Gesundheit | Piratenpartei prüfte System von aussen
Sicherheitsbedenken bei elektronischem Patientendossier im Wallis

Datenschützer Sébastien Fanti hat dem Kanton Wallis empfohlen, die Einführung des elektronischen Patientendossiers auszusetzen.
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Der Walliser Datenschutzbeauftragte Sébastien Fanti hat den Kanton Wallis empfohlen, die Einführung des elektronischen Patientendossiers auszusetzen. Grund dafür sind Sicherheitsbedenken.
Das Projekt muss wegen den Sicherheitsbedenken weiteren Prüfungen und Tests unterzogen werden, sagte der Walliser Datenschutzbeauftragte am Montag der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen Bericht des Online-Portals letemps.ch.
Die Hinweise zur mangelhaften Sicherheit stammen von der Piratenpartei Schweiz, welche die Intimsphäre der Patienten in Gefahr sieht. Mit einfachen und öffentlich verfügbaren Mitteln hätten Piraten schwerwiegende Sicherheitsprobleme in der Verschlüsselung der Webseiten ausmachen können, teilte die Partei am Montag mit.
Die Piratenpartei habe das Walliser System sowie die Genfer Plattform für elektronische Patientendossiers von aussen geprüft, sagte Stefan Thoeni, Co-Präsident der Piratenpartei, am zur sda.
Dabei habe vor allem die Walliser Plattform «infomed» schlecht abgeschnitten. Das System war erst am vergangenen Donnerstag den Medien vorgestellt worden. Das Wallis präsentierte sich dabei als Vorreiter und als zweiter Kanton der Schweiz, der das elektronische Patientendossier einführt.
Patienten entscheiden über Einsicht
Im Patientendossier sollen wichtige medizinische Daten wie Untersuchungsergebnisse, Medikamenteneinnahme oder Austrittsschreiben aus Spitälern gesammelt werden. Das Wallis bietet ein geteiltes Patientendossier an.
Dabei können Patienten selber entscheiden, welchen Ärzten und Spitälern sie Zugriff auf ihr Dossier geben wollen. Das Wallis bezeichnete den Zugang bei der Präsentation als «äusserst sicher» und betonte, dass mit der Nutzung die ärztliche Schweigepflicht respektiert werde.
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