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Anstand wahren – Herr Grichting

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Medien polarisieren. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Während manche Leser, Zuschauer oder Zuhörer sich für einen Artikel, einen Fernsehbeitrag oder eine Radiosendung begeistern und die Meinung des Journalisten, Redakteurs oder Reporters teilen, finden andere die Berichterstattung unsachlich, unzeitgemäss oder einfach nur dumm. Das gehört zur freien Meinungsäusserung.
Die Arbeit der Journalisten soll und darf kritisch hinterfragt und beurteilt werden. Damit müssen wir leben. Genauso ist es für unsere Arbeit aber wichtig, dass wir kompetente und sachgemässe Auskunft erhalten. Nur so können wir unseren Lesern, Zuhörern oder Zuschauern die richtigen und wichtigen Fakten weitergeben.
Nicht immer ist die Arbeit der Journalisten gern gesehen. Kein Wunder, rangiert der Beruf des Journalisten im Ranking der glaubwürdigsten Berufe am unteren Ende der Skala. Auch hierzulande wird unsere Arbeit nicht immer mit Wohlwollen goutiert und/oder aufgenommen. So auch beim Gemeindepräsidenten von Leukerbad. Erst im vergangenen November sagte Christian Grichting im RZ-Frontalinterview, dass er die Medien nicht sonderlich mag.
Das ist sein gutes Recht. Nur – Christian Grichting hat vergessen, dass er in einem öffentlichen Amt steht und dazu verpflichtet ist, sich gegenüber der Öffentlichkeit zu äussern.
Eine Gemeinde wie Leukerbad ist nicht einfach ein kleiner Verein, der nur seinen Mitgliedern gegenüber Rechenschaft ablegen muss. Im Gegenteil: Die touristische und politische Ausstrahlungskraft und Vergangenheit der Gemeinde verpflichtet die Verantwortlichen, auch gegenüber den Medien Auskunft zu geben. Das scheint Christian Grichting nicht zu kapieren. Erst vergangene Woche hat er darum einem RZ-Journalisten nicht nur keine Auskunft gegeben, sondern ihn verbal verunglimpft und mehrmals aus der Telefonleitung gekippt. Auch die Mails blieben unbeantwortet.
Wenn Grichting der RZ keine Antwort geben will (oder kann), ist das (s)eine Sache, wenn er aber gegen die Grund­regeln des Anstands verstösst, ist das eine andere. Genauso wie andere Personen lassen auch wir uns nämlich nur ungern verunglimpfen. Die Frage sei erlaubt: Ob Grichting mit seinen Kunden im Getränkehandel genauso umspringt?

Walter Bellwald

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