Grossraubtiere | Umweltorganisationen zweifeln Rechtmässigkeit an

WWF reicht Beschwerde gegen Wolfsabschuss ein

Der Abschussentscheid eines Wolfes in der Augstbordregion sorgt für rote Köpfe.
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Der Abschussentscheid eines Wolfes in der Augstbordregion sorgt für rote Köpfe.
Foto: Keystone

Quelle: 1815.ch 11.09.15 10
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Die Umweltorganisationen WWF und Pro Natura haben am Freitag Beschwerde gegen die Abschussverfügung eines Wolfes im Augstbord-Gebiet eingereicht.

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Gleichzeitig fordern sie die Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung mit dem Eingang der Beschwerde. «Der Entscheid des Kantons ist auf der Grundlage von 16 Rissen von Schafen auf Sömmerungsalpen in Törbel, im Ginals, im Meid- und Öigsttal getroffen worden. Dort haben die Schäfer zwar Sofortmassnahmen zum Schutz der Schafe eingeleitet. Sie wurden aber teilweise inadäquat und nicht unmittelbar nach den ersten Rissen - wie eigentlich nötig - umgesetzt», sagt Gabor von Bethlenfalvy, Grossraubtierexperte beim WWF Schweiz, auf Anfrage von 1815.ch. Folglich sind nach Einschätzung des WWF nicht alle 16 Risse für einen Abschuss zählbar.

Weiter kritisiert der WWF in der Beschwerde, dass der Kanton nicht auf die spezielle Wolfssituation in der Augstbordregion eingegangen ist. «Seit dem Sommer 2014 sind in diesem Gebiet mehrmals ein männlicher und ein weiblicher Wolf genetisch nachgewiesen worden. Somit bestehen Anhaltspunkte für die Bildung eines Rudels. Und damit wäre für eine Abschussverfügung das BAFU zuständig», erklärt er weiter.

In einem letzten Punkt bringt der WWF grundsätzliche Bedenken zum Vorgehen des Kantons an. «Im Verlaufe des Sommers wurde im Abschussperimeter neben den beiden Wölfen F14 und M46 ein weiterer, bisher unbekannter Wolf nachgewiesen. Mit dem Abschuss eines Wolfes sollen nun weitere Risse verhindert werden. Wenn sich in der Gegend aber möglicherweise zum jetztigen Zeitpunkt drei Tiere aufhalten, kann man zukünftige Schäden so nicht ausschliessen», so der WWF-Experte.

Staatsrat Jacques Melly verfügte am Dienstag vergangener Woche den Abschuss eines Wolfes in der Augstbordregion. Dort sind im Verlaufe des Sommers 44 Schafe gerissen worden. Die Angriffe fanden zumeist auf ungeschützte Herden statt, sodass für den Abschussentscheid nur 16 Tiere gezählt wurden. Zur Anwendung kam die sogenannte 15er-Regel, wonach ein Wolf in einem Streifgebiet bei Erreichung dieser Zahl abgeschossen werden kann, wenn im selben Gebiet im vorangegangenen Jahr bereits Schäden an Nutztieren nachgewiesen wurden.

zen
11. September 2015, 16:18
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Kommentare

  • Christiane Albrecht - vor 10 Jahre ↑2↓1

    Die Wölfe haben auch ein Recht zu leben. Bitte keine Wölfe abschießen!!! Wenn die Schaefer ihre Herden nicht schützen, da koennen die Wölfe nichts dafür. Sie haben auch Hunger.Man kanndie Schafe durch Zaeune mit Flatterband,Hunde und Esel vor den Woelfen schützen.

    antworten

  • Caspar Müller - vor 10 Jahre ↑5↓7

    Frage: wieviele Schafe verunglücken leider pro Jahr durch Abstürze und andere Unglücksfälle?

    antworten

  • Cathrein Hans-Peter - vor 10 Jahre ↑12↓11

    Wenn der Schäfer die Schafe beschützen soll, dann mit allen Mittel ! Notstandsgesetze! Da das Tier im Schweizer Recht noch eine Sache ist . Darf sich doch der Schäfer , dem auf seinem Boden . seine Schafe gerissen werden, diese verteidigen, notfalls mit Waffengewalt.

    antworten

  • Karl - vor 10 Jahre ↑13↓15

    Der WWF hat recht. Meiner Meinung nach sollte man die Schäfer büssen, die nicht im stande sind ihre Tiere zu schützen.

    antworten

    • contre le loup - vor 10 Jahre ↑7↓9

      nicht im stande die schafe zu schützen? hast du auch schon mal was von nicht schützbaren alpen gehört?

  • Huib - vor 10 Jahre ↑30↓31

    Super that WWF is acting against this illegal act. These few wolves are very important for repopulate the alps again and find connection with the isolated Calanda Wolf pack. Swiss nature and as a beautiful country it is, it deserves more real wildlife and biodiversity

    antworten

  • Cathrein Hans-Peter - vor 10 Jahre ↑56↓35

    Was für ein WWF !!! Schafe sind keine schützenswerte Tiere ! Tierschutz gilt für alle Tiere auch für Schafe , die von der Bestie Wolf gerissenen werden ! Merkt euch das mal ihr gut Menschen vom WWF !!!! Ozzy

    antworten

    • Peti - vor 10 Jahre ↑10↓8

      Danke Ozzy, jemand der noch klar sieht. An Eva und Eveline eine Bemerkung. Der Wolf reisst auf einer meiner Weiden, welche mein Eigentum ist (ist im Grundbuch eingetragen und ich zahle auch noch Steuern dafür) meine Schafe und ich soll dafür verantwortlich sein. Hei, der Wolf dringt auf mein Eigentum ein! Damit meine Schafe nicht aus meiner Weide ausbrechen, dafür habe ich gesorgt, aber damit der Wolf nicht in mein Eigentum eindringt, dafür bin nicht ich zuständig, sondern ihr Wolfsbefürworter! Und noch was, wir Schäfer halten unsere Tiere nicht wegen den Subventionen, sondern aus Liebe zu unseren Tieren und der Landschaft! Ihr würdet noch staunen, was für eine Arbeit hinter all dem steckt, aber Arbeit ist wohl für viele von euch ein Fremdwort.............................

    • Eva Schmid - vor 10 Jahre ↑34↓40

      Nun OZZY wo liegt das Problem... Sagt jemand die Schafe sollte man nicht schützen? Dafür ist aber der Besitzer zuständig... So wie ich für meinen Hund auch verantwortlich bin... Nur zahle ich zum Dank noch steuern kann und kruege keine öffentliche Gelder

    • Eveline Schürmann - vor 10 Jahre ↑25↓38

      Naja Ozzy, für den Schutz der Schafe wären dann eben deren Besitzer und nicht der WWF zuständig...

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