Brig-Glis | Patrizia Pacozzi

Die vielseitige Violistin

Patrizia Pacozzi.
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Patrizia Pacozzi.
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Im Luzerner Sinfonieorchester spielt sie die erste Geige. Doch die Violinistin Patrizia Pacozzi beschränkt sich längst nicht nur auf klassische Musik. In der Volksmusikgruppe «Rämschfädra» macht sie zusammen mit ihren Musikerkollegen den Namen zum Programm.

Mitfühlend, einfühlsam, ungestüm, melancholisch – das ist «Rämschfädra-Musik». «Gepflückt an trockenen Alpenhängen im Wallis, an staubigen Strassenrändern im Mittelland, im Bündner Schiefer, auf moorigen Jurahöhen, in städtischen Gassen. Vom Wind gebracht aus der schwedischen Tundra, der italienischen Piazza, dem slowenischen Wald oder der dänischen Küste», beschreibt die Volksmusikgruppe «Rämschfädra» ihre Art Musik. Neben der Violinistin Pacozzi besteht die Gruppe aus drei weiteren Musikerinnen und Musikern, die die Instrumente Cello, Querflöte und Klavier spielen. Alle vier verfügen über eine klassische Ausbildung. «Von der Instrumentierung her sind wir als Volksmusikgruppe sehr speziell», sagt Pacozzi und fügt hinzu: «Wir spielen, was uns gefällt, machen Musik mit Wurzeln und Musik mit Flügeln. Wir geniessen einfach, dass wir in der Volksmusik mehr Freiheiten und Experimentiermöglichkeiten haben.»

Seit 2004 im Sinfonieorchester Luzern

Die gebürtige Brigerin Patrizia Pacozzi hat im Alter von fünf Jahren angefangen, Geige zu spielen. Bereits als Neunjährige durfte sie zu Professor Tibor Varga an die Musikakademie nach Sitten. 1996 erhielt sie ein Stipendium an der International Menuhin Music Academy in Blonay/Gstaad mit Alberto Lysy als Lehrer und Leiter der Camerata Lysy. Hier erwarb sie das Kammermusik- und Violinlehrdiplom. Im Juli 2003 folgte der Studienabschluss mit dem Konzertdiplom «mit Auszeichnung» bei Professor György Pauk an der Musikhochschule Zürich/Winterthur. Pacozzi wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so beispielsweise 1994 mit dem ersten Preis «mit Auszeichnung» am Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb in Zürich. Seit 2004 spielt Pacozzi beim Luzerner Sinfonieorchester. Zudem wirkt sie regelmässig im Ensemble Modern Frankfurt mit, in verschiedenen Kammermusikformationen und wie erwähnt bei der Volksmusikgruppe «Rämschfädra».

«In meiner Jugend habe ich auch Heavy Metal gehört»

Keine musikalischen Berührungsängste

Die 44-Jährige kennt musikalisch keine Berührungsängste:«Ich bin für jede Musik offen, die speziell ist.» Ihr Motto: «Unkraut vergeht nicht und fühlt sich überall heimisch.» «In meiner Jungend habe ich auch Heavy Metal gehört», sagt Pacozzi. Es gebe in jedem Genre gute und schlechte Musik. Natürlich nimmt die klassische Musik bei ihr weiterhin einen ganz wichtigen Stellenwert ein und sie betont: «Mein Herz hängt an der Klassik.»
Zu klassischer Musik müsse man einfach den Zugang haben, erklärt Pacozzi: «Je mehr man über klassische Musik weiss, desto besser kann man sie geniessen.» Ganz wichtig sei aber: «Musik darf nicht elitär sein, sondern ist für alle da. Musik soll Emotionen wecken.»

Konzert mit Grönemeyer

Im Oberwallis spielt Pacozzi gelegentlich mit dem Kammerorchester «concertino». Mit der Gruppe «Rämschfädra» hatte sie schon Auftritte im Perron 1 oder im Zeughaus Kultur. Kommenden Sommer wird sie an den Grächner Musiktagen spielen. Ein spezieller Anlass ist im nächsten Mai im KKL Luzern geplant: Das Luzerner Sinfonieorchester lässt sich von Herbert Grönemeyer dirigieren, einem der erfolgreichsten deutschen Popmusiker. Auf dem Programm stehen Werke von Robert Schumann und Sergej Rachmaninoff sowie als Weltpremiere angekündigt ein von Grönemeyer geschaffenes Medley für Orchester.

Frank O. Salzgeber

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