Visp | Weiterhin Disput zwischen Burgerschaft und Gemeinde

Burgerschaft will Wanderweg nach «Hotee» erhalten

Nebulös: Ob Biker künftig durch den Telwald fahren dürfen, ist weiterhin unklar.
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Nebulös: Ob Biker künftig durch den Telwald fahren dürfen, ist weiterhin unklar.
Foto: Alexandra Dech/unsplash.com

Quelle: RZ 0

Der Wanderweg nach «Hotee» von Visp nach Visperterminen kann nach wie vor von Wanderern und Bikern gleichermassen genutzt werden. Über die Zukunft des Weges sind sich Gemeinde und Burgerschaft indes uneins.

Rückblick: Im Zuge des im Juni eröffneten Mountainbike-Netzes «um Visp – um Grächen» wurde ein Wanderweg im Telwald, jener von Visp nach «Hotee», zur Bikestrecke erklärt. Die Gemeinde Visp strengte beim Kanton eine entsprechende Homologierung an, welcher der Staatsrat auch nachkam. In der Folge sollte der Weg für Wanderer eigentlich gesperrt werden. Bei vielen Wanderern in der Region machte sich Unmut breit. Doch dann kam die Burgergemeinde Visp als Eigentümerin des betroffenen Waldstücks ins Spiel. Die Kommunalbehörden hatten nämlich vergessen, die Burgergemeinde in die Planung miteinzubeziehen, die Burgerschaft leitete ein Rechtsverfahren ein.

Weiterhin Doppelnutzung

Im Zuge dieses Rechtsverfahrens stellte der Staatsrat zuhanden des Kantonsgerichts fest, dass die betroffene Strecke zwar als Bikeweg homologiert ist, der Weg aber noch nicht aus dem Netz der Wanderwege gestrichen wurde. Dieser Entscheid werde erst zu einem späteren Zeitpunkt gefällt, so die Regierung. Heisst für den Weg durch den Telwald: Obwohl nun offizielle Bikestrecke, dürfen Wanderer den Weg trotzdem mitbenutzen. Für die zuständige Visper Gemeinderätin Stefanie Zimmermann eine unhaltbare Situation. «Der Bikeweg ist einfach zu anspruchsvoll, als dass er von Wanderern und Bikern gleichzeitig genützt werden könnte», sagt sie. «Wir wollen, dass es auf der Strecke künftig keine Koexistenz von Wanderern und Bikern mehr gibt.»

Bleibt der Wanderweg?

Während die Gemeinde Visp auf dem Weg künftig also nur noch Biker sehen möchte, ist man bei der Burgergemeinde etwas anderer Ansicht. «Das entsprechende Rechtsverfahren haben wir angestrengt, damit das Kantonsgericht einen klaren Entscheid über die künftige Nutzung des Wegs durch den Telwald fällt», sagt Burgermeister Georges Schmid und lässt durchblicken, dass man bei der Burgergemeinde eher der Ansicht ist, dass sich der Weg nach «Hotee» nicht als Bikestrecke eignet. «Gemäss dem Walliser Leitfaden für die Anlegung für Bikestrecken eignet sich der Weg nicht für Mountainbiker, da das Gelände zu steil und anspruchsvoll ist.» Zudem verweist Burgermeister Schmid auf die durch die Biker verursachten Schäden. «Der Weg sieht an einigen Stellen aus wie eine Suone», sagt er. Gemeinderätin Stefanie Zimmermann bestätigt zwar, dass die Gemeinde für die Schäden aufkommen werde, entsprechende Ausgaben seien für das kommende Jahr budgetiert, doch für die Burgergemeinde reicht dies nicht. «Die Schäden werden im Nu wieder da sein», sagt Georges Schmid. «Und immerhin handelt es sich beim Weg um das Eigentum der Burgergemeinde.» Man wolle dem Bikeprojekt in der Region Visp-Grächen zwar nicht im Wege stehen und suche eine konstruktive Lösung, doch sei es wichtig, dass nun von der Justiz Klarheit geschaffen werde. Die Marschrichtung dabei ist klar. An der Burgerversammlung von Montagabend sprachen sich mehrere Burger für den Erhalt des Wanderwegs aus. «Der Auftrag für den Burgerrat ist damit klar», sagt Georges Schmid.

Martin Meul

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