Spital Oberwallis
Nierensteinzertrümmerung neu in Visp

Die Nierensteinzetrümmerung wird neu im Spitalzentrum Oberwallis angeboten
Foto: zvg
Am Standort Visp ist Anfang des Jahres ein neuer hochmoderner Röntgenarbeitsplatz mit der Möglichkeit der Nierensteinzertrümmerung eingerichtet worden.
Der moderne radiologische Arbeitsplatz in der urologischen Abteilung ermöglicht neu im Oberwallis das komplette Behandlungsspektrum von Nieren- und Harnleitersteinen anzubieten, einschliesslich minimal-invasiver Therapiemethoden, wie es in einer Mitteilung vom Spital Wallis heisst.
Ausserhalb des Körpers erzeugte Stosswellen werden durch technische Vorrichtungen so auf den Nierenstein zentriert, dass dieser durch die entstehenden Spannungen in kleine Bruchstücke zerfällt. Die Steintrümmer können dann in der Regel problemlos und schmerzfrei mit dem Urin ausgespült werden. Bei den aktuell modernsten Geräten erfolgt die Stosswellenerzeugung durch Kristalle, die sich durch Anlegen kurzer Stromimpulse verformen. Die Geräte können so wesentlich kompakter und kleiner gebaut werden.
Die Patienten müssen für die Übertragung der Energie heute nicht mehr in ein Wasserbad getaucht werden, sondern es genügt ein etwa fussballgrosses Gelkissen, welches auf Nierenhöhe an die Haut angekoppelt wird. Das im Spitalzentrum Oberwallis verwendete Gerät funktioniert nach diesem Prinzip und entspricht der derzeit neusten Technik. Die Behandlungsdauer einer extrakorporale Stosswellenlithotripsie, kurz ESWL, Sitzung ist wesentlich kürzer geworden und beträgt maximal 40 Minuten.
Ein weiterer Vorteil des in Visp installierten Gerätes besteht darin, dass der Stein auch mit herkömmlichem Ultraschall geortet werden kann, so dass auch die selteneren Harnsäuresteine oder Zystinsteine behandelt werden können. Darüber hinaus wird dadurch die Strahlenbelastung für den Patienten minimiert. Die Behandlung ist gut verträglich, in der Regel genügt ein Schmerz- und Beruhignungsmittel, bei Bedarf kann eine Teilnarkose durchgeführt werden.
Das Nierensteinleiden ist häufig, pro Jahr und 100000 Einwohner sind 200 bis 400 neue Steinpatienten zu erwarten. Bei 85 Prozent der Patienten entstehen Kalziumsteine. Die Steine finden sich im Nierenbecken und / oder Harnleiter und können durch Blockierung des Harnabflusses heftige Flankenschmerzen (Nierenkolik) und gefährliche Harnwegsinfekte verursachen.
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