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Es lebe der freie Journalismus

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Auf andere mit dem Finger zu zeigen, ist immer einfach. Doch am ehesten und einfachsten verändert man die Welt bei sich selbst. Dies gilt erst recht, wenn es sich um freie Meinungsäusserung und unabhängige Medien handelt. Blickt man über den Tellerrand hinaus, stellt man leider fest, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. In Weissrussland, Ungarn, Aserbaidschan, Nordkorea oder aber der Türkei (die Liste könnte beliebig weitergeführt werden) werden die Medien von der Politik systematisch für ihre eigenen Propagandazwecke missbraucht. Dafür werden wiederum von denselben Leuten entsprechende Gesetze in Kraft gesetzt, damit Meinungs- und Medienfreiheit schon im Ansatz unterdrückt werden. Und wenn sich dann ein «böser» Journalist kritische Berichterstattung erlaubt, wird dieser strafrechtlich verfolgt, des Landes verwiesen oder aber ins Gefängnis gesteckt. So kommen Opposition, Kritik oder aber Hinterfragen gar nicht auf. Kurzum: Durch diesen Missbrauch wird den Menschen Sand in die Augen gestreut. Und bei uns?

In einem freien Land wie der Schweiz gehört die Meinungs- und Medienfreiheit zu den wichtigsten Eckpfeilern einer lebendigen Demokratie. Damit nicht genug. Kritik an Behörden, Politik oder Institutionen und deren Handeln ist in unserem Rechtsstaat legitim und gehört sogar zum verfassungsmässigen Auftrag. Auch wenn dies nicht allen in den Kram passt. So muss es für Journalisten selbstverständlich möglich sein, «heisse Eisen» zu thematisieren und den Finger in Wunden zu stecken, ohne dass dieser sogleich kompromittiert oder aber unter Druck gesetzt wird. Die sogenannte «Wächterfunktion» der Medien darf auf gar keinen Fall mit Füssen getreten werden! Wie, bitte schön, soll die Öffentlichkeit sonst auf Missstände oder Unregelmässigkeiten aufmerksam gemacht werden? Gibt es immer nur eine Wahrheit? Gibt es immer nur eine Seite der Medaille? Ganz klar nein!

Deshalb gilt: für Journalisten freier­ Einblick in Dokumente und uneingeschränkter Zugang zu Informationen. Und die Journalisten ihrerseits haben die angesprochene «Wächterfunktion» wahrzunehmen! Damit der Steuerzahler nicht nur einseitig erfährt, was Sache ist. Verbessern wir die Welt zuerst bei uns, indem wir vor der eigenen Tür wischen! Streuen wir den Oberwallisern nicht Sand in die Augen!

Peter Abgottspon

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