Aus der Sonntagspresse
«Verheerendes» Verbot von Blatter-Karikaturen

Zeichner Andersen zeichnete für «SonntagsBlick» eine ähnliche Karikatur von....
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...Sepp Blatter
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Nachdem das Zürcher Bezirksgericht per superprovisorischer Verfügung Karikaturen des dänischen Zeichners Olé Andersen über Sepp Blatter verboten hat, begründet Zeichner seine Vorgehensweise.
Gegenüber «SonntagsBlick» erklärt Peter Studer, dass er diese unterlassene Abwägung für verheerend und für einen Widerspruch zur Bundesgerichtspraxis haltet. Für die Zeitung hat daraufhin Olé Andersen eine Karikatur im Stil der verbotenen Werke über seinen Streit mit Blatter gezeichnet, welcher auf das 1991 zurückgeht.
Damals soll Blatter Andersen beauftragt haben, die Geschichte des Fussballs mit Karikaturen zu illustrieren. An der Fussball-WM von 1994 in den USA sollte sein Werk als Buch verschenkt werden. Wie immer per Handschlag hätte Blatter ihm das Honorar zugesichert. Es ein «ein klarer Auftrag mit dem damalige Fifa-Präsident João Havelange als Zeuge» gewesen, so Andersen.
Als Andersen Sepp Blatter ein fertiges Buch schickte, habe die Fifa nicht reagiert und die «Geschichte des Fussballs» ging in die Schublade. «Bis heute schuldet mir die Fifa 250000 Franken», sagt Andersen. Ein Vorwurf, den die Fifa gegenüber «SonntagsBlick» bestreitet, weil es weder eine mündliche noch eine schriftliche Zusage an Andersen, ein Fifa-Buch zu produzieren, gegeben habe.
Als der Zeichner vor zweieinhalb Jahren einen Herzinfarkt erlitt, habe ihn der Fifa-Boss «aus Mitleid,» empfangen. Andersen brachte ihm eine Broschüre von der «Geschichte des Fussballs» mit, welche von Blatter zu Boden geworfen wurde, mit den Worten «das ist nichts».
Nach einem wüsten Briefwechsel zwischen der Fifa und Andersen bot der Zeichner den Fussball-Funktionären zehn Zeichnungen seines «Ersatzprojektes» – «The Platter Cartoons», welche Blatters Leben seit 1987 ironisieren und ihn mal als Frauenhelden zeigen, dann offen für Bestechungen.
«Ich habe Zeitungsartikel mit der fiktiven Figur Platter illustriert», so Andersen. Der Name sei dänischem Slang entnommen – für eine Person, der man nicht trauen könne. Rächt sich Andersen mit den Karikaturen an Blatter? «Nein, Rache ist es nicht, ich wollte einzig, das man über ihn lacht.»
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