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Keine absolute Sicherheit

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Die Bilder im Fernsehen sind erschütternd, stimmen traurig und lassen das Ausmass der Zerstörung erahnen. Das verheerende Erdbeben der Stärke 7,9 in Nepal forderte möglicherweise bis zu 10 000 Todesopfer. Dazu kommt, dass das schwierige Gelände im Himalaya und die bescheidenen Ressourcen des Staates die Rettungsmassnahmen erschweren.

Als Beobachter aus der fernen Schweiz verspürt man neben Mitleid auch eine gewisse Erleichterung. Erleichterung darüber, dass die eigene Region von derart schrecklichen Naturkatas­trophen potentiell weniger stark bedroht ist. Gleichzeitig meldet sich die Vorsicht. Auch das Wallis wurde in der Vergangenheit immer wieder Opfer von Naturgewalten. Zwar verliefen diese im Vergleich zu den Ereignissen im fernen Osten relativ glimpflich, aber oftmals immer noch schlimm genug. Auch hierzulande kamen Menschen ums Leben und hatte man immense Schäden zu beklagen. Durch verschiedenste technische und bauliche Massnahmen wird versucht, die Natur etwas in den Griff zu kriegen und möglichen­ Schäden vorzubeugen. Es bleibt zu hoffen, dass eine dieser Massnahmen, die derzeit zur Debatte stehende 3. Rhonekorrektion, allen Widerständen zum Trotz möglichst rasch umgesetzt werden kann.

In der Vergangenheit haben sich einige der menschlichen Schutzmassnahmen schon bewährt. Ganz kontrollieren lassen sich die Naturgewalten aber nie. Eine Erkenntnis, die wir uns immer vor Augen halten müssen.

Auch ein Erdbeben ist überall in der Schweiz möglich. Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) unterhält allein im Oberwallis ein Netz von 14 Messstationen. Das Seismographennetz des SED hat in den letzten 25 Jahren in der Schweiz und ihrer unmittelbaren Umgebung über 5000 Erdbeben aufgezeichnet. Am stärksten gefährdet sind die Region um Basel und das Wallis. Aus Gründen der Tektonik ist ein Erdbeben wie in Nepal hierzulande auszuschliessen. Trotzdem, das Schadenpotenzial bleibt auch in der Schweiz beträchtlich. Wiederholt sich in der Schweiz ein Erdbeben der Stärke 6,7, welches 1356 Basel erschütterte, so rechnen Experten mit 1500 Todesopfern und Schäden in der Höhe von 60 Milliarden Franken. Die Einführung einer obligatorischen Erdbebenversicherung scheiterte­ aber am Widerstand der Kantone.

Frank O. Salzgeber

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