Zuwanderung | Täsch eine von zehn Gemeinden
Mehr Ausländer als Täscher

Auf den Täscher Strassen wird nicht selten Portugiesisch gesprochen.
Foto: www.zermatt.ch / Michael Portmann
Insgesamt zehn Schweizer Gemeinden beheimaten mehr Ausländer als Schweizer. Darunter mit Randogne und Täsch auch zwei Walliser Ortschaften. In Täsch sind fast 54 Prozent der Bevölkerung Ausländer. Die meisten stammen aus Portugal.
Lebte im Jahr 1981 gerade einmal ein Ausländer in Täsch, haben heute mehr als die Hälfte der rund 1200 Einwohner zählenden Gemeinde einen ausländischen Pass. Mit 53.7 Prozent Ausländern liegt Täsch schweizweit an vierter Stelle, hinter den Gemeinden Leysin im Waadtland, Randogne und Paradiso im Tessin. Im Fall von Täsch sind die Gründe für den hohe Ausländeranteil in erster Linie beim Bergtourismus, der billige Arbeitskräfte ins Ort zieht, zu suchen. Gegenüber der «Sonntagszeitung» betont der Täscher Gemeinderat Klaus Tscherrig denn auch, dass die Destination Zermatt auf die Ausländer angewiesen sei.
Inzwischen könnte man im Dorf ohne die zugezogenen Portugiesen nicht mehr alle Schulklassen führen, heisst es weiter. Auch das im letzten Jahr eingeweihte neue Schulhaus wäre wohl kaum zu Stande gekommen. Gleichzeitig sorgen die Ausländer dafür, dass das Dorf nicht ausstirbt, sondern stetig weiter wächst. Die Gemeinde komme bei der Erschliessung der Quartierstrassen fast nicht mehr mit, erklärt Tscherrig. Man habe allerdings mit den Investitionen zu kämpfen, nicht zuletzt aufgrund des tiefen Pro-Kopf-Steuereinkommens, das gegenwärtig unter dem regionalen und dem kantonalen Durchschnitt liegt.
Tiefe Einbürgerungsquote
Zwar sind die Gründe für die hohe Ausländerquote in den zehn Schweizer Gemeinden mit mehr Ausländern als Schweizern unterschiedlich: sei dies durch die Wohnlage, die Grenznähe oder das Arbeitsplatz-Angebot. Laut «Sonntagszeitung» haben sie aber alle gemeinsam, dass die Einbürgerungsquote gemäss aktuellen Zahlen des Bundesamt für Statistik (BFS) verschwindend klein ist. Liegt der Schweizer Durchschnitt bei 1.6 Prozent, kommt etwa Täsch auf nur gerade 0.6 Prozent. Das heisst, nur eine von 167 Personen lässt sich einbürgern. Mögliche Gründe hierfür seien neue Pflichten, das Einbürgerungsverfahren und die Kosten, die häufig als Schikane empfunden werden.
Bis 2018 wird die Zehnergruppe der Gemeinden mit Schweizern in der Minderheit wohl durch die erste Grosstadt ergänzt, nämlich Genf. Lag der Ausländeranteil hier im Jahr 2014 bereits bei 48.4 Prozent, wird er in den nächsten Jahren bei anhaltender Zuwanderung mit grosser Wahrscheinlichkeit über 50 Prozent ansteigen, berichtet die Zeitung weiter. Gesamtschweizerisch steht der Ausländeranteil aktuell auf einem Rekordhoch von 24.3 Prozent. Europaweit leben anteilmässig nur in Luxemburg mehr Ausländer.
pmo
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Kommentare
petschi - ↑6↓3
Wollen sie vielleicht die Arbeiten die ,die Portugiesen in Zermatt ausüben übernehmen.Was die reichen Zermatter angeht sind sie vielleicht von der ältesten Krankheit der Walliser,der Missgunst(jalousie) befallen.
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omo - ↑11↓3
wenn es mit der zuwanderung in die schweiz so weitergeht, werden in ein paar jahrzehnten mehr ausländer als schweizer in unserem land leben!
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Riischnubel - ↑17↓5
Von reichen und sich konstant bereichernden Zermattern verursachte Probleme, die wir leider aushalten müssen.
Wann wird endlich breiter rekrutiert?
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