Grossraubtiere | Wenige Meter neben zwei Hirten mit Hütehund

Augstbord-Wolf greift Moosalp-Schafe in der Nachtkoppel an

Ein Wolf auf Streifzug (Symbolbild).
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Ein Wolf auf Streifzug (Symbolbild).
Foto: zvg

Viel zu tun. Alp-Chef Rolf Kalbermatten und Hirtin Wibke Widuch mit Hund «Goa» hält ein Wolf in Atem.
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Viel zu tun. Alp-Chef Rolf Kalbermatten und Hirtin Wibke Widuch mit Hund «Goa» hält ein Wolf in Atem.
Foto: 1815.ch

Quelle: 1815.ch 26.08.15 10
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In der Nacht auf Dienstag ist ein Wolf in die Nachtkoppel der 400 Schafe auf der Moosalp eingedrungen und tötete ein Schaf. Die Herde trampelte dabei Teile der Koppel nieder, um dem Angreifer zu entfliehen.

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Seit einer Woche wird die 400-köpfige, gemischtrassige Schafherde auf den Burgeralpen Törbel und Bürchen abends in eine fussballfeldgrosse Nachtkoppel getrieben. So sollte die Riss-Serie, bei der ein Wolf seit Sömmerungsbeginn im Juni 25 Schafe riss, gestoppt werden. Die Koppel mit vier Litzenbändern steht unter Strom. Die Hirtin mit Hund sowie ein zusätzlicher Hirte von AGRIDEA verbringen die Nächte jeweils in Zelten an zwei verschiedenen Orten direkt bei der Nachtkoppel.

Angriff bei stockdichtem Nebel

Diese zusätzliche Massnahme zu der elektrifizierten Weidekoppel hielt den Wolf nur gerade eine Woche davon ab, wieder einen Angriff auf die Herde zu starten. «In der Nacht auf Dienstag drang das Raubtier in die Nachtkoppel ein. Die Schafherde geriet in in Panik und trampelte Teile der Koppel nieder. Die beiden Hirten nahmen die grosse Unruhe der Herde zwar wahr. Weil zum Zeitpunkt des Angriffs stockdichter Nebel herrschte, konnten sie den Wolf aber nicht wahrnehmen. Bei seiner Attacke tötete er ein Schaf», schildert Alpchef Rolf Kalbermatten den jüngsten Angriff auf die Schafe der rund 20 Züchter.

Der Riss ist von der zuständigen Wildhut am Mittwoch in Augenschein genommen. Es besteht kein Zweifel, dass ein Wolf das Tier tötete. Kalbermatten ist froh, dass die Nachtkoppel nicht aus engmaschigem Flexinet, sondern aus vier Strombändern besteht. «In der Herde befinden sich viele Schwarznasenschafe. Diese hätten sich beim Fluchtversucht mit den Hörnern leicht in den Maschen verfangen und wären so in der Panik vielleicht zu Tode gekommen.»

Keine Abalpung trotz Verlusten

Trotz des Angriffs ist Kalbermatten von der Wirksamkeit der Massnahme überzeugt. «Hätten sich die Tiere nicht in der Nachtkoppel befunden und wären keine Hirten vor Ort gewesen, hätte das Raubtier bestimmt wieder einige Schafe verbissen und sinnlos getötet.» Beim gerissenen Schaf handelt es sich bereits um das 26. Tier, das die Schäfer an den Wolf verloren. «Trotzdem halten wir an unserem Konzept fest und werden unsere Tiere bis zum 10. September wie geplant auf der Alpe sömmern.»

Der schadenstiftende Wolf auf der Moosalp sorgt nicht nur bei den Schäfern auf der Moosalp für Mehrarbeit. Auch der Walliser Staatsrat Jacques Melly brütet seiner Anfang der Woche über einem Dossier der kantonalen Dienststellen für Wildtiere sowie der Landwirtschaft. Dieses soll Aufschluss geben, ob der Wolf in der Augstbord-Region zum Abschuss freigegeben werden soll. Dies forderte Daniel Steiner, Präsident des Oberwalliser Schwarznasen-Zuchtverbandes, kürzlich im «Walliser Boten». In seinen Augen sind die Kriterien für ein Wolf-Abschuss gemäss der geltenden Jagdverordnung nach mehr als 25 gerissenen Tieren klar erfüllt...

zen
26. August 2015, 20:00
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Kommentare

  • Stephan - vor 10 Jahre ↑1↓1

    Genauso geht's! Danke und auch von mir Repsekt an den Alpchef!

    antworten

  • Biner Susi - vor 10 Jahre ↑4↓2

    Um es auf den Punkt zu bringen: ein gerissener Wolf :-)

    antworten

  • Irma Salzgeber - vor 10 Jahre ↑10↓13

    Das ist ein schlauer Wolf: es findet immer die Schwachstelle.

    antworten

  • Rapunzel - vor 10 Jahre ↑57↓8

    Unglaublich was die Schäfer eigentlich hier im Wallis über sich ergehen lassen müssen. Ich möchte nicht wissen wieviele 1000 schlaflose Stunden unsere Kollegen ertragen müssen.
    Zollt es ihnen mit Respekt und Unterstütz sie im Kampf gegen die Grossraubtiere!!

    antworten

  • langsam reichts - vor 10 Jahre ↑85↓15

    irgendwas finden die wolfsbefürworter bestimmt wider, was falsch gemacht wurde...

    antworten

    • langsam reichts - vor 10 Jahre ↑13↓19

      danke für deine bestätigung, das zeigt uns allen wie unsachlich ihr mit diesem thema umgeht...!

    • Hänsu - vor 10 Jahre ↑15↓40

      ... ja z.B. deine Rechtschreibung.

  • Daniel - vor 10 Jahre ↑39↓15

    Jetzt muss ich auch mal dem Hr. Kalbermatten mein Respekt zollen. Solche Schäfer braucht das Wallis... Und nicht nur Jammris!!!

    antworten

  • Wismer Daniel - vor 10 Jahre ↑33↓52

    ohne grosse Herdenschutzhunde geht es einfach nicht !!!
    Respekt für Alpchef Rolf Kalbermatten und seine Crew - sie sind auf dem richtigen -Weg! (ohne Ironie )

    antworten

  • rollover - vor 10 Jahre ↑29↓34

    Kaum ist das Open Air vorbei kommt wieder der Wolf ins Spiel. Ist der etwa auch in Gampel gewesen?

    antworten

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