Landschaftspark Binntal
Reptilienausstellung und -exkursion in Ernen

Die Smaragdeidechse (hier ein Weibchen) wird im Volksmund auch «Griäniga» genannt.
Foto: zvg
Vom 10. bis 21. Mai zeigt der Landschaftspark Binntal eine Ausstellung über die Eidechsen und Schlangen, die im Parkgebiet vorkommen. Am kommenden Samstag, 10. Mai, findet zudem eine Reptilienexkursion statt.
Der Landschaftspark Binntal gehört hinsichtlich Reptilien zu den artenreichsten Naturpärken der Schweiz. Neben Blindschleiche, Wald-, Mauer- und Smaragdeidechse kommen auch die beiden Schlangenarten Schlingnatter und Aspisviper vor.
Vom 10. bis 21. Mai widmet der Landschaftspark Binntal den faszinierenden Tieren eine Ausstellung. In Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch) werden die einheimischen Eidechsen und Schlangen im alten Schulhaus in Ernen vorgestellt. Von einigen Arten sind auch lebende Tiere zu sehen, so auch von der Aspisviper, der einzigen einheimischen Giftschlange.
Tagsüber ist die Ausstellung für Schulklassen reserviert, jeweils zwischen 17 und 18 Uhr ist sie offen für alle (Eintritt frei). Am kommenden Samstag, 10. Mai, findet unter der Leitung der Reptilienspezialisten Andreas Meyer und Daniela Flück von der karch eine Exkursion statt.
Hohe Ansprüche an den Lebensraum
Reptilien haben hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. Er muss zahlreiche Verstecke und Sonnenplätze, ausreichend Nahrung, geeignete Stellen zur Eiablage und frostfreie Winterquartiere bieten.
Fast alle Reptilienarten der Schweiz sind Kulturfolger und besiedeln auch Lebensräume, die stark vom Menschen geprägt sind, beispielsweise landwirtschaftliche Nutzflächen mit Kleinstrukturen wie Trockenmauern oder Lesesteinhaufen, Ruinen, Holzhaufen, Gebüschen und Hecken.
Natürliche Lebensräume sind Blockhalden, Felsfluren, Geröllflächen entlang von Bächen, lichte Wälder, Lawinenkorridore oder Zwergstrauchheiden oberhalb der Waldgrenze.
Einige Reptilienarten sind gefährdet
Durch die Intensivierung der Landwirtschaft gehen Kleinstrukturen wie Trockenmauern und Lesesteinhaufen und damit auch der Lebensraum für Reptilien und zahlreiche andere Kleintiere verloren.
In steilen oder schlecht erschlossenen Hanglagen hingegen werden Wiesen und Weiden nicht mehr bewirtschaftet, worauf sie verwalden, was sich für die sonnenhungrigen Reptilien ebenfalls negativ auswirkt. Die Bauern leisten einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Reptilien, wenn sie Wiesen und Weiden mit ihrem reichen Angebot an Kleinstrukturen erhalten und pflegen.
Solche Kleinstrukturen bilden darüber hinaus einen traditionellen Bestandteil der Kulturlandschaft und tragen zu einem reizvollen, attraktiven Landschaftsbild bei.
Reptilienexkursion am Samstag
Die Exkursion startet um 10.15 Uhr auf dem Dorfplatz von Ernen und dauert bis 16 Uhr. Zuerst steht ein Besuch der Ausstellung auf dem Programm, danach werden die Teilnehmenden von den Exkursionsleitern in die Lebensräume der scheuen Tiere geführt, wo sie viel Interessantes über deren Lebensweise erfahren. Picknick bitte selbst mitnehmen.
Anmeldung unter Tel. 027 971 50 50 oder info@landschaftspark-binntal.ch.
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