen, der Medizin «betagte Menschen» und der Rehabilitation in Siders und Martinach aus. Dieses Modell der Spitalorganisation ist dasselbe, wie es für das Spital Riviera-Chablais Waadt-Wallis gewählt wurde. Der Staatsrat hat ebenfalls die Renovierung des Psychiatriespitals Malévoz entschieden.
Finanzieller Rahmen
Für diese Umbauten und Renovationen hat der Staatsrat einen finanziellen Rahmen von maximal 400 Millionen Franken festgelegt. Dies entspricht dem Betrag, der Spital Wallis im Rahmen der Spitaltarife für Investitionen einstreichen könnte. Diese Summe ist aufgeteilt auf 100 Millionen für das Spitalzentrum Oberwallis (SZO) und 300 Millionen für das Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis (CHVR inkl. Spital Malévoz). Diese Aufteilung berücksichtigt die Bevölkerung jeder Region des Kantons sowie die Aktivitäten und Aufträge der beiden Spitalzentren.
Artikel
Kommentare
A.Z. - ↑0↓0
Was soll das Gejammer um Geld? Nehmt es da, wo es locker liegt! Aus dem Budget der 3. Rhonekorrektur. Würde man primär dem Hauptziel des Hochwasserschutzes folgen, dann werden locker 300 Millionen für den neuen Spital frei. Wie würde wohl das Volk entscheiden, wenn man ihm diese Frage vorlegen würde?
antworten