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FC Raron im Clinch mit Gemeinde

Sanierungsbedürftig: Die alten Tribünen auf dem Rhoneglut.
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Sanierungsbedürftig: Die alten Tribünen auf dem Rhoneglut.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Raron | Raron / Der Fussballclub Raron hat die «Blonde Party» abgesagt. Der Grund: Die Gemeinde stellte das Zentrum «Scheibenmoos» nicht mehr zur Verfügung.

Ernüchterung bei allen Fussball- und Partyfans: Die legendäre «Blonde Party» des FC Raron, die jeweils am ersten Januar-Wochenende über die Bühne ging, ist dieses Jahr ausgefallen. Für den Fussballclub ist die Gemeinde der Sündenbock, weil die Gemeindebehörden das Zentrum «Scheibenmoss», wo die «Blonde-Party» bis anhin stattfand, nicht mehr zur Verfügung stellte.

Hangar als Alternative

«Es ist schade, dass wir nicht mehr im ‹Scheibenmoos› feiern dürfen», erklärt FC-Präsident Paul Kalbermatter auf Anfrage. Der Grund: Die Anwohner reklamierten wegen zu grossem Lärm. Daraufhin reagierte die Gemeinde und erliess ein Reglement, wonach Anlässe, die erst nach Mitternacht enden, nicht mehr im «Scheibenmooss» stattfinden dürfen. Einzige Ausnahme: Der Guggenball der Mesireccas. Darum wurde den Clubverantwortlichen des FC Raron der Hangar als neues Partylokal angeboten. «Der Hangar ist für uns keine Alternative, weil wir einerseits einen Shuttle-Bus organisieren müssten und andererseits keine Heizung vorhanden ist», argumentiert Kalbermatter.

Finanzieller Engpass

Für Gemeindepräsident Reinhard Imboden ist das nur eine fadenscheinige Begründung. «Der Hangar ist zwar nicht isoliert, aber man kann Heizpilze aufstellen. Und selbstverständlich würde die Gemeinde hier auch Hand bieten. Aber wir haben diesbezüglich keine Anfrage erhalten», erklärt Imboden. Der Grund für die Absage sei wohl eher im finanziellen Bereich zu suchen. «Soweit mir bekannt ist, hat die Party in den letzten Jahren kaum mehr rendiert», mutmasst der Gemeindepräsident. Das bestätigt auch FC-Präsident Paul Kalbermatter: «In den letzten Jahren sind die Zahlen tatsächlich immer zurückgegangen», gibt er zu. Dennoch sei die «Blonde Party» neben dem Club-Lotto und dem Rarner-Turnier eine wichtige Einnahmequelle. «Schliesslich müssen wir praktisch alles aus eigener Hand finanzieren», gibt er zu bedenken. Dazu gehören neben dem Terrainunterhalt auf dem Rhoneglut und im Moos auch die Instandstellung und Erhaltung der Mannschaftskabinen. Die Folge: Der Verein hat rund 170 000 Franken Schulden.

Sportkonzept in Ausarbeitung

Mit einem neuen Projekt will die Gemeinde dem Club jetzt unter die Arme greifen. «Das Konzept sieht vor, sowohl dem Fussballclub wie dem Eishockeyverein bei der Instandstellung der Infrastruktur oder einem Neubau behilflich zu sein», erklärt Reinhard Imboden. Dabei ist von Investitionen zwischen 100 000 und mehreren Millionen Franken die Rede. Noch ist das letzte Wort allerdings nicht gesprochen. «Wir hoffen aber, dass wir im ersten Halbjahr 2015 erste Resultate präsentieren können», so der Gemeindepräsident.

Martin Meul

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