Wirtschaft | GV des Zermatter Gewerbevereins mit Blick auf Bergbahnen
Ausverkauf der Zermatter Seele?

Bergwärts. An der GV des Gewerbevereins dominierten die Zermatt Bergbahnen die Diskussionen.
Foto: wb
Die Spannung war erwartungsgemäß groß. Denn was Markus Hasler, der CEO der ZBAG, der Zermatt Bergbahnen an der Generalversammlung des Gewerbevereins Zermatt zu sagen hatte, würde einen großen Einfluss auf den Tourismus in Zermatt haben.
Doch zuerst gab der Gewerbeverein am vergangenen Mittwoch noch seine künftige Ausrichtung bekannt, in welcher er sich verstärkt in die Belange der Gemeinde einbringen und gleichzeitig mit Events neue Anreize für das lokale Gewerbe setzen will. Die stark gewachsene Zahl an Mitgliedern ermögliche dem Gewerbeverein sicherlich ein kräftigeres Mitspracherecht bei Entscheidungen auf Gemeindeebene. Der Innerortsverkehr, die Verschönerung der Bahnhofstrasse, die Wintersicherheit der Straße Zermatt – Täsch. «Baustellen gibt es genügend», heisst in einer Mitteilung zur GV.
Unter tosendem Applaus wurde dann der abtretende Präsident des Gewerbevereins Ted Mate von seinem Nachfolger und bisherigen Vorstandsmitglied Philipp Fuchs abgelöst. Der CEO der ZBAG erklärte den konzentrierten Zuhörern im Anschluss seine Strategie 2022, die neben einem Bahnausbau auch das alternative Bergsporterlebnis zelebrieren will. Dazu gehört eine Rodelbahn, eine Schlittelbahn, Snowtubing, Winterbiking und vieles mehr, was sich der moderne Erlebnisgast wünscht. Im Weg stünden höchstens die Administration und die Bewilligungsverfahren.
Äusserst starker Player unter dem Matterhorn
Daneben galt das Interesse auch der bisher kontrovers diskutierten Planung des Alpentransits, der vorsieht, zahlreiche Gäste aus Italien nach Zermatt zu bringen. Hierzu hatte es im Dorf auch kritische Stimmen, die vom Ausverkauf der Zermatter Seele sprachen. Hasler gab den Zuhörern lediglich zu verstehen, dass die Verbindung sicher kommen werde. Dann räumte er aber ein, dass die Zermatt Bergbahn mit den über 300 Mitarbeitern - ein äußerst starker Player am Fuss des Matterhorns - «ischi Bahn» sei, also ein lokales Unternehmen, das die Verantwortung gegenüber Zermatt wahrnimmt.
So blieb zumindest die Zuversicht, dass sich Zermatt auf gutem Weg befindet, eine weltweite Spitzenposition im Bergtourismus zu halten. Beim anschließenden Abendessen in den gemütlichen Räumen des Hotel Alex sei schliesslich rege weiterdiskutiert worden, heisst es abschliessend.
pd / pmo
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