Region | Reckingen-Gluringen

Hühnerstreit: Noch kein Entscheid

Claudia Schwick: «Würde lieber Hühner füttern, als mich mit Bürokratie herumschlagen.»
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Claudia Schwick: «Würde lieber Hühner füttern, als mich mit Bürokratie herumschlagen.»
Foto: RZ

Quelle: RZ 21

Gegen das Nein zum Bau eines Hühnerstalls wird eine Klage beim Staatsrat eingereicht. Der Entscheid steht noch aus. Die Gesuchstellerin macht jetzt Druck.

«Ich möchte nun endlich wissen, ob ich den Hühnerstall bauen darf oder nicht», klagt Claudia Schwick. Es könne doch nicht sein, dass ein solcher Entscheid so lange auf sich warten lasse. Zur Vorgeschichte: Claudia Schwick ist vor einigen Jahren von Brig nach Reckingen-Gluringen gezogen. Sie kauft sich ein Haus und will in ihrem Garten drei bis maximal sechs Hühner halten. «Aus Rücksicht auf die Nachbarn aber keinen Hahn», erklärt sie. Sie hinterlegt im Herbst 2014 bei der Gemeinde ordnungsgemäss ein Baugesuch. Dagegen wird seitens der Nachbarschaft eingesprochen. Der Grund: Sorgen um Lärm- und Geruchsemissionen für den angrenzenden Campingplatz. Die Gemeinde lehnt das Gesuch aber aufgrund der Lawinen- und Hochwasserproblematik ab. Gegen dieses Nein hinterlegt Schwick beim Walliser Staatsrat eine Beschwerde. Dieser hat bis dato noch nicht darüber entschieden. (Die RZ berichtete Anfang April.)

Gesuchstellerin macht Druck

«Nach meiner Beschwerde an den Staatsrat hatten sowohl die Gemeinde als auch ich mehrmals Gelegenheit, sich schriftlich zur Angelegenheit zu äussern», erklärt sie. Dieser Briefverkehr ist mittlerweile abgeschlossen. Schwick erkundigt sich demnach Ende Juni bei der zuständigen kantonalen Dienststelle nach dem aktuellen Stand. Sie solle sich Mitte September noch einmal melden, habe es dort geheissen. «Wenn möglich, möchte ich den Stall noch vor dem nächsten Winter bauen. Zumal nach dem Entscheid weitere 30 Tage gewartet werden muss, bis dieser rechtskräftig wird», sagt Schwick. Auf Anfrage der RZ bei der zuständigen Dienststelle für innere und kommunale Angelegenheiten heisst es, dass Beschwerden nach ihrem Eingangsdatum behandelt würden. Deshalb sei es zurzeit schwer abzuschätzen, wann mit einem Entscheid zu rechnen sei.

Peter Abgottspon

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Kommentare

  • Julian Albrecht - 21

    Ich habe wenig Verständnis für die Streiterei. Last doch die Hühner in Frieden. Die passen wenigstens zur Schweiz, was man von einem Campingplatz nicht gerade behaupten kann. Unsere Touristische Zukunft liegt bestimmt nicht auf Luftmatratzen.

    • ArtH - 10

      Ja et_cetera, so in etwa läuft es ab. Für einen mittelklass-WoWa legt man gerne mal schnell 25000.- hin. Dann folgen Ausgaben für Sonnendach/Vorzelt oder auch feste Vorbauten. Für Letzteres kannst nochmal um die 40000.- hinlegen.

      Wenn wir zu zweit von Juni bis September auf dem Camping in Reckingen sind, lassen wir für Einkäufe in der Region, sowie auswärts Essen, usw für diese Zeit in etwa 3800-4300.- liegen.

      Naja .. kann ja sein, dass das für einige "zu billig" ist, mir erscheint es ganz normal. Die gesamte Region profitiert von diesen "Billigtouristen" und das nicht gerade wenig. Wenn die Region diese nicht haben wollte, würden sie uns in den Läden und in den Restaurants sicher nicht derart zuvorkommen bedienen, wie es im Goms meist der Fall ist.

    • et_cetera - 10

      @JA & Bernd
      Billig-Touris? Luftmatratzen? Ihr habt doch beide überhaupt keine Ahnung vom Ganzen! vor 50 Jahren war es vielleicht so, dass das Campen günstiger war als Ferien in Hotels. Heute sieht es ganz anders aus. Camping hat mit Billig-Touris nichts zu tun. Es gibt nunmal Menschen, die sich in Hotels nicht besonders wohl fühlen und sich lieber in Gottes freier Natur aufhalten. Billiger ist das aber nicht - oder nur noch höchst selten. Einen Jahresplatz auf einem mittleren Camping zahlt man ohne Nebenkosten bald mal um die 5000.- dann kommen Kuhrtaxen, Strom, Wasser etc... dazu.

      Billig-Touris? :-) schön wärs... :-)

    • Bernd - 01

      Sehe ich auch so. Hochpreisland und Billig-Touris geht nicht zusammen!

  • mila - 42

    Die Lösung:
    "Roma-Hühner" würden sich perfekt in die Umgebung des Campings einfügen. Man nehme ein "Hähnugädi" auf Räder und das Problem mit dem Baugesuch wird hinfällig.
    Zum Wallis gehören eierlegende Hühner sowie die Gockel die krähen. Wo bleibt der Frieden, wenn der Krieg schon wegen 3 Hühner ausbrechen will?
    Hört auf mit der Mistgabelpolitik. Wir Walliser müssen uns ein bisschen weltoffener präsentieren.

    • ArtH - 35

      @mila
      Danke für das Interesse!

      Ja mila, es hat dort auch Kühe etwas oberhalb im Gelände, ich erfreue mich an den Glocken, die manchmal auch in der Nacht zu hören sind, das stört in keinster Weise. Ich bin etwa 40m von besagtem Anwesen entfernt, genügt leider schon, wenn ein kleines Lüftchen weht.

      Aber .. spielt keine Rolle .. wenn die Gesetzgebung so ist, wie Frau Schwick schreibt, wird sie eben diese Hühner so oder so anschaffen. Wir werden uns nach einem anderen Platz umsehen. Irgendwo finden wir sicher eine Ort in der freien Natur ohne Hühner & Katzen, bei denen ist es dasselbe...

    • mila - 70

      Arth, wohnen Sie den so nahe zu dem besagten Garten? Ich bin auch gegen Hundehaare allergisch und bekomme keine Symptome, wenn mein Nachbar den Hund im Garten hält. Vielleicht hat es dort auch Pollen und sogar andere Tiere wie Kühe und Schafe? Eben Natur pur...

    • ArtH - 46

      Aben mila, hier herrscht doch kein Krieg, nur eine kleine Meinungsverschiedenheit. Da haben wir eine Frau, die ein paar Hühner will, wogegen gar nichts einzuwenden ist. Und dann sind da ein paar Leute, die sich durch diese Hühner gestört fühlen. Das ist schon alles...

      Bei mir verhält es sich leider so, dass Hühner meine Gesundheit derart beeinträchtigen, dass ich nich neben ihnen leben kann. Also werde ich wohl nach 30 jahren Jahresplatz auf dem Camping, das Weite suchen müssen. 30 Jahre ohne jeglichen Zwischenfall, weder mit den Besitzern, noch mit Campingnachbarn. 30 Jahre Frieden an einem wunderschönen Ort mit sehr netten Leuten auf und um den Camping. Sowas gibt man eben nicht so gerne auf, nach so langer Zeit, auch wenn hier dafür scheinbar kein Verständnis besteht.

      Krieg? Nein, bestimmt nicht!

  • Claudia Schwick - 53

    Werter Nachbar

    Ich möchte Sie nur kurz darüber informieren, dass es gesetzliche Grundlagen betreffend der Hühnerhaltung gibt. Diese besagt, dass bis zu 5 Hühner geruchs- und emissionsmässig nicht verbietbar sind. Die Hühner kommen auf jeden Fall, die Frage ist nur, ob in einem schönen grossen Stall oder mobil auf Rädern. Es kann sein, dass 7 Parteien wegziehen werden, aber dann bestimmt nicht wegen den Hühnern......

    • ArtH - 23

      Man wird sehen, was draus wird :-)

  • Boris Smutov - 75

    Man sollte diese querulierende Person samt Federvieh aus dem Dorf treiben.

    • Visper - 25

      Am besten mit Fackeln und Mistgabeln, oder wie? A la Frankensteins Monster? Sowas!

  • ArtH - 36

    Schön für Sie Tom, wenn Sie Hühnerliebhaber sind und Sie diese Tiere nicht stören und für Sie der Gestank ein Wohlgeruch ist, dann ist ja alles in Ordnung. Nur .. wissen Sie .. es werden in Reckingen keine Kinder ihre Freude an diesen Tieren haben können, es sei denn, diese Kinder wären etwa 2m gross, damit sie über den Zaun schauen könnten.
    Wie wohlriechend Hühner sind, darüber liesse sich streiten, ich weiss nur, dass auf dem Camping in Reckingen 7 Parteien, die alle schon viele Jahre dort sind, abreisen, wenn dieses Vorhaben realisiert wird. Und das, weil eben nicht jeder Mensch den Hühnergestank als Wohlgeruch geniesst.
    Und über meine "Hühnerkrankheit" müssen Sie sich wirklich keine Gedanken machen. Es gibt viele Menschen mit einem übeempfindlichen Geruchssinn und bei manchen artet das eben bei gewissen Wahrnehmungen in Krankheit aus. Dagegen gibt es kein "Zäpfchen". Ich hoffe inständig, dass Sie sowas nie erwischt. Denn wissen Sie, alle 20sec niesen, Nase träufelt, Atemnot, Augen sind entzündet und brennen etc.. ist nicht so angenehm.

  • Markus - 116

    Wieder so ein Thema das mir beschätigt warum die Region Goms und diverse Oberwalliser Dörfer irgendwo noch in den 50 und 60 Jahren leben. Wenn man solche Pingelige An­säs­sige hat, muss sich nicht wundern wenn immer weniger Leute zuziehen...

    • ArtH - 313

      Das verstehe ich jetzt nich ganz Markus. Diese "pingeligen Ansässige" sind Gäste der region, die einiges an Geld da lassen. Seit nunmehr 30 Jahren sind wir auf diesem Camping und öfter fast den ganzen Sommer. Wir kaufen in der Region ein und es hat sich noch kein Geschäft deswegen beklagt. Wenn mir allerding morgens beim Aufstehen der penetrante Gestank von Hühnern in die Nase steigt .. weiss ich nicht, wie lange ich noch diese Region unterstützen werde. Klar, es gibt noch andere Plätze aber das Goms, insbesondere die Region Reckingen ist mittlerweile zu unserer zweiten Heimat geworden und ich möchte sie nicht gerne verlassen. Darum bin ich so "pingelig", ausserdem hat es noch mit einer Allergie zu tun, aber das ist ein anderes Thema.

  • Anna - 147

    3 Hühner und Sie sehen keine Zukunft mehr für die Existenz des Campings???? Wegen 3 Hühnern????
    Machen Sie sich doch nicht lächerlich. Hühnergegacker, Vogelgezwitscher, das ist doch Urlaub. Sonst schlagen Sie ihre Zelte doch in einer Grossstadt auf, neben Autolärm und Abgasen. Dort werden Sie bestimmt nich von Hühnergegacker und -geschmack belästigt.
    Wer auf dem Land campiert sollte das Landleben auch schätzen und lieben.
    Und dazu gehören nun mal, liebe(r) ArtH, auch Hühner. Nicht die Hühner sind am falschen Platz, Sie sind am falschen Platz.

    • ArtH - 417

      Ich glaube kaum Anna, dass ich mich nach 30 Jahren Camping am falschen Platz befinde. Ich campiere in freier Natur Anna, Natur nicht Bauernhof. Hühner gehören zur freien Natur? Also da muss ich mich wirklich fragen wieviel Dummheit hat in einem Menschen Platz? Im weiteren Anna, der Gestank von Hühnern vertreibt die Gäste und ohne Gäste kein Camping. Sollte sogar Ihnen einleuchten.

  • Hans-Ueli - 915

    Frau Schwick sitzt doch bereits vor einer schönen großen Feuerstelle. Kann sie da nicht ihre drei Hühner drauflegen und das Thema beenden?

  • Claudia Schwick - 138

    Werter Nachbar
    Ich habe nichts gegen Campinggäste und will diese auch nicht vertreiben, waren jahrelang selber mit dem Camper unterwegs. Zudem haben die meisten Hausbesitzer einen Zaun, dies hat nichts mit den Hühner zu tun, allerdings möchte ich anmerken, dass ich für diesen eine Bauwilligung habe, anders als viele der vorhandenen Campingbauten. Falls es für die Existenz des Campings keine Zukunft mehr gibt dann sicher nicht wegen meinen 3 Hühnern, sondern eher wegen den Vorschriften betreffend der Lawinenzone und dem Hochwasser. Ausserdem wäre der Geruch sicher auch nicht wahrnehmbar, wenn man den gesetzlich Abstand zu meinem Grundstück eingehalten würde.

  • ArtH - 816

    Frau Schwick hat sich einfach den falschen Ort ausgesucht. Unmittelbar an ihr Haus grenzt ein Camping, auf welchem Leute ihre Ruhe suchen und auch finden. Diese Menschen passen Frau Schwick aber anscheinend nicht in ihren Plan. Darum hat sie sich bereots durch einen ekelerregenden hohen Holzzaun von den Campern distanziert und nun will sie diese Leute noch endgültig vertreiben indem sie sich ein paar stinkende und gackernde Hühner anschafft. Wenn dieses "Hühnergädi" wirklich genehmigt werden sollte, sehe ich für die weitere Existenz des Camping keine Zukunft mehr. Doch für die ehrenwerte Frau Schwick ist das ja anscheinend der Sinn der Sache

    • tom - 93

      Ich war einmal in Krattigen auf dem Camping. Dort grenzte am Camping an ein kleiner Hühnerstall eines Privatbesitzers. Es waren ca. 6Hühner(ohne Hahn) im Laufgehege. Die Kinder erfreuten sich diese einmal von der Nähe zu begutachten wie jeder andere Campinggast auch. Gestank und Lärm gab es nie von diesen Hühnern.Das Problem war eher, dass bald jeder Campinggast nach frischen Eiern nachgefragt hat. Den Campingbetreiber sollte es eher freuen anstatt zu ärgern.
      PS: Werter ArtH, vielleicht könnte Ihnen ein Arzt betreffend der Hühnerkrankheit weiterhelfen, oder ein Apotheker das passende Zäpfchen verabreichen.

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