Bund will Umgang mit Grossraubtieren neu regeln

Wölfe bleiben weiterhin geschützte Tiere

Ein Wolf im Fokus (Symbolbild).
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Ein Wolf im Fokus (Symbolbild).
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 22.12.14 9
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Unter bestimmten Voraussetzungen soll der Abschuss von Wölfen inskünftig erleichtert werden. Mit einer entsprechenden Anpassung der eidgenössischen Jagdverordnung will der Bund den Anliegen und Bedenken von Landwirtschaft, Jägern und Bergbevölkerung Rechnung tragen.

Die Rückkehr von Wolf, Luchs und anderen Grossraubtieren löst in der Schweiz seit Jahren kontroverse Reaktionen aus. Mit der wachsenden Zahl von Wölfen und aufgrund der Rudelbildung hat sich die Situation verändert. Vor allem die Landwirtschaft, die Jäger und die Bergbevölkerung haben Bedenken.

Um ihnen Rechnung zu tragen, will der Bund unter bestimmten Voraussetzungen einen erleichterten Abschuss von Wölfen ermöglichen. Das Bundesamt für Umwelt BAFU wird im Auftrag von Bundesrätin Doris Leuthard eine entsprechende Revision der eidgenössischen Jagdverordnung vorbereiten. Neu soll auch der Abschuss von Jungwölfen in Gebieten mit Wolfsrudeln möglich werden, wenn sich die Jungtiere wiederholt innerhalb oder in unmittelbarer Nähe von Siedlungen aufhalten und zu wenig Scheu zeigen vor menschlichen Siedlungen.

Wölfe bleiben aber weiterhin geschützte Tiere. Zudem gibt das BAFU ein Projekt in Auftrag, in dem das Verhalten der Jungwölfe des Rudels am Calanda (GR) untersucht wird.

Die Überarbeitung der technischen Richtlinien des Bundes zum Umgang mit dem Wolf - das so genannte Wolfkonzept - ist damit hinfällig. Gültig bleibt das Wolfskonzept von 2008. Die Revision des Luchskonzepts dagegen wird wie geplant fortgeführt. Das BAFU hatte diesen Sommer eine Konsultation zu den überarbeiteten Konzepten Wolf Schweiz und Luchs Schweiz durchgeführt. Nun liegt der Auswertungsbericht zu den insgesamt 178 Stellungnahmen vor. Vorgesehen ist, dass die angepasste Jagdverordnung im ersten Quartal 2015 in die Anhörung geschickt wird. Die geänderte Verordnung könnte frühestens auf den 1. Juni 2015 in Kraft treten.

Neues Projekt über das Verhalten von Jungwölfen am Calanda

Wie sich Jungwölfe in der stark von Menschen geprägten Landschaft der Alpen entwickeln und wie sie ihren Lebensraum nutzen, ist weitgehend unbekannt. Seit 2012 lebt am Calanda (GR) das erste Wolfsrudel der Schweiz. Diese Chance soll genutzt werden, um mehr über das Verhalten von Jungwölfen zu lernen. Das BAFU hat deshalb ein entsprechendes Projekt gestartet, das mindestens drei Jahre dauern soll. Untersucht werden sollen unter anderem die Umstände, warum und wie diese Tiere Siedlungen aufsuchen. Zudem interessiert, ob und wann Vergrämungsmassnahmen zum Vertreiben der Jungwölfe wirken, oder wie das Rudel reagiert, wenn ein Jungwolf abgeschossen würde.

Überarbeitung des Luchskonzepts wird weitergeführt

Das Luchskonzept muss aufgrund der Revision der Jagdverordnung von 2012 überarbeitet werden. Neu eingeführt wird die Möglichkeit zur Bestandsregulation, wenn die Kantone wegen der Präsenz von Luchsen eine angemessene, jagdliche Nutzung nicht mehr gewährt sehen. Damit die Kantone dem BAFU die Jagdregaleinbussen innerhalb von wildtierbiologisch sinnvollen Raumeinheiten darlegen können, wird die Einteilung in Kompartimente und Teilkompartimente neu geregelt.

22. Dezember 2014, 10:22
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Kommentare

  • Pipo - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Eulenspiegel gehe in dein Märchenfilm zurück UHU UHU

    antworten

  • eulenspiegel - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Der Wolf verringert die Stückzahl des Wildes nicht wesentlich. Aber er hält das Wild in Bewegung. Dadurch verringert sich der Verbiss an Jungbäumen massiv. Aktiver Lawinenschutz sozusagen. Nutztieranteil an der Wolfsbeute: 3% Nach neuesten Studien wird sich die Zahl der Risse durch Abschuss erhöhen. Man bewirkt also genau das Gegenteil.
    Was für erbärmliche Angsthasen in der Schweiz! Jämmerlich!

    antworten

    • lama - vor 11 Jahre ↑0↓0

      So ein Schwachsinn kann nur eine Nachteule schreiben.

  • lama - vor 11 Jahre ↑0↓0

    An Rotiflüe Bauer, wenn man dem so sagen kann? was hat abholzen mit dem Wolf zutun und was jeder Bach in Röhren legen, und jeder Tümpel trockenlegen, Wir müssen den Wolf nicht ausrotten, wir müssen nur verhindern das er nicht einwandert oder eigewandert wird ,man sieht schon du bist ein Grüetzibauer, wahrscheinlich wird dies wieder Zensuriert aber das sind wir gewohnt.

    antworten

  • lama - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Lieber einen schlechten Ruf, als ein Raubtier und ein Grüner vor der Haustüre!

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    • Wismer Daniel - vor 11 Jahre ↑0↓0

      Ja,ja Lama und friends: alles abholzen, verbauen, zubetonieren; jeder Bach in Röhren legen, jeder Tümpel trocken legen, jedes Wildtier das dem Menschen nicht passt total ausrotten; sämtliche Nutztiere in Mastanstalten zwängen und am Schluss jeder Mensch der eine andere Meinung hat ins Kz oder an die Wand stellen !

  • Leo N - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Der Wolf soll geschützt werden und die Schafe müssen geschützt werden.

    antworten

  • Erich - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Man sieht welche Krasse Lobby die Bauern/Schärfer auch im Wallis haben. Es gäbe auch hier im Oberwallis genügend Branchen die massiv grösse Probleme haben, als ein Wolf. Politik? Medien? Da schaut gerne weg. Schlussendlich betrifft das die ganze Region, noch nie hatte das Wallis so einen "schlechten" Ruf. Der Tourismus wirds freuen...

    antworten

  • Erich - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Man sieht welche Krasse Lobby die Bauern/Schärfer auch im Wallis haben. Es gäbe auch hier im Oberwallis genügend Branchen die massiv grösse Probleme haben, als ein Wolf. Politik? Medien? Da schaut gerne weg. Schlussendlich betrifft das die ganze Region, noch nie hatte das Wallis so einen "schlechten" Ruf. Der Tourismus wirds freuen...

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