Cybermobbing im Oberwallis: Polizei klärte den Sachverhalt ab
«Sprachnachricht auf WhatsApp war erfunden»

Ein Jugendlicher benutzt Whatsapp auf dem Smartphone (Symbolbild)
Foto: Keystone
Die «WhatsApp»-Sprachnachricht einer Oberwalliser Schülerin, welche zu üblen Verunglimpfungen des Mädchens sowie eines Lehrlings führte, war frei erfunden. Das gab die Schülerin bei der Polizei zu Protokoll.
Seit Wochen wütet in den sozialen Netzwerken eine Cybermobbing-Geschichte, die von Handy zu Handy wandert. Eine jetzt 14-jährige OS-Schülerin erzählte einer Kollegin via Sprachnachricht auf WhatsApp von ihren ersten sexuellen Erfahrungen. Diese schickte die Datei weiter. Sie verbreitete sich darauf unkontrolliert im Netz. In der Folge wurden die Schülerin und der vermeintliche Sexualpartner im Netz in primitiver Art und Weise verunglimpft.
«Die Geschichte war von mir frei erfunden. Ich hatte nie sexuellen Kontakt mit dem Lehrling», sagt nun das Mädchen gegenüber «1815.ch». «Einige Tage nach dem Besuch des Open Air Gampel wollte ich meine Kollegin damit verarschen und gleichzeitig auch imponieren.» Zwei Monate später schickte die Freundin das Memo an Kolleginnen weiter. «Sie glaubte, dass die Geschichte wahr sei. Dass sie das Memo trotzdem weiterschickte, betrachte ich als Vertrauensmissbrauch.» Via SMS stellte sie in der Folge sofort klar, dass der Inhalt der Memo ein Fake war. Hören und glauben wollte das aber zu diesem Zeitpunkt anscheinend niemand mehr.
Mobbing-Welle war nicht zu stoppen
Mehr noch als das Mädchen wurde der junge Mann zum Opfer von anonymen Verunglimpfungen im Netz. «Ich hatte mit dem Mädchen nur eine flüchtige Bekanntschaft, nie aber sexuellen Kontakt», sagt er. «Richtigstellungen via soziale Medien und eine Entschuldigungs-Nachricht des Mädchens blieben leider ohne Wirkung. Das Mobbing ging unvermindert weiter.»
Und hätte er wirklich Sex mit dem Mädchen gehabt, wäre er aufgrund des Altersunterschieds von vier Jahren mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Nach Strafgesetzbuch ein Offizialdelikt. Sie gab nun bei der Polizei bei einer Befragung in der vergangenen Woche den wahren Hergang ihrer Geschichte zu Protokoll. So entlastete sie den Lehrling vom Vorwurf, gegen Bestimmungen zum Schutzalter verstossen zu haben.
Strafanzeige gegen Unbekannt?
Vor der Befragung der Polizei haben sich die beiden Familien letzte Woche zu einer Aussprache getroffen, um den Sachverhalt einvernehmlich zu klären. «Ich habe einen dummen Fehler begangen und mich bei dem Jungen dafür entschuldigt, der noch mehr unter Mobbing zu leiden hat als ich», sagt die Schülerin.
Allerdings behalten sich die Familien beider Betroffener die Option offen, Strafanzeige einzureichen. «Man hat uns die Möglichkeit aufgezeigt, Anzeige gegen Unbekannt wegen übler Nachrede und weiterer strafbarer Handlungen einzureichen», so der Vater des Mädchens.
WhatsApp für Jugendliche und Kinder verboten
Bleibt anzumerken, dass Kinder und Jugendliche mit Smartphones in ihren Händen zum Alltag geworden sind. WhatsApp haben wohl die meisten von ihnen installiert. Dabei dürften sie den Instant-Messaging-Dienst überhaupt nicht brauchen. Unter Punkt 9 in den Nutzungsbedingungen stehts: Wer unter 16 Jahren ist, darf WhatsApp nicht nutzen. Sollte es zu einem Rechtsstreit kommen, kann WhatsApp darauf verweisen, dass die Kinder und Jugendlichen den Dienst illegal genutzt haben...
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Kommentare
Pascal D. - ↑0↓2
Starker Tobak das ganze. Wenn das einer Frau passiert wäre! Die Feministinen würden wieder "leid üfmarschiru". Für mich ganz klar: Passt auf welche Leute Ihr auf solchen "Events" wie Openairgampel oder Dorfdiscos etc... Spontan "känuleret", das das kann noch ganz übler enden als hier! Solche Events sind voll von Jungen dreisten Frauen die leider vor nichts zurückschreiten!
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Violta - ↑0↓1
Wer's glaubt wird ja bekanntlich seelig.
Ist ja echt ein Witz, dass sich hier nun sogar die Polizei einmischen muss. Und es als "verarsche" zu deklarieren macht das ganze nicht viel besser - im Gegenteil glauben tut das sowiso niemand mehr. Kinder, Kinder
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elmar - ↑0↓1
nachdem sich die eltern/familien eine woche vor der vernehmung durch die polizei getroffen haben sagten beide kinder/jugendliche das selbe aus und es gab keine strafrechtlich relevanten handlungen... ein schelm wer böses denkt in zeiten der angenommenen pädophileninitiative...;)
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Petsch - ↑0↓0
Junge Frauen missbrauchen leider Smartphones gerne für Ihre Zwecke - Siehe Fall Müller oder hier das Krasse Beispiel. Man merkt auch, das Männer egal wie alt sie sind, Praktisch keine Lobby haben! Skandalös!
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mami - ↑0↓0
Viele Jugendliche erhalten schon in der Primarschule ein eigenes Handy. Wenn wir das erlauben, sind wir dazu verpflichtet die Jugendlichen über solche Gefahren aufzuklären! Viele denken das ist Sache der Schule.
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Ich bin ein Star - ↑0↓0
Kann man es den Kids heute verdenken, das sie manchmal so reagieren.
Aktuelles Beispiel, ein alter vergessener Star wie Joan Collins (81) erinnert sich auf einmal, dass sie mit 17 Jahren von ihrem späteren Mann Vergewaltigt wurde. Die einen schlucken Kanguruhoden und die anderen werden geschlagen und vergewaltigt und schon sind sie wieder für kurze Zeit im Scheinwerferlicht und Stars.
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Vati - ↑0↓1
släbe
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visperin - ↑0↓1
Das würde ich auch sagen nach dem das ganze Wallis über mich gelacht hat. Ob es gelogen ist oder stimmt spielt inzwischen keine rolle meh sie wird eh die lachnummer vam oberwallis sein.
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Frosch - ↑0↓0
Naja, wer`s glaubt wird ja bekanntlich seelig.
Anstatt Gras über die Sache wachsen zu lassen, jetzt von Polizei bestätigte Artikel zu veröffentlichen macht die Sache nicht gerade besser. Im Gegenteil, glaube das Mädchen wird weiterhin gemobbt. Glaube kaum, dass ihr das irgendjemand ausser die Eltern abkaufen...
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Koschi - ↑1↓0
Und 1815 muss es natürlich noch breit treten mit mehreren Artikeln! Mit Kommentarfunktion dass besorgte Mami's ihren Senf dazu geben und ihr Vorwürfe machen können. Ich denke manchmal wäre es besser ein Artikel zum Thema Cybermobbing zu bringen anstatt einen auf die Person bezogenen Artikel. Vom WB und von 1815 hätte ich da mehr Feingefühl erwartet...
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Ehrlicher Mensch - ↑0↓1
Dummheit wird bestraft.
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Mami - ↑0↓0
Ich hoffe sehr, dass das Mädchen daraus seine Lehre gezogen hat, welchen Schaden es sich und für den jungen Mann angerichtet hat.
Auf keine Art und Weise gibt man solche Intimitäten preis! Auch nicht zum "Plöffen"!
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