Standpunkt | Peter Abgottspon

«Mein» Wallis der Zukunft

RZ-Standpunkt
1/1

RZ-Standpunkt
Foto: RZ

Quelle: RZ 1

Es ist immer wieder dasselbe. Bei der Raumplanung, der Wolfsdebatte, der Zweitwohnungsinitiative oder aber beim Standort des nationalen Schneesportzentrums. Wir Walliser kommen immer mehr unter Druck. (Oder meinen dies zumindest.) Danach folgt jeweils das grosse Jammern. Schuld sind dann (meistens) die anderen. Folge davon: Die Einwohnerzahlen im Oberwallis, gerade in den Bergdörfern, sind rückläufig – wir bluten aus und kommen nicht vom Fleck. Mit unseren jetzigen Strukturen sind wir machtlos. Daran sind wir selber schuld! Wir Walliser haben in der Vergangenheit unsere Hausaufgaben nicht gemacht. Sind wir ehrlich. Unser Kanton hat eigentlich riesiges Potenzial: Im Wallis ist es möglich, ohne «richtige» Universität einen Hochschulabschluss zu machen, touristisch glaubt der Autor dieser Zeilen nach wie vor an die Trümpfe, neben Basel ist das Wallis der zweitgrösste Chemiestandort, wir haben unser Raclette, das ausgezeichnete Trockenfleisch, und, und, und. Um aber unsere Kinder und Kindeskinder im Kanton und in den Bergdörfern zu behalten, reicht das bei Weitem nicht mehr.

Dazu braucht es mehr: 1. Weg mit dem «Dörfligeist». Wir brauchen zwingend starke Strukturen, sprich Gemeindefusionen. Auch wenn das vielleicht unpopulär ist und den Kopf einzelner Politiker kostet. 2. Koppelung von Verkehrs- und Wirtschaftspolitik. Wie will sich eine Wirtschaft weiterentwickeln ohne zeitgemässe Verkehrswege? (siehe oben) Wie soll eine Region so vorwärtskommen? 3. Weg mit alten Seilschaften und Eigeninteressen. Wir brauchen mutige und weitsichtige Entscheidungsträger. Politiker, welche sich für das Allgemeinwohl einsetzen und nicht nur einzelne Kreise «durchfüttern». Mandatsträger, welche sich den Aufgaben und Herausforderungen stellen, Führungsqualität beweisen und nicht einfach nur das Tagesgeschäft verwalten. 4. Bevor wir uns kantonsintern noch weiter zerfleischen, ist sprachliche Kompetenz zwischen den Welschen und uns absolut nötig. Das gegenseitige Sprachverständnis muss stärker gefördert und gelebt werden. Nach dem Motto: Zusammen sind wir stark – wie beim Cupfinal! Damit unsere Republik nicht noch mehr an Boden verliert. Ob der Autor dieser Zeilen mit alledem recht hat, bleibt dahingestellt. Eines ist aber sicher. Was wir auf gar keinen Fall tun dürfen, ist dies: wegschauen, wegdrehen und wegreden!

Peter Abgottspon

Artikel

Kommentare

  • Ernst Mathieu - 00

    Ich danke dem Autor von Herzen - bitte Ihn für meine Unverschämtheit um Entschuldigung und hoffe, dass ich noch lange lebe, um diesem Irrsinn auf meine Art Einhalt zu gebieten.

    Ernst Mathieu, 31.12.1951 angefressener Burger von Albinen

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31