Porträt | 13 Jahre nach dem Sturz von der Ganterbrücke kehrt Steven Mack an den Unfallort zurück
«Ich sage Danke liebe Ganterbrücke»
Steven Mack führte ein wildes Leben, suchte das Abenteuer. Ein Pendelsprung von der Ganterbrücke im Jahr 2006 ging schief. Die Seile rissen, er stürzte 150 Meter in die Tiefe. Von seinem Unfall hat er einiges gelernt.
Höher, schneller, gefährlicher – nach diesem Motto lebte Steven Mack aus Volketswil in Zürich jahrelang. Er raste mit dem Slalomboard die Zürcher Strassen hinunter, übernachtete im Schnee, bestieg Viertausender, tauchte in vereisten Seen, lebte im Wald und sprang von Brücken.
Zehn Mal ist er zuvor von der Ganterbrücke gesprungen. Beim elften Mal rissen die Seile. Ein Baum bremste den Sturz ab. Zuerst landete er auf einem Wellblech dann auf dem felsigen Waldboden. Sein Körper überstand den Aufprall fast unversehrt, sein Kopf war schwer verletzt. Als er aus dem Koma wieder aufwacht, ist Steven Mack blind.
13 Jahre nach dem Unfall wieder auf der Ganterbrücke zu bestehen, sorgt in ihm für gemischte Gefühle. Er fühlt Wut und Schmerz, aber auch Freiheit und Neuorientierung. Er ist aber auch dankbar. Denn hier begann ein zweites Leben für ihn. Steven Mack meint dazu: «Ich sage Danke liebe Ganterbrücke. Obwohl ich dich manchmal verfluche, mit dir streite. Heute bin ich dankbar.»
Mehr über das Leben von Steven Mack lesen Sie im «Walliser Bote» vom 28. Februar 2019.
Mathias Gottet
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