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«Erfahrung macht mich stark»

Silvan Zurbriggen: Die eigenen Ansprüche sind immer höher."
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Silvan Zurbriggen: Die eigenen Ansprüche sind immer höher."
Foto: swiss-ski.ch

Quelle: RZ 0

Oberwallis | Oberwallis / Er ist ein Hoffnungsträger am Samstag am Lauberhorn. Silvan Zurbriggen spricht über die längste Abfahrtsstrecke, den guten Saisonstart und seine liebste Weltcup-Strecke.

Silvan Zurbriggen, am Wochenende ist der Start zur Lauberhorn-Abfahrt. Wie gross ist die Vorfreude?

Die ist sehr gross, denn die Rennen in Wengen sind immer speziell und gehören zu den Höhepunkten des Winters.

Deshalb bereiten Sie sich seit Montag intensiv vor. Wie sieht für einen Athleten die Woche vor der längsten Weltcup-Abfahrt aus?

Da ich vor der Abfahrt am Samstag meinen Fokus zuerst auf die Superkombination vom Freitag lege, trainiere ich neben der Abfahrt auch Slalom mit den kurzen Skiern. Dazu ging ich in den vergangenen Tagen auch auf den Rosswald und nach Saas-Fee. Dass wir bereits­ am Montag nach Wengen gereist sind, hat auch mit den Wetter-Prognosen zu tun.

Wie fühlen Sie sich körperlich nach überstandener Magendarm-Grippe?

Ich fühle mich wieder richtig gut. Nach dem letzten Rennen Ende Dezember plagten mich die Grippe und eine Erkältung während 10 Tagen. Doch jetzt fühle ich mich wieder topfit.

Die Erwartungen des Schweizer Publikums am Lauberhorn werden hoch sein. Die Unterstützung der Schweizer Fans auch. Spürt man als Rennfahrer einen Heimvor- oder Nachteil?

Es ist meist ein Mix zwischen beiden. Einerseits spüren wir eine grosse Unter­stützung durch unsere Fans, doch andererseits ist die Erwartungshaltung am Lauberhorn meist sehr hoch. Auch wir Athleten versuchen gerade in den Heimrennen noch ein bisschen mehr aus uns herauszuholen als ohnehin schon. Schlussendlich wird es wichtig sein, dass wir Fahrer den ganzen Rummel mit den vielen Fans rund um die Rennstrecke und im Zielraum während der Fahrt ausblenden können.

Worauf werden dabei die Schwerpunkte gelegt, dass am Renntag wirklich alles überein stimmt?

In Wengen ist das nicht ganz einfach, denn die Rennstrecke hat gleich mehrere schwierige Schlüsselstellen. Erwischt man diese nicht wunschgemäss, verliert man schnell viel Zeit. Andererseits ist sehr vieles möglich, wenn man diese Passagen wunschgemäss erwischt. Auf dieses Jahr soll es zudem einen kleine Anpassung des Kurses geben.­

Eine Anpassung, die Ihnen in die Karten spielt?

Der FIS-Kurssetzer will wieder mehr Speed in die Rennen bringen, das kann mir durchaus in die Karten spielen,­ wenn ich mich richtig darauf einstelle­ und mich entsprechend darauf vorbereite.­ Generell bin ich ein Befür­worter dieser Entwicklungen in den Abfahrts­rennen, denn in den vergangenen Jahren­ gab es doch sehr viele Kurven­ während einer Abfahrt.

Inwiefern hat sich der gute Saisonstart eigentlich auf Ihre persönliche Erwartungshaltung ausgewirkt?

Es gilt zu sagen, dass die eigenen Ansprüche immer höher sind, als jene aus dem Umfeld. Doch natürlich spüre ich ein grosses Selbstvertrauen durch die positiven Klassierungen in Lake Louise­ und Val Gardena. Wichtig ist, in den Trainings ein gutes Gefühl zu erhalten und im Rennen die Trainingszeiten zu bestätigen.

Mit dem Lauberhorn-Rennen startet eine intensive Zeit für Sie. Es folgt Kitzbühel­, dann die WM in den USA (Vail/Beaver Creek) und schliesslich Garmisch. Worauf freuen Sie sich am meisten?

Die drei Weltcuprennen in der Schweiz, Österreich und Deutschland gehören seit Jahren zu den Klassikern im Weltcup-Kalender. Mit Kitzbühel verbindet mich nach dem Sieg (2009, die Red.) sehr viel. Immer wieder kehre ich gerne­ auf diese Piste zurück, die für mich persönlich eine grosse Überwindung darstellt.

...und wo Sie eine eigene Gondel haben...

Auf emotioneller Seite ist es auch darum immer wieder ein sehr schönes Gefühl. Nur wenige Weltcup-Fahrer haben eine Gondel in Kitzbühel, weil sie dort einmal ein Weltcup-Rennen gewinnen konnten.

Silvan Zurbriggen, Ihre starke Saisonleistung erinnert ein bisschen an Didier Cuche, der mit dem Alter immer stärker wurde. Auch Sie werden im August 34-jährig. Was ist Ihr Geheimrezept?

Ich habe auch schwere Zeiten durchgemacht mit langen Verletzungspausen zum Beispiel und musste kämpfen. Ich denke, das hat mich stärker gemacht. Ab Mitte der vergangenen Saison habe ich dann einen starken Aufschwung erlebt und konnte dank guten Leistungen positive Resultate erzielen. Das sind alles­ Pfeiler, die zum gesamten Erfolg beitragen. Deshalb sagen mir die Leute zwischendurch auch einmal, dass ich mit dem Alter immer besser werde.

Kamen in dieser schwierigen Zeit nie Zweifel auf?

Doch, die gab es durchaus, doch die Erfahrung hat mir in diesen Situationen sehr geholfen. Rückblickend war die Erfahrung gar der entscheidende Faktor,­ dass ich heute dort stehe, wo ich bin.

Martin Meul

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