Landwirtschaft | Verbotenes Spritzmittel von einer kaum bekannten indischen Chemiefirma hergestellt

Wenn die Bienen verstummen

Die Substanz befand sich als unerkennbare Beimischung in dem legalen und eigentlich unproblematischen Insektizid Pirimicarb, das Fenaco in ihren Agrar-Zentren verkauft.
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Die Substanz befand sich als unerkennbare Beimischung in dem legalen und eigentlich unproblematischen Insektizid Pirimicarb, das Fenaco in ihren Agrar-Zentren verkauft.
Foto: Keystone

Quelle: 1815.ch 23.10.19 0

Ein mit einer illegalen Substanz verunreinigtes Spritzmittel aus der Landi hat Hunderttausende Bienen in der Schweiz getötet. Das Oberwallis blieb bislang verschont.

Fipronil - dieses verbotene Insektenmittel soll für den Tod Hunderttausender Bienen in der Schweiz verantwortlich sein. Gemäss Bericht der Sonntagszeitung hat ein Aargauer Imker kürzlich der Polizei gemeldet, dass seine 24 Bienenvölker auf mysteriöse Weise innert Tagen gestorben seien. Die Substanz befand sich als unerkennbare Beimischung in dem legalen und eigentlich unproblematischen Insektizid Pirimicarb, das Fenaco in ihren Agrar-Zentren verkauft.

Wurde das Insektizid auch im Wallis verwendet und hat Bienen getötet? "Im Moment sind im Raum Oberwallis keine Fälle bekannt", sagt der kantonale Bieneninspektor Franz-Josef Salzmann. Doch Salzmann erinnert sich an Zeiten, als auch im Oberwallis für die Bienen schädliche Insektizide zum Einsatz gekommen sind. "Damals wurde festgestellt, dass die Stärke gewisser Völker dadurch abgenommen hat." Solch "krasse" Auswirkungen, wie sie derweil im Mittelland bekannt seien, seien im Oberwallis nicht aufgetreten. Sollte es doch zu Fällen kommen, so müsse das Amt für Landwirtschaft unverzüglich einschreiten.

Das besagte verseuchte Spritzmittel wurde von einer kaum bekannten indischen Chemiefirma hergestellt. Die Bewilligungsinhaberin für den Verkauf in der Schweiz ist eine reine Briefkastenfirma ohne Mitarbeitende, wie die Sonntagszeitung schreibt. Die Geschäftsführerin des Bienengesundheitsdiensts Anja Ebener fordert von den Kantonen bessere Kontrollen.

ip
23. Oktober 2019, 16:30
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Mehr Schutz für Bienen vor Pestiziden

Das EU-Parlament hat von der EU-Kommission und den EU-Staaten mehr Einsatz für den Schutz von Bienen vor Pestiziden gefordert. Eine breite Mehrheit der EU-Abgeordneten lehnte am Mittwoch in Strassburg einen Entwurf der Kommission für eine Überarbeitung der Risikobewertung von Pestiziden als unzureichend ab.

Die EU-Kommission wird nun einen neuen Text vorlegen müssen. "Wir wollen, dass die Europäische Kommission einen ambitionierteren Plan vorlegt, wie man Bienen besser schützen kann", erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der Konservativen im EU-Parlament, Peter Liese.

Hintergrund ist eine Empfehlung der EU-Lebensmittelbehörde (Efsa) aus dem Jahr 2013, die bislang nicht umgesetzt wurde. Efsa hatte damals erstmals Leitlinien für die Bewertung der Risiken von Pestiziden für Bienenpopulationen veröffentlicht. Die offizielle Annahme des entsprechenden Berichts und damit die gesetzliche Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse scheiterte bislang am Widerstand aus den Mitgliedstaaten.

 

Die EU-Kommission schlug nun eine schrittweise Reformierung der Vorgaben für die Risikobewertung vor. Das EU-Parlament kritisiert an diesem Ansatz, dass so nur ein kleiner Teil der Efsa-Leitlinien tatsächlich umgesetzt würde. Besonders "die chronisch schädliche Wirkung von Pestiziden in der Risikobewertung" müsse angemessen berücksichtigt werden, forderte der Grünen-Abgeordnete Martin Häusling.

Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis reagierte mit Bedauern auf die Entscheidung des Parlaments. Es sei sehr schwierig gewesen, bei den Mitgliedstaaten Akzeptanz für den unterbreiteten Vorschlag zu finden, erklärte er auf Twitter. "Jetzt stehen die Bienen wieder am ursprünglichen Ausgangspunkt." sda

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