Sitten | Nach gutem Start die Krise

FC Sitten: Das Hoffen auf die Rückrunde und den Cup

Torhüter Kevin Fickentscher und der FC Sitten: Im Moment passt nicht viel zusammen.
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Torhüter Kevin Fickentscher und der FC Sitten: Im Moment passt nicht viel zusammen.
Foto: FC Sitten

Quelle: RZ 0

Der FC Sitten steckt wieder einmal in der Krise. Das Trainerkarussell dreht sich und während der Winterpause wird sich wohl auch das Gesicht der Mannschaft verändern. Die einzige Konstante neben Präsident Christian Constantin: Torhüter Kevin Fickentscher.

Mit der Verpflichtung des langjährigen Internationalen Valon Behrami sorgte der FC Sitten im Sommer für positive Schlagzeilen. Mit dem Transfercoup erhofften sich die Klubverantwortlichen eine Leaderfigur, die dem Team Stabilität verleiht. Unter dem neuen Trainer Stéphane Henchoz gelang den Sittenern denn auch ein guter Saisonstart. Nach sieben Spielen und 16 Punkten führte der FC Sitten zusammen mit dem FC Basel die Tabelle der Super League an. Doch aus den folgenden zehn Spielen holten die Walliser noch ganze vier Pünktchen. Nach drei Monaten wurde der Vertrag mit Behrami aufgelöst und Trainer Henchoz kam mit seinem Rücktritt nach dem 0:3 gegen St. Gallen in der 13. Runde einer Entlassung zuvor. Ad interim sprang Christian Zermatten ein. Nach seinem Rücktritt sparte Henchoz nicht mit Kritik an den eigenen Spielern. In den Medien warf er ihnen mangelnden Charakter vor. Dagegen wehrte sich Torhüter Kevin Fickentscher: Man könne nicht alle Spieler in denselben Topf werfen. Ausserdem bezichtigte er Henchoz der Heuchelei und kritisierte die fehlende Kommunikationsfähigkeit des Ex-Trainers. Viel über Fickentschers Charakter sagt eine Szene im Lugano-Spiel diesen August aus. Nach einem Zusammenstoss erlitt er eine stark blutende Platzwunde an der Stirn und musste acht Minuten lang verarztet werden. Da das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft war, biss sich der Torhüter durch und spielte den Match mit Kopfverband zu Ende. «Hauptsache, wir haben die drei Punkte geholt», sagt Fickentscher dazu. Noch heute sieht man seine Narbe, die sich von der Stirn bis hinunter zwischen die Augen zieht. Im ständig wechselnden Kader des FC Sitten steht der heute 31-Jährige für Beständigkeit: Abgesehen von einem zweijährigen Abstecher nach Lausanne steht der Waadtländer seit 2009 im Wallis unter Vertrag. Zuerst lange Jahre als Ersatztorwart, hat er seit der schweren Verletzung von Anton Mitrjuschkin Ende November 2017 bewiesen, dass er das Zeug zu einem Super-League-Goalie hat. Im Frühjahr verlängerte er seinen Vertrag um zwei weitere Jahre. Auch wenn Sitten bisher mit 34 Gegentreffern nach Schlusslicht Thun am meisten Tore kassierte, kann dies nicht dem Torhüter angelastet werden. Wieso dem FC Sitten im Moment kaum etwas gelingt, dafür findet auch der erfahrene Goalie keine befriedigende Erklärung: «Die Stimmung im Team ist trotz der schwierigen Situation gut. Es gelingt uns einfach viel zu selten, unser Potenzial auf den Rasen zu bringen. Es ist nicht einfach, aus dieser Negativspirale wieder herauszufinden.» Fickentscher hofft auf die Rückrunde und den Cup: «Die Rückrunde ist wie der Start zu einer neuen Meisterschaft. Ein Europa-League-Platz ist immer noch möglich und im Cup sind wir auch noch dabei.» Zumindest Viertelfinalgegner Rapperswil-Jona sollte eine lösbare Cup-Aufgabe sein und dann darf wieder leise angefangen werden zu träumen. Seine grössten sportlichen Erfolge bei Sitten hat Fickentscher noch ganz präsent: «Neben den beiden Unentschieden in der Europa League gegen Liverpool ist dies sicherlich der Cupsieg 2010 gegen Neuenburg Xamax.» Übrigens der Gegner im letzten Vorrundenspiel am Sonntag.

Frank O. Salzgeber

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