Energie | Lancierung der bundesweiten Kampagne «MakeHeatSimple» in Leuk Stadt
Riesiges Stromsparpotenzial bei Zweitwohnungen
Der Kanton Wallis engagiert sich als Pilotregion bei der neuen Kampagne von EnergieSchweiz « MakeHeatSimple ». Das Programm des Bundesamts für Energie (BFE) richtet sich an die Besitzerinnen und Besitzer von Zweitwohnungen. Ziel ist es, mit der Fernbedienung von Raumheizungen in Zweitwohnungen das Energiesparpotenzial auszuschöpfen. In der Pilotphase bis Ende März dieses Jahres konzentriert sich die Kampagne auf den Kanton Wallis, danach wird sie während vier Jahren auf die gesamte Schweiz ausgeweitet.
Das Programm EnergieSchweiz des Bundesamts für Energie (BFE), das die Förderung
von Energieeffizienz und erneuerbare Energien durch Sensibilisierung, Beratung sowie
Innovations- und Ausbildungsunterstützung anstrebt, lanciert im Kanton Wallis eine
Offensive zur Förderung von Fernbedienungen für Heizungen in Zweitwohnungen. Viele
davon werden während der gesamten kalten Jahreszeit auf über 15°C geheizt. Durch
ein besseres Management der Raumheizungen solcher Zweitwohnungen lässt sich
diese Energieverschwendung vermeiden: Gemäss einer Studie des Bundesamts für
Energie (BFE) könnten hier schweizweit jährlich rund 2200 Gigawattstunden (GWh)
eingespart werden, nämlich rund 145 Millionen Liter Heizöl, 39 Millionen Kubikmeter
Erdgas und 362 GWh Strom. Dies entspricht rund drei Prozent des jährlichen
Endenergieverbrauchs der Schweizer Haushalte und insgesamt 608'000 Tonnen CO2-
Emissionen.
Der Kanton Wallis unterstützt durch das Departement für Finanzen und Energie (DFE)
und die Dienststelle für Energie und Wasserkraft (DEWK) die Kampagne von
EnergieSchweiz aktiv. Als Tourismusdestination ist die Struktur des
Gesamtwohnungsbestandes des Kantons Wallis mit einem hohen Anteil an
Zweitwohnungen ideal für die Pilotphase. Schlussendlich ist die Zweisprachigkeit der
Pilotregion für die Kampagne ebenfalls ein Vorteil.
Bequeme und zuverlässige Bedienung aus der Ferne
Heute sind weniger als zwei Prozent aller Zweitwohnungen in der Schweiz mit einem
Fernbedienungssystem ausgestattet, obwohl sämtliche Voraussetzungen für den
Einsatz solcher technischen Lösungen gegeben sind. Im Fokus der neuen Kampagne
von EnergieSchweiz sind Fernbedienungssysteme, welche die Temperatur während der
Abwesenheit senken und die Heizung am Tag vor der Ankunft in der Zweitwohnung
einschalten können. Dadurch kann der Heizenergieverbrauch um 30 bis 60 Prozent
reduziert werden. Für eine Wohnung kann dies eine jährliche Ersparnis von 200 bis 800
Franken bedeuten, für ein Einfamilienhaus rund 500 bis 1300 Franken. Ob Öl-, Gas-,
Pelletheizung, Wärmepumpe oder Strom oder Fernwärme: Bestehende Heizungen
lassen sich heute problemlos mit einer Fernsteuerung auf den Heizkörperventilen oder
auf den Wärmeerzeugern nachrüsten. Die Heizung kann auf diese Weise entweder über
SMS, Telefon oder über eine App bedient werden.
Schnelle Amortisation der Installationskosten
Der Preis einer solchen Installation bewegt sich im Normalfall zwischen 500 und 2500
Franken (je nach technischer Lösung) und ist schnell amortisiert. Zudem gibt es in
mehreren Kantonen (wie z.B. im Wallis) bereits gesetzliche Vorschriften, die ein
derartiges System in neuen Zweitwohnungen sowie bei der Änderung der
Wärmeproduktion in bestehenden Häusern vorschreiben.
Das Haupthindernis für eine weite Verbreitung solcher Lösungen scheint der Mangel an
Information der Eigentümerinnen und Eigentümer von Zweitwohnungen zu sein.
EnergieSchweiz hat deshalb beschlossen, diese mit der Kommunikationskampagne
«MakeHeatSimple» zu sensibilisieren. Die Pilotkampagne wird bis März dieses Jahres
auf dem gesamten Gebiet des Kantons Wallis durchgeführt. Anschliessend wird die
Kampagne in einem Zeitraum von vier Jahren auf die ganze Schweiz ausgeweitet.
Wallis: wichtige Akteure im Boot
Um den Erfolg dieser Kampagne sicherzustellen, ist es entscheidend, dass auch die für
die technische Umsetzung solcher Lösungen entscheidenden Akteure im Boot sind. Das
Bundesamt für Energie hat die Kampagne über EnergieSchweiz deshalb strategisch so
ausgerichtet, dass in einer ersten Phase Heizungs- und Elektroinstallateure sowie
Hersteller und Lieferanten angesprochen wurden. Für die Pilotregion Wallis konnten so
neben dem Kanton und den Gemeinden auch die Dachverbände der
Gebäudetechnikbranche (suissetec) und der Elektroinstallationsfirmen (VSEI) sowie
deren regionale Sektionen gewonnen werden. Mit dabei sind etwa der Walliser Verband
der Elektro-Installationsfirmen (WVEI), der Verein tec-bat sowie suissetec Oberwallis.
Auch die Chambre immobilière du Valais (CIV), die Union suisse des professionnels de
l’immobilier (USPI), der Verband der Walliser Gemeinden (VWG) sowie 30 Gemeinden,
der Walliser Verband der Zweitwohnungen (VSV2W), die SIA-Sektion Wallis und die
Association des Services Techniques Communaux (AVST) unterstützen die Kampagne,
genauso wie mehrere Verteilnetzbetreiber (VNB) (esr, SEIC, Altis, Sierre Energie und
Romande Energie Commerce) und zahlreiche Heizungs- und Elektroinstallateure sind
an der Kampagne beteiligt.
Portal für die Kundinnen und Kunden
Dreh- und Angelpunkt der neuen Kampagne ist ein Portal, auf dem sich Besitzerinnen
und Besitzer von Zweitwohnungen schnell informieren können. Auf
http://www.makeheatsimple.ch/ sind sämtliche relevante Informationen über die
Kampagne und die Möglichkeiten, mit der Zweitwohnung Energie zu sparen, abrufbar.
Zudem besteht die Möglichkeit, dort mittels Beantwortung von sechs Fragen, eine auf
die Ferienwohnung oder das Ferienhaus zugeschnittene Lösung mit den
entsprechenden lokalen Kontaktadressen für die Realisierung zu erhalten.
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Kommentare
Esther Baer, Crans-Montana 1 - ↑0↓1
Heizkosten sparen in leeren Ferienwohnungen ist gut. Aber Vorsicht: wir haben erlebt, dass wenn in verschiedenen Wohnung in einem Haus die Heizungen abgesenkt wurden, es in den bewohnten Wohnungen zu kalt wurde. Die Heizungen konnten hier nicht mehr hoch genug eingestellt werden. Folglich musste die Heizung fürs ganze Haus hõhergestellt werden. Ob das sich dann lohnt?
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Conrad Gaehler, Lens Crans Montana - ↑1↓0
Ich bin Zweitwohnungsbesitzer in Lens bei Crans-Montana. Ich habe in unserem Chalet seit 2010 eine ELCO-Gasheizung. ELCO hat ca. vor einem Jahr gratis eine Fernsteuerung eingebaut mit der ich die Heizung und den Boiler aus der Ferne mit dem Smartphone regeln kann, was ich auch immer mache! Der Vorteil für ELCO: Bei einer Funktionsstörung muss der Monteur in den wenigsten Fällen zu uns kommen, er kann aufgrund des Fehlecodes, den auch er auf sein Smartphone bekommt, aus der Ferne in die Steuerung eingreifen! Win-Win-Situation.
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