Gewerkschaften | Baumeister im Visier
Unia Wallis droht mit Kampfmassnahmen

Frühpensionierung. Die Unia will die Bauarbeiter mobilisieren.
Foto: WB
Die Unia Wallis war sich bei der Delegiertenversammlung vom Samstag einig: Bei den Verhandlungen über die Frühpensionierung im Bauhauptgewerbe will man kein Jota von den eigenen Positionen abweichen. Streiks werden nicht ausgeschlossen.
Jeanny Morard, Generalsekretär der Walliser Unia-Sektion, fand an der DV deutliche Worte. Die verschiedenen Forderungen des schweizerischen Baumeisterverbands – etwa die Einfürhung einer 50-Stunden-Woche oder die Erhöhung des Rentenalters – seien ein «Frontalangriff» auf die Arbeitnehmenden. «Zumal es der Baubranche derzeit gut geht und die Aussichten optimistisch stimmen.»
Morard rief Mitglieder und Arbeitnehmende auf, am 23. Juni an der geplanten Demonstration der Gewerkschaften in Zürich teilzunehmen. «Und wenn die Patrons nicht zur Vernunft kommen», so Morard, «muss man zu härteren Massnahmen greifen, damit wir gehört werden.» Der Generaldirektor erwägt hierzu, auch im Wallis verlängerte Arbeitspausen oder Streiks durchzuführen.
Gewerkschaften sowie Arbeitgeber sind sich zwar einig, dass die Frühpensionierung im Baugewerbe dringend überdenkt werden muss. Grundsätzlich verlangt die Unia eine moderate Erhöhung der Beiträge und zeigt sich bereit, über Leistungen zu diskutieren. Der Baumeisterverband hingegen will das Modell flexibler macher und entweder das Rentenalter (auf 62) erhöhen oder die Leistungen kürzen (20 Prozent weniger bei einer frühzeitigen Pensionierung mit 60).
Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld, die Verhandlungen zu blockieren. Die Walliser Unia-Delegierten zeigten sich am Samstag überzeugt, kein Jota von den eigenen Positionen abzuweichen.
dab
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