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«Die Konkurrenz ist immer präsent»

Yannic Lerjen tritt an der Freestyle-WM in Österreich an.
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Yannic Lerjen tritt an der Freestyle-WM in Österreich an.
Foto: zvg

«Beim ersten Blick in die Pipe mache ich mir Gedanken, wie mein Lauf aussehen könnte.»
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«Beim ersten Blick in die Pipe mache ich mir Gedanken, wie mein Lauf aussehen könnte.»
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Quelle: RZ 0

Zermatt | Der Ski-Freestyler Yannic Lerjen (24) steht an der Freestyle-WM in Österreich am Start. Im Interview spricht er über seine Chancen bei der WM, seine Liebe zum Freeski-Sport und verrät seine liebsten Hot-Spots.

Heute sind Sie im österreichischen Kreischberg bei der WM am Start. Sind Sie nervös?

Ich bin vor jedem Wettkampf nervös und ich muss gestehen, dass ich dieses Kribbeln auch ein bisschen brauche. Dadurch konzentriere ich mich mehr und ich verspüre einen gewissen Nervenkitzel, der mir Energie gibt. Meine Nervosität ist aber in dem Moment verflogen, wenn ich in die Pipe eindrope.

Was werden Sie den Juroren und den Zuschauern heute zeigen?

Ich zeige den Juroren einen sauberen und spektakulären Run in der Half-pipe­. Mehr verrate ich dazu noch nicht.

Wie schätzen Sie Ihre Chancen an der Weltmeisterschaft ein?

Ich bin momentan gut in Form. Daher­ bin ich zuversichtlich und schätze meine­ Chancen so ein, dass ich einen guten Platz herausfahren kann.

Wie bereiten Sie Ihre Läufe vor? Machen Sie sich erst kurz vor dem jeweiligen Lauf Gedanken darüber oder bereits in den Trainings?

Beim ersten Blick in die Pipe mache ich mir Gedanken, wie mein Lauf aussehen könnte. Nach dem ersten Trainings­durchgang bespreche ich meinen Lauf dann mit dem Coach und entscheide anschliessend, welche Tricks ich wo machen werde.

Den Athleten wird gerade in der Halfpipe ein hohes technisches Gefühl abverlangt und jede Bewegung muss dabei stimmen­. Wie bereiten Sie sich vor?

Ich gehe in meinen Gedanken die einzelnen Tricks immer wieder durch. Durch das viele Training bekommt man die Sicherheit und das gute Gefühl­ für die Bewegungen in der Pipe.

Zum ersten Mal wird heuer die Freestyle-WM zusammen mit der Snowboard-WM ausgetragen. Was hat sich dadurch für die Sportler verändert?

Für die Sportler hat sich dadurch nicht sehr viel verändert. Aber für die Medien­ bedeutet dies mehr Arbeit.

Wie haben Sie sich auf die Saison vorbereitet?

Ich hatte im Sommer und auch im Herbst mit einigen kleinen Verletzungen zu kämpfen. Trotzdem war es mir aber möglich, gut auf Schnee und im Trockenen zu trainieren. Anfang Sommer arbeitete ich zudem auf der Berghütte meines Vaters, wo ich sehr gut abschalten konnte.

Aber Sie standen auch oft in der Halfpipe. Wo haben Sie trainiert?

In Laax gibt es jetzt eine der längsten Halfpipes der Welt. Diese ist momentan­ zugleich auch die einzige Pipe in Europa. Aus diesem Grund trainieren alle­ Athleten in Laax, wo die Trainings­möglichkeiten hervorragend sind.

Dadurch lernen Sie auch Ihre Gegner und deren Können besser kennen. Wie stark ist die Konkurrenz in diesem Jahr?

Die Konkurrenz ist immer präsent und auch immer stark unterwegs.

Blicken wir auf die vergangene Saison zurück. An den Olympischen Spielen in Sotschi sind Sie im zweiten Lauf der Qualifikation gestürzt und konnten knapp nicht in den Final einziehen. Wie gross war die Enttäuschung damals?

Die Enttäuschung war sicher da und hat mich auch später noch beschäftigt.­ Ich habe aber schnell wieder nach vorne­ geschaut und mich bald auf die nächst folgenden Wettkämpfe gefreut und konzentriert.

Welche Erfahrungen und Erinnerungen haben Sie aus Sotschi mit nach Hause genommen?

Für mich war die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen eine sehr gute Erfahrung und ich habe viele wertvolle Erinnerungen und Eindrücke­ ­aus Sotschi mit nach Hause genommen. Es hat mich im fahrerischen sowie­ im mentalen Bereichen ein Stück weiter nach vorne gebracht.

Der Freeski-Sport hat nicht zuletzt auch wegen Sotschi sehr an Beliebtheit gewonnen. Was hat sich für die einzelnen Athleten seither verändert?

Die Medien sind im Allgemeinen aufmerksamer auf den Freeski-Sport geworden. Für mich hat sich aber an und für sich nichts verändert. Aber für die Medaillengewinner gab es sicher kleine Veränderungen im Bereich Medien und Sponsoren.

Welchen Hot-Spot würden Sie Hobby-Freestylern empfehlen?

Laax oder auch Zermatt haben einen sehr guten Snowpark für Anfänger sowie­ für Profis, den ich nur empfehlen­ kann.

Sie konnten Ihre Leidenschaft zum Freeski­-Sport zum Beruf machen. Was begeistert Sie so an Ihrer Arbeit?

Meine Leidenschaft zum Beruf zu machen­ war das Schönste, das mir passieren­ konnte. Ich liebe es, Ski zu fahren und immer neue Sachen auszuprobieren. Auch die Herausforderung, mich mit anderen Athleten zu messen sowie an vielen verschiedenen Orten auf der Welt Ski zu fahren, begeistert mich nach wie vor sehr.

Sie wurden von der «Schweizer Illustrierten» vor rund einem Jahr zum schönsten Export gekürt, den die Schweiz an den Olympischen Spielen zu bieten hatte. Wie hat Ihnen diese «Goldmedaille» gefallen?

Es hat mich schon gefreut, einen solchen­ Titel zu bekommen. Aber eine echte Goldmedaille wäre sicher sport­licher gewesen (lacht).

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