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Strafzettel als Heilmittel

RZ-Standpunkt
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Hand aufs Herz: Haben Sie auch schon mal Ihr Auto einfach irgendwo abgestellt? Ganz unabhängig davon, ob das Parkieren erlaubt war oder nicht? Ja klar, werden Sie eingestehen. Wer mit dem Auto unterwegs ist und manchmal unter Zeitdruck steht, der parkiert auch schon mal am erstbesten Ort. In grösseren Gemeinden oder Städten ist die Parkplatzsituation an sich geregelt. Will heissen: Wer keine Garage oder keinen Privatparkplatz hat, der muss sein Auto wohl oder übel in einem Parkhaus unterbringen. Und das ist nicht ganz billig. Ganz anders präsentiert sich die Situation in den Dörfern. Hier fehlt es meist an genügend öffentlichen und privaten Parkplätzen oder Parkhäusern. Darum wird vielerorts blindlings auf öffentlichen Plätzen oder irgendwelchen Ausweichstellen parkiert. Vielfach drücken die Gemeindebehörden ein Auge zu und lassen den (oder die) Parksünder gewähren. Wenn ein Gemeindepolizist dann doch einen Strafzettel verteilt, wird derjenige schnell öffentlich verunglimpft und als «Idiot» dargestellt. Das wilde Parkieren stösst jetzt auch den Gemeindebehörden von Baltschieder sauer auf. Darum will man künftig mit baulichen Massnahmen den Parksündern das Leben schwer machen. Dabei gehe es in erster Linie um erzieherische Massnahmen, wie Gemeindevizepräsident Martin Weyermann gegenüber der RZ sagte (s. Beitrag oben). Auch andernorts denkt man über ähnliche Massnahmen nach. Ein RZ-Bericht über die chaotischen Parkzustände im Turtmanntal vom vergangenen Sommer sorgte für rege Diskussionen. Die Gemeinde denkt nun darüber nach, ein abgestuftes Parksystem einzuführen, um das Parkchaos wieder in den Griff zu bekommen. Wer eine Parkbusse bezahlen muss, regt sich schnell auf. Obwohl dazu eigentlich gar kein Grund besteht. Denn: Erstens ist man selber schuld an diesem Umstand und zweitens sind Reglemente und Gesetze da, um eingehalten zu werden. Fakt ist: Parksünder können nur über den Geldsack erzogen werden. Das tut besonders weh! Wer wegen falschen Parkierens gebüsst wird, überlegt sich beim nächsten Mal genauer, ob er sein Fahrzeug einfach irgendwo stehen lässt oder nicht.

Walter Bellwald

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