Erhaltungsprojekt | Projekt zum Erhalt von Nutzbauten
Mit Blechdächern gegen den Verfall

Mit dem Verlust von Nutzbauten geht auch ein Teil der typischen Kulturlandschaft verloren (Symbolbild).
Foto: Landschaftspark Binntal
Im Landschaftspark Binntal werden neu neben schützenswerten Gebäuden auch Erhaltungsbestrebungen an einfachen Nutzbauten gefördert. Ziel ist der Erhalt der typischen Kulturlandschaft in der Landwirtschaftszone.
Leer stehende, ungenutzte und zerfallende Nutzbauten, wie Ställe ausserhalb der Dörfer, sind landauf und landab ein altbekanntes Problem. Es verwundert deshalb kaum, dass auch im Gebiet des Landschaftsparks Binntal eine grosse Anzahl an sanierungsbedürftigen Gebäuden für Diskussionsstoff sorgt. Aufgrund zahlreicher Anfragen aus der Bevölkerung sollen in diesem Zusammenhang neu neben den bisherigen Erhaltungsmassnahmen an schützenswerten Bauten auch einfache Nutzbauten durch Blechdächer vor dem Zerfall bewahrt werden, erklärt Karin Kull, Projektleiterin beim Landschaftspark Binntal.
Neu auch Nutzbauten im Fokus
Zwar würden sich bei vielen Nutzbauten im Einzelfall Investitionen kaum lohnen. «Wenn nun aber alle verschwinden, geht ein wesentliches Element des Landschaftsbildes verloren», betont Kull. «Es werden aber klar nicht alle sanierungsbedürftigen Gebäude erhalten werden können. Das ist auch nicht die Idee.» Der oder die Eigentümer werden durch den Landschaftspark durch fachliche Hilfestellung, Organisation von Material und den Einsatz von Arbeitsgruppen unterstützt, während die Kosten allerdings zu Lasten der Eigentümer gehen.
Ziel des Projekts ist es laut Kull, den Verfall der Nutzgebäude durch simple Massnahmen und ein möglichst einfaches Verfahren aufzuhalten, und das auch bei komplizierten Eigentumsverhältnissen. Gerade bei Komplettsanierungen können zu viele Besitzer ein grosses Problem sein. «Es ist manchmal ein riesen Kraftakt und braucht viel Zeit, bis man all den Erbschaften nachgegangen ist.» Bis dahin seien dann häufig Mehrschäden an den Gebäuden die Folge. «Wenn man nur die Mehrheit der Eigentümer haben müsste, wäre es unglaublich einfacher», erklärt die Projektleiterin.
Sieben aufwändige Renovationen abgeschlossen
Bislang seien durch den Landschaftspark hinsichtlich einfacher Nutzbauten noch keine Projekte umgesetzt worden. «Wir sind jedoch gespannt, was für Anfragen kommen werden.» Anders sieht es beim Erhalt von schützenswerten Gebäuden aus, wo bereits sieben Gebäude aufwändig saniert werden konnten. Während die Eigentümer hierbei 25 Prozent selber berappen müssen, werden die restlichen Kosten durch Spenden und Gelder von Gemeinden, Kanton und Bund finanziert. Wichtige Geldgeber sind laut Kull etwa der Fonds Landschaft Schweiz oder die Stiftung Landschaftsschutz.
«Es sind bereits weitere Gebäude in der Pipeline, für welche die Besitzer gerne Unterstützung haben möchten.» Aktuell beispielsweise eine Komplettsanierung bei einem kleinen Stadel in den Bodmen bei Blitzingen. «Dazu brauchen wir aber zuerst Geld. Ein Unterbau, ein Dach mit Schindeln und weitere Massnahmen kosten schnell einmal 50'000 Franken aufwärts.» Trotz Unterstützung können sich die Kosten für die Eigentümer auf mehrere Tausende Franken summieren. Hinzu komme nicht selten eine fehlende Motivation, da aufgrund mangelnder Gebrauchsmöglichkeiten häufig kein Nutzen aus einer Renovation gezogen werden kann.
pmo
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Kommentare
Gommer - ↑0↓0
Gute Sache!
Aber warum eine Tierärztin Projektleiterin beim "Ressort" Bau ist, unverständich.
Es gibt sicher auch Leute, die vom Fach sind und auch sehr gute Arbeiten leisten. ;)
Oder ist beim Landschaftspark die Vetterkiwirtschaft am Werken?
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Daniel Wismer - ↑0↓0
Gute Sache.
Blechdächer sind okay - sollten aber nur als Übergangslösung verwendet werden. Empfehlung: mal bei FLS ( Fonds Landschaft Schweiz ) anklopfen.
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