Zauberei | In 52 Wochen durch 26 Kantone
Wasserdicht
Seine magische Tour de Suisse führt den Oberwalliser Zauberer Lionel Dellberg in 52 Wochen durch alle 26 Kantone. Seine Eindrücke hält er auf 1815.ch und im «Walliser Bote» jeweils fest.
Der 20. Streich meiner Tour quer durch Helvetien führte mich nach Baar in den Kanton Zug. Magischer Tatort: das Wäschehaus. Eingeladen wurde ich von der Zugerin des Jahres – meiner persönlichen Lieblingszugerin Maria Greco. Maria ist Leseperformerin, Autorin, Kulturmanagerin und Veranstalterin und organisiert unter dem Namen «Schräger Mittwoch» ein fantastisches Varieté mit unklarem Ausgang. Seit etwa zehn Jahren bin ich in unregelmässigen Abständen Gast bei diesem spannenden Format.
An diesem regnerischen Dienstag habe ich mein Ziel, wie meist auf dieser Tour, mit dem Zug angesteuert. Im Kanton Zug angekommen stieg ich aus dem vollen Zug. In der Hoffnung, dass meine Gäste die Magie in vollen Zügen geniessen werden, schritt ich zügig in Richtung Wäschehaus. Während ich noch schmunzelnd über die Bedeutungsvielfalt des simplen Worts «Zug» und seine überstrapazierte Anwendung nachdachte, tischte Maria auf der Terrasse bereits «Hörnli und Ghackets» auf. Das Zusammensitzen vor den eigentlichen Auftritten ist immer höchst spannend: So erfuhr ich diesmal beim gemeinsamen Znacht, dass Maria und ihre Tochter Isabel eingefleischte Royalisten sind. Überdies stellte sich heraus, dass die quirlige und äusserst aufgestellte Tochter British English perfekt beherrscht. Die überrunden Vokale waren eine wahre Freude für meine Ohren, bin ich mir doch aus meinen Studienzeiten eher den im Hals kratzenden Akzent der amerikanischen Südstaaten gewohnt. Trotz dieses amüsanten Ausflugs in die Welt der englischen Akzente war ich dennoch froh, mich für meinen Auftritt wieder des süffigen «Brigerdiitschs» bedienen zu können.
Modernes Wäscheproblem
Als sich im Wäschehaus ein halbes Dutzend Personen eingefunden hatten, konfrontierte ich die erfahrenen Waschweiber und Männer mit dem Wäscheproblem Nummer eins: Was, wenn etwas nicht Waschbares in die Wäsche gerät? So manch ein Lesender mag wohl von einer wortwörtlichen Geldwäsche oder gar einer unfreiwilligen Handywäsche berichten… Die meisten intelligenten Smartphones mögen das nasse Element gar nicht. Zum Glück gibt es hierfür endlich eine Lösung: das «Wasserdichtmachungs-Tool». Mit diesen Worten lieh ich mir ein Handy, zog einen Luftballon aus der Hosentasche, blies ihn auf und drückte das Handy kurzerhand in den Ballon. Die Zuschauerin nahm die neue wasserdichte Hülle erstaunt und amüsiert zur Kenntnis und liess ihr Handy, wasserdicht verpackt, wieder in ihre Handtasche gleiten.
Auf der nächsten Etappe bleibe ich der Wäsche treu: Die 21. Etappe führt mich in eine altehrwürdige Textilfabrik im Kanton Thurgau. In der Hoffnung, dass ich den magischen Textiltest im Arbon gut überstehe, verbleibe ich mit magischen Grüssen.Lionel Dellberg
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