DV Verein Region Oberwallis
Zentralisierung stoppen

Gastredner. Lonza-Standortleiter Jörg Solèr.
Foto: zvg
Lax. Der Verein Oberwallis, der sämtliche Oberwalliser Gemeinden umfasst, sprach sich an der Delegiertenversammlung vom Mittwoch nicht nur für «Sion 2026» aus. Man will sich auch weiterhin für den Erhalt einer dezentralen Besiedelung im Oberwallis starkmachen.
Immer wieder wird im politischen Diskurs die Zentralisierung von Leistungen diskutiert: Im Dezember 2017 etwa die Zentralisierung der Physiotherapieschule Leukerbad nach Sitten, die der Staatsrat schliesslich abgewendet hat. «Basis der dezentralen Besiedelung bilden neben der Lebens- und Wohnqualität auch die Arbeitsplätze. Wenn sie wegfallen, wird der Sog der Zentren weiter zunehmen und ganze Dorfschaften aussterben lassen», befürchtet Gilbert Loretan, Präsident Verein Region Oberwallis, in seinem Jahresbericht.
Solèr präsentierte «Ibex»-Projekt
Die Argumentation, dass eine Zentralisierung die Effizienz steigert und damit die Qualität erhöht werden kann, greife zu kurz, so Loretan weiter. Vielmehr müsse es das gemeinsame Ziel sein, qualifizierte Mitarbeitende im Wallis zu beheimaten und ihnen Jobs mit zeitgemässen Rahmenbedingungen anzubieten. Während sich in ersten Schweizer Städten Widerstand gegen die Verdichtungstendenzen breitmacht, hat das Wallis noch Raum. «Platz zu haben wird künftig ein Wettbewerbsvorteil sein», ist Loretan überzeugt. «Dazu müssen wir jedoch die dezentrale Besiedelung aufrechterhalten, ja sogar aktiv fördern.» Der Vorstand hat den Staatsrat aufgefordert, bei den künftigen Standortdiskussionen die Aufrechterhaltung von dezentralen Arbeitsplätzen stark zu gewichten und ihn ersucht zu prüfen, ob aktuell zentralisierte Arbeitsplätze dezentral angesiedelt werden könnten.
Als politisches Gewissen der Region hat sich der Verein mit einer Vielzahl weiterer Themen beschäftigt. Dazu zählt die Finanzierung der 3. Rhonekorrektion, der Ausbau der Bahninfrastruktur 2035 oder das Projekt Grimselbahn. Im Anschluss an den Geschäftsteil präsentierte Jörg Solèr, Standortleiter der Lonza AG in Visp, das Projekt «Ibex». Das innovative Konzept für die Pharma- und Biotech-Kundschaft verbindet Flexibilität beim Anlagenausbau mit massgeschneiderten Geschäftsmodellen und der Nutzung des Kompetenz- und Service-Netzwerks der Lonza in Visp. Es handelt sich um eines der grössten industriellen Projekte im Wallis der letzten Jahrzehnte und soll mehrere Hundert neue Arbeitsplätze schaffen.
wb
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